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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Cullen verärgert.
    »Aber es ist niemand nach oben gegangen«, beharrte der Ältere. »Ich habe doch die ganze Zeit über aufgepasst.«
    »Und du hast nicht einen Augenblick weggeschaut?«, bohrte Cullen unwirsch nach.
    »Nay« ,beteuerte Fergus.
    »Nun …«, drängte Tavis sich dazwischen. Cullen und Fergus sahen ihn an. Tavis warf Fergus einen entschuldigenden Blick zu. »Du hast uns mit dem Karren an der Tür geholfen«, sagte er.
    Fergus sackte in sich zusammen und fuhr sich resigniert mit der Hand durchs Haar. »Mildrede und Tavis hatten alle Hände voll damit zu tun, die Streu festzuhalten, damit sie nicht vom Karren rutschte«, erklärte er, an Cullen gewandt. »Also bin ich zum Portal und habe es ihnen aufgehalten«, gab er zu und seufzte. Dann richtete er sich auf und fügte hinzu: »Aber das hat doch nur einen Wimpernschlag lang gedauert, sicherlich nicht lange genug, als dass jemand sich an mir vorbei die Treppe hinaufstehlen konnte.«
    »Offenbar doch«, sagte Cullen mürrisch, wütend darüber, dass der Mann ihn derart im Stich gelassen hatte. Fergus war immer der verlässlichste seiner Krieger gewesen. Dies war der Grund dafür, dass er in der Rangordnung direkt nach Cullen kam, und so war es auch schon unter seinem Vater gewesen.
    »Nun, aber hoch und wieder herunter, das wäre in dieser Zeit nicht möglich gewesen«, wandte Fergus ein und klang selbst ungehalten. »Es muss einfach ein Unfall gewesen sein.«
    »Die Täter könnten oben gewartet haben, bis ich in der Kammer war und du Wasser holtest, bevor sie sich davonmachten«, entgegnete Cullen.
    Dieser Einwand gefiel Fergus nicht. Er schüttelte störrisch den Kopf. »Es muss ein Unfall gewesen sein«, beharrte er. »Ich kann nicht glauben, dass irgendwer …«
    »Es war kein Unfall«, unterbrach ihn Cullen aufbrausend. »Wer immer in Zukunft meine Gemahlin bewacht, hat im selben Raum mit ihr zu bleiben und ihr überallhin zu folgen. Ist das klar?«, fügte er hinzu.
    »Aye« ,murmelten Fergus und Tavis gleichzeitig.
    Cullen stieß den Seufzer aus, der ihm die ganze Zeit über schon in der Kehle steckte. Er war nicht zufrieden. Evelinde wäre beinahe gestorben, und das weckte in ihm den Drang, wahlweise seine Frau für den Rest des Tages eng umschlungen zu halten oder aber auf der Stelle etwas zu zerschmettern. Leider war Mildrede umgehend ins Schlafgemach geeilt, um nach ihrer Herrin zu sehen, als Cullen begonnen hatte, sich die beiden Männer vorzuknöpfen, und gerade eben schleppten die Mägde Badezuber und Wasser die Treppe herauf, wie er befohlen hatte. Seiner Gemahlin Zuwendung zu schenken, entfiel damit, und so gerne er sich auch in Möglichkeit Nummer zwei geflüchtet hätte, wäre es doch ebenfalls keine annehmbare Lösung gewesen, Fergus oder Tavis oder gar beide zu schlagen. So wütend, wie er war, mochte er sie dabei glatt umbringen.
    Doch Luft machen musste er sich irgendwie, und deswegen wandte er sich abrupt ab und schritt auf die Treppe zu, um nach unten zu gehen. Ein kleines Wortscharmützel mit Mac und anschließend ein wilder Ritt auf seinem Pferd sollten sein in Wallung geratenes Blut eigentlich kühlen, entschied er. Dann aber blieb er stehen und sah gereizt die Stufen hinab, als ihm aufging, dass er nicht hinuntergehen konnte, solange die Frauen noch den Zuber hinaufhievten.
    Grimmig und ungeduldig starrte er den Mägden entgegen, doch sein Ingrimm wandelte sich schnell in Sorge, als er sah, wie sehr sie mit dem großen Bottich zu kämpfen hatten. Vier Frauen waren nötig, um das sperrige Gerät zu schleppen, und das machte die Bewältigung der Stufen zu einer wahren Herausforderung. Cullen erinnerte sich an die Bitte seiner Frau, ein paar Männer für die schwereren Arbeiten im Wohnturm abzukommandieren. Zwei Männer hätten gereicht, den Badezuber zu tragen, was die Sache erheblich beschleunigt und leichter gemacht hätte.
    Als er nun so über diese Angelegenheit nachdachte, erinnerte er sich an das letzte Mal, da sie abends Wildschwein gegessen hatten. Das Tier war am Spieß zubereitet und gebraten worden, um dann gefüllt und auf einer großen Platte serviert zu werden. Sechs Frauen waren notwendig gewesen, um den Braten aus der Küche zu tragen, und als eine von ihnen gestolpert war und die Platte sich geneigt hatte, war das Wildschwein in die Binsen gerutscht. Geschwind hatten die Mägde das Tier wieder aufs Tablett gehievt und waren weitergegangen, und der Sturz hatte dem Geschmack des Fleisches keinen Abbruch getan,

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