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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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austreten musste.
    Sie waren den ganzen Tag lang geritten, und zwar so schnell, dass kein Gespräch möglich war, sofern man es nicht riskieren wollte, sich die Zunge abzubeißen. Sie hatten nicht einmal gehalten, um die Nacht über zu rasten; sie waren lediglich langsamer geworden, um die Pferde zu schonen.
    Evelinde hätte gerne gefragt, warum sie es so eilig hatten. Zudem hätte sie gerne erfahren, wo der Rest der Männer war. Als sie d’Aumesbery verlassen hatten, war es ihr nicht aufgefallen, aber sobald sie in der Lage gewesen war, den Kopf zu heben und sich umzusehen, hatte sie festgestellt, dass ihre Gruppe lediglich aus ihr selbst, Cullen und einem Krieger namens Fergus bestand. Die übrigen vier Männer waren nicht bei ihnen. Aber Evelinde hatte befürchtet, dass die erste Frage, die ihr entschlüpfen würde, unweigerlich die wäre, wie Cullen sie einfach ohne ihre Magd, ihre Stute und ihre Habseligkeiten von d’Aumesbery hatte wegbringen können – und da sie nicht wollte, dass ihre Ehe mit einem Streit begann, hatte sie den Mund gar nicht erst aufgemacht, sondern war so schweigsam wie ihr Gemahl geblieben.
    Evelinde sah sich neugierig um, als sie in den Burghof ihres neuen Zuhauses einritten. Aufgrund der späten Stunde war alles weitgehend ruhig und kaum etwas zu sehen, da alles in Dunkelheit getaucht war. Evelinde konnte lediglich Schemen und Schatten ausmachen.
    Sie gab den Versuch auf, ihre neue Heimstatt bei diesen Lichtverhältnissen in Augenschein zu nehmen, lehnte sich stattdessen mit einem leisen Seufzer gegen ihren Gemahl und wartete ungeduldig darauf, endlich absteigen zu können. Nie hatte Evelinde einen sehnlicheren Wunsch verspürt als den, schnellstmöglich aus dem Sattel zu kommen. Sie hatte d’Aumesbery zuvor noch nie verlassen und daher nicht gewusst, wie unbequem, ermüdend und schlichtweg öde so eine lange Reise sein konnte, und sie hoffte inständig, dass sie nie wieder in ihrem Leben würde reisen müssen.
    Am Fuße der Treppe, die zum Wohnturm hinaufführte, hielt Cullen sein Pferd. Er glitt aus dem Sattel und ergriff Evelinde, um sie hinunterzuheben, bevor sie ihm von allein folgen konnte. Als ihre Füße den Boden berührten, umfasste Evelinde unsicher Cullens Hände, bis ihre Beine sie wieder trugen. Bei den wenigen Gelegenheiten, da sie ihre Beine während der Reise hatte strecken können, waren diese zunächst immer schwach gewesen, hatten geschmerzt und gedroht, unter ihr einzuknicken. Doch stets hatte die Schwäche rasch nachgelassen, und so war es auch dieses Mal.
    Bislang hatte Cullen ihr immer Zeit gelassen, sich so weit zu erholen, dass sie selbst gehen konnte, aber dieses Mal hob er sie einfach hoch und trug sie die Stufen hinauf zum Wohnturm.
    Evelinde blickte über die Schulter zurück und sah, dass Fergus Cullens Pferd zum Stall führte. Sie nahm an, dass der Stallmeister von Donnachaidh sich bereits schlafen gelegt hatte.
    In der großen Halle, die sie betraten, war es dunkel und still, allerdings alles andere als leer. Im spärlichen Licht des Herdfeuers erkannte Evelinde, dass jeder Fußbreit des Bodens mit schlafenden Menschen bedeckt zu sein schien. Männer und Frauen, Alte und Junge lagen dicht an dicht in den Binsen und ließen nur zwei schmale Pfade, die vom Portal einmal zur Treppe und einmal zu einer kleineren Tür führten, hinter der Evelinde die Küche vermutete.
    Sie klammerte sich unsicher an Cullens Schultern fest, als dieser sie zur Treppe trug, in die Dunkelheit hinaufstieg und das schwache Leuchten des ersterbenden Feuers hinter sich ließ. Ihr Gemahl brauchte jedoch offenbar kein Licht. Seine Schritte waren sicher, als er sie durch eine weitere Halle im nächsten Stockwerk trug. Evelinde blinzelte in die Dunkelheit, die sie umfing.
    »Öffnet die Tür.«
    Evelinde griff blind in die Dunkelheit und spürte eine Holzfläche, bei der es sich, wie sie annahm, um die Tür handelte. Sie fand den Riegel, drückte die Tür vorsichtig auf, und Cullen trug sie hindurch. Er setzte sie auf etwas Weichem ab, das sie für ein Bett hielt, und entfernte sich dann von ihr. Sie wusste nicht genau, wohin er verschwunden war, bis sie hörte, wie sich die Tür mit einem leisen Geräusch schloss.
    Evelinde hörte durch das Dunkel, wie er zurückkehrte und durch die Kammer zur anderen Bettseite ging. Etwas fiel leise zu Boden, dann war ein metallisches Klirren zu hören, als der Laird Schwert und Gürtel ablegte. Sie fühlte einen leichten Luftzug, gefolgt von einem

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