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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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rief, preschte aber bereits vorwärts, direkt auf die Flammen zu. Er würde Evelinde nicht verlieren. Das würde er nicht ertragen. Bei Gott, er liebte diese törichte, redselige, bezaubernde Frau.

14. KAPITEL
    »Nicht, mein Gemahl, ich habe Wasser!«, rief Evelinde und hustete erneut. Dann gab sie ihren Protest auf und sprang stattdessen zur Seite, als sie sah, dass Cullen bereits durch die Halle auf sie zugestürmt kam.
    Der törichte Mann würde sich nur umbringen, dachte sie aufgebracht. Hätte er nur einen Moment gewartet, sie hätte den Brand allein löschen können.
    Es hatte einen Augenblick gedauert, bis ihr der Eimer mit dem schmutzigen Wasser in den Sinn gekommen war. Es war ein vertaner wertvoller Augenblick gewesen, der dem Feuer Gelegenheit gegeben hatte auszuufern und in dem ihr Gemahl beschlossen hatte, durch die Flammen zu springen. Sie verfluchte sich für ihre Dummheit, den Augenblick ungenutzt verstreichen zu lassen, als sie sah, wie Cullen zum Sprung ansetzte. Wäre der Türrahmen nicht gewesen, hätte er es vielleicht geschafft, doch so gab es für seine hochgewachsene Gestalt einfach nicht genügend Spielraum über dem Feuer.
    Erleichtert sah Evelinde, dass ihr Gemahl so geistesgegenwärtig war, beim Sprung den Kopf einzuziehen, aber mit den Schultern schlug er dennoch hart gegen das Holz, sodass er abprallte und, den Flammen gefährlich nahe, zu Boden fiel.
    Evelinde schrie auf. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als Cullen am Fuße des brennenden Haufens auftraf, doch sofort warf er sich nach vorn und rollte sich aus dem Gefahrenbereich.
    »Geht es Euch gut?«, keuchte Evelinde und eilte an seine Seite, als er auf die Füße sprang.
    »Aye« ,knurrte Cullen, packte sie am Arm und zog sie zum Fenster, weil sie erneut von einem Hustenanfall geschüttelt wurde. Sie atmete tief die frische Luft ein. »Was ist geschehen?«, fragte er, als das Husten abgeebbt war.
    Evelinde hingegen überging die Frage und ließ stattdessen ihren Blick fieberhaft über seinen Körper gleiten, um Spuren von Verbrennungen oder anderen Verletzungen auszumachen. »Euch fehlt nichts?«, fragte sie.
    Ihr war angst und bange geworden – so sehr, wie seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr. Wieder hatte sich alles in ihr vor Furcht zusammengezogen, so wie an jenem Tag, an dem ihr Vater mit einem Mal ihren Arm ergriffen hatte und, grau im Gesicht, vom Stuhl gestürzt war. Diese Art der Furcht hatte Evelinde seitdem nie wieder empfunden – bis heute, als sie um ihren Gemahl gezittert hatte. Nun wusste Evelinde, dass ihre Gefühle für diesen Mann weit stärker waren, als ihr bewusst gewesen war. Trotz seines entmutigenden Schweigens hatte er es irgendwie geschafft, sich einen Weg in ihr Herz zu bahnen.
    »Mir geht es gut«, beteuerte Cullen und ergriff ihre bebenden Hände. »Wir müssen hier raus.«
    Als er sie mit sich ziehen wollte, riss sie erschrocken die Augen auf und stolperte rückwärts durch das Gemach. Zweifellos beabsichtigte er, sie auf seinen Armen aus dem Raum zu tragen, aber dazu bestand keine Notwendigkeit.
    »Frau!«, fuhr er sie an und setzte Evelinde nach, hielt jedoch inne, als er sah, wie sie den Wassereimer in der Ecke ergriff. Während sie damit jedoch auf die Flammen zuschritt, um sie mit dem Wasser zu ersticken, war er mit einem Mal an ihrer Seite.
    »Gebt mir das«, wies er schroff an und entwand ihr den Eimer. Sie ließ ihn bereitwillig los, von einem erneuten Hustenanfall geschüttelt, weil ihr der Rauch in Kehle und Lunge drang. »Wartet am Fenster, dort ist die Luft besser.«
    Cullens ungehaltener Ton ließ Evelinde eine Grimasse schneiden, doch als sie zu einem Protest ansetzte und dieser in Husten unterging, lenkte sie ein und tat, was er ihr aufgetragen hatte. Vom Fenster aus beobachtete sie besorgt, wie er sich durch die Hitze zu den Flammen durchkämpfte und diese schnell und wirkungsvoll löschte. Zwar erstickte er das Feuer nicht gänzlich, jedoch so weit, dass er die verbleibende Glut mit den feuchten Lappen ausschlagen konnte, die Evelinde ihm nun schnell reichte.
    »Was ist geschehen?«, wollte Cullen wissen, während er das letzte Glimmen austrat.
    »Ich bin mir nicht sicher«, gab Evelinde zu. Selbst mit einem nassen Lappen bewaffnet, versuchte sie den sich langsam verziehenden Rauch in Richtung Fenster zu wedeln. »Ich glaube, die Fackel ist aus der Halterung in die Binsen gefallen.«
    Der Gesichtsausdruck ihres Gemahls sagte ihr, dass er seine Zweifel hatte, ob die Fackel dies

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