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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Verlöbnis mit dem Teufel von Donnachaidh erfahren hatte, war alles andere als vorbildlich gewesen. Sie hatte es zugelassen, dass Cullen sie auf eine Weise küsste und berührte, die ihr heute selbst unglaublich vorkam. Und auch sie hatte ihr Verhalten mit der verhassten Ehe gerechtfertigt, die ihr vermeintlich bevorstand. Sie hatte sich gesagt, dass dies die einzige Freude bleiben mochte, die sie in ihrem Leben haben würde. Evelinde konnte nicht einmal aufrichtig behaupten, dass sie Cullen früher weggestoßen hätte, wenn sie erfahren hätte, dass er verheiratet war – obwohl sie gerne geglaubt hätte, dass ihr dies gelungen wäre, wenn besagte Gemahlin ihre eigene Schwester und Cullen somit ihr, Evelindes, Schwager gewesen wäre. Und dabei war sie nicht einmal so jung, wie Jenny es gewesen war.
    Evelinde gähnte erneut und seufzte dann beim Gedanken daran, dass ein Kind wie Jenny eine Tändelei mit dem Gatten ihrer Schwester sich selbst gegenüber durchaus auf diese Weise gerechtfertigt haben mochte. Vielleicht hatte Jenny gar gehofft, Darach würde einen Weg finden, sie vor der Ehe mit dem Campbell zu bewahren.
    Sie runzelte die Stirn, als sie sich in Gedanken ausmalte, was diese Möglichkeit alles nach sich zog. Hatte Biddy entdeckt, dass ihre Schwester und ihr Gemahl sich miteinander eingelassen hatten? War dies der eine Fehltritt gewesen, den sie nicht bereit war zu verzeihen? Und warum war Jenny nach Donnachaidh zurückgekehrt, nachdem sie so hastig geflohen war? Hatte sie sich wirklich selbst das Leben genommen? Es war durchaus möglich, dass sie ihr schlechtes Gewissen plagte, nachdem sie sich dem Mann ihrer Schwester hingegeben hatte und sich deswegen umbrachte. Doch ebenso gut war es möglich, dass ihr Tod nur ein weiterer verkappter Mord war.
    Vielleicht hatte Biddy Jenny und Darach umgebracht, nachdem sie alles herausgefunden hatte, mutmaßte Evelinde. Aber wenn dies der Fall war, warum hätte sie so viele Jahre später auch Cullens Vater beseitigen sollen? Hatte Liam etwa herausgefunden, was Jahre zuvor geschehen war, Biddy zur Rede gestellt und somit seinen eigenen Tod verschuldet? Oder hatte sie mit dem Mord an Liam nur wiedergutmachen wollen, was sie als Unrecht empfand – nämlich Darach zu töten, als ihr Sohn noch zu jung war, um die Stellung des Laird einzunehmen? Denn schließlich war ihr Sohn durch Darachs verfrühten Tod übergangen worden. Vielleicht hatte sie gehofft, dass der Titel nicht an Cullen, sondern an ihren Sohn übergehen würde, wenn sie Liam aus dem Weg schaffte.
    Was Maggie anging, so mochte sie Biddy mit ihren Fragen so sehr beunruhigt haben, dass diese sie zum Schweigen brachte, oder aber sie war auf die ganze Wahrheit gestoßen und hatte damit ihr Leben erst recht verwirkt.
    Evelinde überdachte ihre Schlussfolgerungen düster. Zwar ergaben sie gewissermaßen Sinn, aber dennoch fiel es ihr nicht leicht, in Biddy eine blutgierige Mörderin zu sehen, die all diese Menschen auf dem Gewissen hatte – ihre eigene Schwester, ihren Gemahl, ihren Schwager und die Frau ihres Neffen. Zudem mochte Evelinde Biddy und wollte nicht glauben, dass diese es auf sie abgesehen hatte.
    Sie musste diese Sache schnellstens auflösen, beschloss sie bei sich, wusste aber nicht so recht, wie sie dies anstellen sollte. Von Biddy würde sie kaum etwas erfahren – wenn sie unschuldig war, wäre sie beleidigt, und war sie es nicht, würde sie lügen und alles abstreiten.
    Vielleicht konnte sie sich in Biddys Kammer stehlen, wenn diese nicht in der Nähe war, um zu sehen, ob sich nicht etwas fand, das Aufschluss geben würde. Briefe von Biddy an Jenny oder von dieser an Biddy, ein Tagebuch … oder am besten gleich ein schriftliches Schuldgeständnis, dachte Evelinde bissig und warf sich im Bett herum. Dennoch war es einen Versuch wert.
    »Warum seid Ihr so unruhig?«, fragte eine verschlafene Stimme an ihrem Ohr. Cullen schmiegte sich von hinten an sie und schlang einen Arm um ihren Körper.
    »Warum denkt Ihr, ich sei unruhig?«, fragte Evelinde, anstatt zu antworten. Seine Finger kamen unterhalb ihrer Brust zum Liegen, getrennt von dieser nur durch Leinenüberwürfe und Felle. Evelinde bettete ihre Hand auf der seinen.
    »Weil Ihr so laut geseufzt und gestöhnt habt, dass ich davon aufgewacht bin«, erklärte er und knabberte sanft an ihrem Ohr.
    »Gar nicht wahr«, erwiderte Evelinde, plötzlich ein wenig atemlos. Als ihr Gemahl mit den Lippen ihren Hals entlangfuhr, schloss sie genüsslich die

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