Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
Wohlergehen ihres Gemahls im Sinn gehabt hatte, schien dessen Körper ihre Berührungen anders aufgefasst zu haben.
    Kopfschüttelnd machte sich Evelinde wieder daran, Cullens Haut zu untersuchen, und kroch zu diesem Zweck um ihn herum, um auch seine Rückseite begutachten zu können. Sie hatte gerade den hinteren Saum seines Plaids gehoben und bemerkt, dass ihr Gemahl ein wirklich schönes Hinterteil sein Eigen nannte, als es Cullen offenbar zu brenzlig wurde. Er fuhr herum, ergriff Evelinde unter den Achseln und zog sie auf die Beine, um sie dann aufgebracht anzustarren.
    »Mir fehlt nichts«, sagte er schroff. »Und ohnehin mache ich mir momentan mehr Sorgen um Euch. Ihr habt eine Menge Rauch eingeatmet. Schmerzt Euch die Brust?«
    »Nein«, beruhigte sie ihn, lächelte schalkhaft und konnte nicht widerstehen, zu fragen: »Aber würdet Ihr mich vorsichtshalber auf Brandwunden untersuchen?«
    Diese unumwundene Einladung machte Cullen sprachlos. Er schüttelte nur stumm den Kopf, konnte jedoch ein Lachen nicht unterdrücken und zog Evelinde in seine Arme. Das Kinn auf ihren Kopf gestützt, seufzte er. »Ihr werdet mich ins Grab bringen, Frau.«
    Ihr Lächeln schwand bei diesen leisen Worten, denn sie fürchtete, dass dies in der Tat so sein könnte, wenn diese »Unfälle« sich fortsetzen sollten. Zwar wies das Feuer darauf hin, dass sie selbst das Opfer dieser Anschläge war, doch Cullen hätte heute dennoch ums Leben kommen können, als er versuchte, sie zu retten. Wäre nicht der Eimer Wasser im Wohngemach gewesen, wären sie beide in der mit Rauch gefüllten Kammer gefangen gewesen. Evelinde war überzeugt davon, dass ihr Gemahl nicht mit ihr auf dem Arm über die brennenden Binsen hätte springen können, und ebenso sicher war sie, dass er es trotzdem versucht hätte, anstatt sie dort zu lassen oder abzuwarten, bis sie beide im dichten Qualm erstickten. Sie hegte keine Zweifel daran, dass Cullen sie letztlich gerettet hätte, doch dabei hätte er sich schwer verbrennen können, und Brandwunden entzündeten sich häufig und führten zum Tod.
    »Habe ich Euch heute schon gesagt, wie sehr ich Euch mag?«, fragte Cullen.
    Evelinde erstarrte angesichts dieser zärtlichen Worte. Sie lehnte sich zurück, um ihrem Gemahl in die Augen sehen zu können, und die Sanftheit in seinem Blick nahm ihr den Atem. Womöglich fühlte er doch mehr für sie als nur die übliche Sorge, die ein Ehemann für seine Ehefrau empfand.
    »Was zum Teufel ist hier los?«
    »Wo ist meine Herrin?«
    Die aufgebrachten Rufe, die durch die geschlossene Tür aus der Halle zu ihnen drangen, ließen Cullen und Evelinde aufsehen. Es schien, als seien Mildrede und Tavis von der Beseitigung ihrer ersten Fuhre Binsen zurückgekehrt. Nicht dass noch die Notwendigkeit weiterer Fuhren bestand, dachte Evelinde trocken. Von den alten Binsen war nur noch ein Häuflein feuchte Asche auf dem Boden des Wohngemachs übrig. Sie verzog unwillig den Mund, als sie sich fragte, ob der Fußboden dadurch wohl Schaden genommen hatte.
    Cullen seufzte bedauernd, und das riss Evelinde aus ihren Gedanken. Ihr Gemahl schob sie sacht von sich und wandte sich zur Tür.
    Sie wollte ihm nach, doch er sah sie streng an. »Bleibt«, befahl er. »Ich werde veranlassen, dass man Euch hier ein Bad bereitet.«
    Evelinde funkelte finster die Tür an, die hinter Cullen zugefallen war. Sie wollte gerade nach dem Riegel greifen, als sie hörte, wie er in der Halle losdonnerte. Schonungslos machte er Fergus und Tavis die Hölle heiß, weil diese nicht bei ihr geblieben waren, sondern sie allein im Wohngemach gelassen hatten. Evelinde überlegte kurz, ob sie hinausgehen und erklären sollte, dass sie es gewesen war, die ihnen gesagt hatte, dass keine Notwendigkeit bestehe, ihr Gesellschaft zu leisten, entschied sich dann aber dagegen. Cullen würde darin keine Rechtfertigung dafür sehen, dass die zwei Männer seinem Befehl nicht Folge geleistet hatten. Er gab den beiden die Schuld, und nichts, was Evelinde sagen konnte, würde ihn von dieser Meinung abbringen. Sie fürchtete gar, dass ihr Einschreiten ihn nur noch wütender machen und die Lage für Fergus und Tavis verschlimmern würde.
    Seufzend wandte sie sich von der Tür ab und ging zum Sessel hinüber, um auf das versprochene Bad zu warten.
     
    »Aber es ist niemand nach oben gegangen«, wiederholte Fergus zum vierten Mal. »Die Fackel muss von selbst heruntergefallen sein.«
    »Sie ist nicht von selbst heruntergefallen«, brummte

Weitere Kostenlose Bücher