Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands

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allein bewerkstelligt hatte. »Mir fiel gerade wieder der Eimer Wasser ein, als ich Euch rufen hörte«, fuhr Evelinde fort. »Ich habe versucht, Euch zuzurufen, dass Ihr Euch nicht in Gefahr begeben sollt, bis ich die Flammen gelöscht hätte, aber …« Sie zuckte nur mit den Schultern und sparte sich die Bemerkung, dass er ja nicht hatte hören wollen.
    Cullen brummte nur undeutlich und beugte sich hinunter, um etwas in der Asche zu begutachten. Evelinde gab es auf, den Qualm nach draußen zu fächern, und trat hinter ihren Gemahl, um zu sehen, was er betrachtete. Ihr Blick fiel auf die Fackel, die in der Mitte des Haufens lag. Cullen sah zur Halterung neben der Tür auf, und Evelinde folgte seinem Blick. Eine der beiden Streben der Halterung war verrutscht, sodass die Konstruktion sich zur Seite geneigt hatte, doch selbst Evelinde erkannte, dass die Fackel, wenn sie auf diese Weise herausgefallen wäre, näher bei der Halterung hätte liegen müssen und nicht einen halben Schritt davon entfernt inmitten des Binsenhaufens.
    »Das war kein Unfall«, grollte er und richtete sich auf.
    »Nay« ,stimmte Evelinde ihm leise zu, war aber nicht überrascht. Sie hatte die Fackel nicht fallen hören. Wäre diese auf natürliche Weise aus der Halterung gefallen, hätte sie sie doch auf dem Boden auftreffen hören müssen, oder? Sie hätte einen dumpfen Schlag hören müssen oder zumindest ein Rascheln in den Binsen. Doch kein Laut hatte sie gewarnt. Erst der Rauch hatte sie schließlich aufmerken lassen.
    »Doch es hätte wie ein Unfall ausgesehen, wenn das Feuer sein Werk beendet hätte und die Fackel verbrannt wäre, ehe wir es löschen konnten«, fuhr Cullen grimmig fort. »Die schiefe Halterung hätte es so aussehen lassen, dass die Fackel von allein heruntergefallen ist.«
    »Aye. «Evelinde seufzte und beobachtete Cullen, der um den Aschehaufen herum zu der Fackelhalterung ging, die nur noch von einem einzelnen langen Bolzen an der Wand gehalten wurde. Als Mildrede vorhin die Fackel hineingestellt hatte, waren es noch zwei gewesen. Evelinde suchte den Boden ab, entdeckte den zweiten Stift aber nirgends. Ihr Gemahl schob die Halterung gerade und kniff die Lippen zusammen, als diese sich völlig lautlos verschieben ließ. Dann zog er an dem noch verbliebenen Bolzen: Dieser ließ sich ebenso leicht und geräuschlos entfernen, was erklärte, warum Evelinde nichts gehört hatte.
    Cullen schleuderte die Halterung erbittert fort, wandte sich dann seiner Gemahlin zu, schloss sie in die Arme und hob sie auf, um sie über die noch immer qualmende Glut zu tragen. Als er mit Evelinde auf dem Arm in die obere Halle trat, begegnete ihnen Fergus. Der ältere Mann war außer Atem, hielt in jeder Hand einen Eimer Wasser und hatte mehrere Frauen im Schlepptau, die ebenfalls Wasser trugen.
    »Das Feuer ist gelöscht, aber die Asche glüht noch«, brummte Cullen. »Löscht sie gut.« Damit trug er Evelinde hinüber zum Schlafgemach.
    Sie hätte ebenso gut selbst gehen können, doch aus Erfahrung wusste sie, dass es keinen Zweck hatte, sich mit ihrem Gatten zu streiten. Wenn er sie tragen wollte, dann trug er sie, und in diesem Augenblick wollte er sie offenbar tragen, also wehrte sich Evelinde nicht, während ihr Gemahl sie zum Schlafgemach brachte. Als er ihr befahl, die Tür zu öffnen, tat sie auch dies gehorsam, und dann ließ sie sich geduldig hineintragen, während Cullen die Tür mit einem Tritt schloss. Sobald er aber das Bett erreichte, gab sie zu verstehen, dass er sie hinunterlassen solle.
    Cullen zögerte so lange damit, sie loszulassen, dass Evelinde schon glaubte, er werde es nicht tun, als er sie schließlich doch noch auf die Füße stellte. Sofort sank sie auf die Knie und begann, seine Beine auf Brandwunden hin abzusuchen.
    »Was tut Ihr da?«, fragte ihr Gemahl und versuchte, sich ihr zu entziehen.
    Evelinde aber legte einen Arm um seine Beine, damit er nicht weg konnte, und setzte ihre Begutachtung fort, wobei sie sogar seinen Plaid hob und die Oberschenkel betrachtete.
    »Frau!« Cullen versuchte, Evelindes Hände abzuwehren. Sie sah auf und stellte verblüfft fest, dass ihr Mann bei dem, was sie tat, tatsächlich errötet war.
    »Ich möchte nur sicherstellen, dass Ihr Euch keine Brandwunden zugezogen habt, als Ihr im Feuer gelandet seid«, erklärte sie. Wieder schlug sie seinen Plaid zurück – und sah sich überrascht Cullens schwellendem Verlangen gegenüber. Während Evelinde bei ihren Handgriffen allein das