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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Truhen standen, und war so aus ihrem Blickfeld verschwunden. Sie hörte, wie er dort herumwühlte, sah aber nichts, und schließlich taten ihr die Augen weh von dem Versuch, sie derart zu verdrehen, und sie musste sie einen Moment lang schließen, um ihnen eine Pause zu gönnen.
    Als sie Hände unter sich spürte und der Schotte sie aufhob, schlug sie die Augen wieder auf. Ihr Gemahl trug sie zur Tür, öffnete diese erneut mit dem Arm, mit dem er ihre Beine hielt, und rief nach Edda, bevor er sich abwandte und wieder zum Bett schritt, wo er stehen blieb, Evelinde in seinen Armen.
    »Es ist geschehen«, log er, als Evelinde hörte, wie mehrere Menschen die Kammer betraten.
    Es trat kurz Stille ein, in der, wie Evelinde annahm, Edda den Blutfleck auf dem Bett in Augenschein nahm, und schließlich sagte ihre Stiefmutter: »Ich will, dass sie untersucht wird.«
    »Ich habe schon genug Zeit mit diesem Unsinn vergeudet, Mylady«, fuhr Cullen sie an. »Ich werde ganz bestimmt nicht darauf warten, dass irgendeine teiggesichtige …«
    »Ich werde sie untersuchen lassen, Mylord«, beharrte Edda und wandte sich dann der Tür zu. »Bet, komm.«
    Evelinde hätte auf ihrer Lippe gekaut, wenn sie denn gekonnt hätte. Bet hatte ihrer Mutter als Magd gedient, hatte sich gemeinsam mit dieser als Heilerin betätigt und war für sie das gewesen, was Mildrede heute für Evelinde war. Sie hoffte, dass Bet Cullens Lüge untermauern würde, konnte sich dessen aber nicht sicher sein, denn wenn dies ans Licht käme, würde der alten Frau eine schreckliche Strafe drohen.
    Cullen knurrte leise, und Evelinde richtete ihren Blick erneut auf ihn, während er sie wieder aufs Bett legte. Er blieb jedoch bei ihr und stand grimmig und stumm neben dem Bett. Evelinde hörte, wie Bet mit ihrem langsamen, humpelnden Gang die Kammer betrat. Dann traten sie und Edda näher, sodass Evelinde sie sehen konnte. Als beide das Bett erreichten, schloss sie die Augen und wünschte sich ganz weit fort, spürte aber dennoch, wie ihre Schenkel auseinandergedrückt wurden.
    Ein Augenblick verstrich, bevor Bet sagte: »Es ist getan.«
    »Bist du sicher?«, hakte Edda nach. »Es ging mir ein wenig zu schnell.«
    »Ihr könnt das Blut an ihren Schenkeln selbst sehen, Mylady«, erwiderte Bet mürrisch. Evelinde schlug die Augen auf, und ihre Augen trafen die der runzeligen, alten Frau, während diese Evelindes Unterkleid wieder zurechtzog. Evelinde hoffte, dass Bet die Dankbarkeit in ihrem Blick lesen konnte, und fast schien es so, denn Bet zwinkerte ihr kurz zu, ehe sie sich abwandte.
    Nun wusste Evelinde, was Cullen getan hatte, als er auf dem Fell beim Kamin ihr Unterkleid gehoben hatte. Er war schlau genug gewesen, zu ahnen, dass Edda Evelinde so gründlich wie möglich demütigen und auf eine Untersuchung bestehen würde. Er musste ein wenig Blut aus seiner Wunde auf ihre Schenkel gerieben haben, um Edda leichter zu überzeugen.
    »Seid ihr zufrieden?«, knurrte Cullen.
    »Aye, es ist wirklich und wahrhaftig getan. Nun könnt Ihr sie nicht mehr zurückweisen.« Edda strahlte vor Zufriedenheit und sah Evelinde dann von oben herab an. »Gehab dich wohl, Stieftochter. Möge dein Leben dir alles geben, was ich mir für dich erhoffe.«
    Evelinde wusste genau, was sich die Frau für die Zukunft ihrer Stieftochter erhoffte, und hätte abfällig geschnaubt, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre. Statt Evelinde schnaubte Cullen, während er sie aufhob und aus der Kammer trug.
    Flugs waren sie die Treppe hinunter und durch das Portal hinaus. Sobald die Doppeltür hinter ihnen zuschlug, war auch schon einer von Cullens Männern an ihrer Seite, sodass Evelinde davon ausging, dass er bereits gewartet hatte. Während ihr Gatte Evelinde zu seinem Pferd hinübertrug, wechselte er kurz ein paar Worte in schottischem Gälisch mit dem Mann, und dann fand sie sich in den Armen des anderen Kriegers wieder, während Cullen aufstieg. Als er im Sattel saß, wurde sie zu Cullen hinaufgereicht. Er rückte sie kurz zurecht, um es ihr in seinem Schoß so bequem wie möglich zu machen, und schließlich brachen sie auf.
    Dies alles geschah schneller, als Evelinde dem Geschehen folgen konnte. Wo war Mildrede? Und was war mit ihren Habseligkeiten? Mit ihren Kleidern und den Schmuckstücken ihrer Mutter, die sie auf Geheiß ihres Vaters versteckt hatte, damit Edda sie ihr nicht nahm? Was war mit dem Bildnis ihrer Mutter, das sie seit Eddas Ankunft auf d’Aumesbery in ihrem Gemach verborgen

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