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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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und damit ihren Blick auf sich zog. Als sie Tralin Comyn eintreten sah, blieb sie so abrupt stehen, dass sie beinahe in die Binsen gefallen wäre, weil eine der Wachen hinter ihr nicht schnell genug bremste und in sie hineinlief.
    »Herr im Himmel!«, stieß Evelinde gereizt aus, als der Missetäter sie rasch packte, um sie vor einem Sturz zu bewahren. Sie fuhr herum und sah, dass es Tavis war. »Es ist wohl kaum nötig, dass Ihr mir beim Laufen in die Fersen tretet. Ich werde schon nicht weglaufen.«
    »Tut mir leid«, murmelte er, schien aber eher belustigt als zerknirscht.
    Evelinde schnalzte verärgert, drehte sich um und ging auf Tralin zu, anstatt auf ihren Platz an der oberen Tafel zuzusteuern.
    »Seid gegrüßt, Mylord«, empfing sie ihn. »Mein Gemahl ist nicht zugegen, doch bin ich sicher, dass er bald zurück sein wird.«
    »Aye. «Tralin lächelte. »Als Mac mein Pferd entgegennahm, sagte er mir, dass Cullen ausgeritten sei. Auch er war der Meinung, dass er bald zurück sein werde.«
    Evelinde presste ungehalten die Lippen zusammen. Jeder hier schien Dinge zu wissen, die ihr verborgen blieben, und das ärgerte sie. Hätte es ihren Gemahl wirklich so viel Mühe gekostet, jemanden zu schicken, der ihr sagte, dass er ausreiten würde?
    Sie schob den Gedanken beiseite. »Nun, Ihr könnt uns gerne beim Mittagsmahl Gesellschaft leisten, während Ihr wartet«, sagte sie.
    »Als ich losritt, war mir nicht bewusst, dass es schon so spät ist«, entschuldigte sich Tralin. »Aber ja, wenn es keine Umstände macht, nehme ich gern an Eurem Mahl teil.«
    »Das macht überhaupt keine Umstände«, versicherte ihm Evelinde und hakte sich bei ihm unter, um ihn zur oberen Tafel zu geleiten. In Wahrheit war sie sogar froh über die Möglichkeit, mit ihm reden zu können.
    »Mac hat mir auch berichtet, dass es heute Morgen hier Unannehmlichkeiten gegeben hat«, sagte Tralin mit gedämpfter Stimme, als sie sich am Tisch niederließen. Er betrachtete Evelinde. »Doch wie es scheint, habt Ihr die Sache unbeschadet überstanden.«
    »Oh, aye, mir geht es gut«, beteuerte sie und stockte dann, um Tavis wütend anzufunkeln, weil dieser sich so dicht neben ihr niedergelassen hatte, dass er nun auf dem Rock ihres Gewandes saß. Tavis grinste nur spitzbübisch und verlagerte ein wenig sein Gewicht, um den Stoff unter sich hervorziehen zu können, während Fergus sich auf der anderen Seite auf die Bank setzte.
    »Und es waren nicht die ersten Schwierigkeiten, in die Ihr seit Eurer Ankunft geraten seid«, raunte Tralin, woraufhin sie sich wieder ihm zuwandte. »Cullen hat mir bei Eurem Besuch neulich auf Comyn Castle von der Sache auf der Koppel erzählt und auch von dem Pfeil und Eurem Sturz auf der Treppe.«
    Evelinde zögerte kurz. »Ich scheine solcherlei Unfälle in jüngster Zeit anzuziehen«, sagte sie vorsichtig.
    »Cullen schien nicht zu glauben, dass es Unfälle waren«, erwiderte Tralin ernst. »Deshalb bin ich heute hergekommen. Ich wollte mich versichern, dass es Euch und Eurem Gemahl gut geht.«
    Evelinde biss die Zähne zusammen. Er war gekommen, um nach dem Rechten zu schauen, nur um feststellen zu müssen, dass es schon wieder einen Unfall gegeben hatte. »Es geht uns gut«, entgegnete sie. »Gottlob scheint der Verantwortliche für diese Vorfälle, wer immer es ist, kein glückliches Händchen zu haben. Bislang hat keiner seiner Versuche Erfolg gezeitigt.«
    Sie hatte die Bemerkung aus dem Stegreif gemacht, um sich selbst zu beruhigen, doch die Wirkung, welche die Worte auf die Männer hatte, war höchst interessant. Tralin sah erschrocken und besorgt drein, während Tavis in Gelächter ausbrach, was den Blick mehrerer Anwesender auf sich zog. Fergus jedoch starrte nur finster vor sich hin.
    »Genau diese Haltung ist es, die Euch das Leben kosten könnte«, grollte der alte Krieger unmutig. »Bislang habt Ihr Glück gehabt. Aber wenn Ihr nicht zulasst, dass wir Euch bewachen, wie es uns aufgetragen wurde, dann habt Ihr beim nächsten Mal womöglich weniger Glück.«
    Derart gescholten, verdrehte Evelinde die Augen. Als sie sah, wie Tralin fragend die Brauen hob, erklärte sie: »Fergus nimmt es mir übel, dass ich es ihm und Tavis verwehrt habe, mir beim Baden zuzuschauen.«
    Das verschlug Tralin für einen Augenblick die Sprache. Dann grinste er den älteren Schotten an. »Fergus, du alter Tunichtgut. Von Tavis hätte ich nichts anderes erwartet, aber von dir?«
    »Der Laird hat befohlen, dass wir sie nicht einen

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