Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
es ihr gelänge, herauszufinden, wer hinter ihren Unfällen wie auch den Todesfällen der Vergangenheit steckte.
    Sie wandte sich wieder Tralin zu. »Auf unserem Heimweg von Comyn neulich haben Cullen und ich bei den Klippen Halt gemacht, wo Jenny begraben liegt«, berichtete sie.
    Tralin hob eine Braue und sah sie an, unverhohlene Neugier im Blick. »Tatsächlich?«
    »Aye« ,entgegnete Evelinde. »Mein Gemahl erzählte mir, dass Ihr Gefallen an Biddys Schwester Jenny gefunden habt, als diese zu Besuch auf Donnachaidh weilte.«
    Er verzog seinen Mund zu einem verhaltenen Grinsen. »Und nun wüsstet Ihr gern, ob auch Euer Gemahl Gefallen an ihr fand.«
    »Nein, nein«, beteuerte Evelinde rasch. »Ich frage mich nur, ob es stimmt, was er sagte.«
    Tralin betrachtete sie einen Moment lang schweigend und nickte dann. »Aye, ich mochte sie.«
    Evelinde fragte sich gerade, wie sie ihm am geschicktesten entlocken konnte, ob er Jennys Liebhaber gewesen war, als Tralin ihr zuvorkam. »Nicht dass es mir etwas genützt hätte«, fuhr er fort. »Sie hatte nur Augen für einen einzigen Mann.«
    »Für wen?«, fragte Evelinde überrascht.
    »Darach.«
    Sie erstarrte und riss die Augen auf. »Für Biddys Gemahl?«
    »Aye. «Als Tralin Evelindes Gesichtsausdruck sah, lachte er. »Darach war … Nun, er war ziemlich genau so wie Tavis heute«, erklärte er achselzuckend und schaute zu dem Erwähnten hinüber.
    Evelinde folgte seinem Blick und sah, wie Tavis der Magd etwas ins Ohr flüsterte, woraufhin diese kichernd errötete.
    »Er sah auch fast wie Tavis aus«, setzte Tralin fort. »Auch Darach war blond und einnehmend, so wie Tavis, und sogar noch charmanter, sofern das überhaupt möglich ist.«
    Evelinde sah Tavis aus schmalen Augen an. Der Mann hatte einen Arm um die Dienerin geschlungen und sie an sich gezogen, wobei er die Lippen immer noch an ihrem Ohr hatte. Allerdings war schwer zu sagen, ob er das junge Ding noch mit Worten oder schon mit der Zunge liebkoste. Die Kleine wirkte ein wenig benommen, und Evelinde bedauerte sie, da sie der Zuwendung des Mannes gewiss nichts entgegenzusetzen hatte. Tavis sah gut aus, gewiss, und wenn er sich zusammenriss, konnte er wirklich zuvorkommend sein. Seit die Männer mit Evelindes Habseligkeiten zurückgekehrt waren, hatte sie einige Male Gelegenheit gehabt, Zeuge seines Charmes zu werden. Erst am Abend zuvor hatte sie beobachtet, wie er eine andere Magd, die Evelinde bis dahin eigentlich für vernünftiger gehalten hatte, geneckt und mit Schmeicheleien überhäuft hatte. Schließlich hatte er auch ihr Dinge ins Ohr geraunt und sie dann in einen stillen Winkel gezogen, um sich ihr mit mehr als nur Worten zu widmen. Auch diese Bedienstete war nicht gegen seine Verführungskünste gefeit gewesen.
    »Tavis bringt das Blut der Damen ganz schön in Wallung, das stimmt, doch Darach …« Tralin schüttelte den Kopf. »In seiner Gegenwart schmolz jede dahin, ob jung oder alt. Wie hätte ein dummer Junge wie ich gegen ihn ankommen können?«
    Evelinde wandte ihren Blick wieder Tralin zu und bemerkte den bitteren Zug um seinen Mund. Der Mann schüttelte den Kopf. »In Jennys Augen waren meine Zuwendungen nur die eines Grünschnabels, verglichen mit denen Darachs«, fuhr er fort. »Er neckte und umschmeichelte sie, und sie sog jedes seiner Worte so gierig auf wie eine Blume das Wasser.«
    »Und das hat Biddy nichts ausgemacht?« Evelinde war nachdenklich geworden. Zum ersten Mal fragte sie sich, ob Darach nicht vielleicht doch der Liebhaber gewesen sein könnte. Wenn ja, dann war er nichts als ein verachtenswerter Widerling gewesen, der sich an einem jungen Edelfräulein vergangen hatte – nicht zu vergessen, dass diese Dame auch noch seine eigene Schwägerin gewesen war.
    »Nay. «Tralin winkte ab. »Sie wusste, dass es nur eine Spielerei war. Wir alle wussten dies. Wobei ich denke, dass Jenny naiv genug war, ihm jedes Wert zu glauben. Sie hielt sich für so viel erwachsener und erfahrener als Cullen und mich – schließlich war sie ja auch ein ganzes Jahr älter als wir«, setzte er spöttisch hinzu und verdrehte die Augen. »Aber in Wahrheit war sie schrecklich unbedarft.«
    »Sie war erst fünfzehn?«, fragte Evelinde stirnrunzelnd.
    »Aye« ,bestätigte Tralin und schüttelte traurig den Kopf. »Und jung für ihre fünfzehn Jahre. Sie hätte eine Ehe mit dem Campbell niemals überlebt.«
    Evelinde nickte. »Cullen hat erwähnt, dass sie bereits mit ihm verlobt war«, murmelte sie.
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher