Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
betrat die obere Halle.
    »Warte«, sagte Cullen, als Tavis sich schon auf den Weg zum Schlafgemach machen wollte. »Beleuchte den Treppenansatz hier!«
    Evelinde sah, wie Tavis fragend die Brauen hob, jedoch die Fackel senkte und damit den Boden vor der Treppe ausleuchtete. Sie runzelte die Stirn, als dies nichts ergab. Auf dem Fußboden lag nichts.
    »Aber ich bin wirklich über etwas gestolpert«, murmelte sie und wand sich in Cullens Armen, um die oberen Stufen sehen zu können. Es war ja möglich, dass das, was sie hatte stürzen lassen, durch den Tritt die Treppe hinuntergeschlittert war.
    »Beruhigt Euch«, sagte Cullen und forderte Tavis dann mit einem Nicken auf, seinen Weg fortzusetzen.
    »Ich habe mir das nicht eingebildet«, beharrte sie.
    »Wahrscheinlich seid Ihr über Eure eigenen Füße gestolpert«, scherzte Tavis, während er mit der Fackel voranging.
    Aufgebracht blickte Evelinde zwischen ihrem Gemahl und seinem blondhaarigen Cousin hin und her. Cullens Miene war wie immer ausdruckslos, und selbst seine Augen verrieten nicht, was er dachte. Evelinde befürchtete, dass er Tavis’ Spöttelei zustimmte und ebenfalls glaubte, sie sei über ihre eigenen Füße gefallen. Doch sie war über etwas auf dem Boden gestürzt und konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wohin dieser Gegenstand verschwunden war.
    Es musste die Stufen hinuntergerollt sein, dachte sie missmutig.
    »Danke«, brummte Cullen Tavis zu. Evelinde sah auf und stellte fest, dass sie die Kammer erreicht hatten. Tavis hatte die Tür geöffnet und trat beiseite, um sie eintreten zu lassen.
    Gerade wollte er die Tür hinter ihnen schließen, als Cullen ihn zurückhielt. »Ich möchte von nun an Fackeln in der Halle«, wies er ihn an.
    Tavis hielt inne und hob leicht die Brauen. »Wir haben hier noch nie Fackeln gehabt.«
    »Jetzt schon«, sagte Cullen bestimmt. »Und ich möchte, dass sie den ganzen Tag über brennen, bis wir zu Bett gehen. Gib das an Fergus weiter und sorge dafür, dass er sich darum kümmert!«
    Tavis’ verwunderter Blick wanderte zu Evelinde, doch er nickte nur und zog dann die Tür zu.
    »Ich danke Euch«, sagte Evelinde leise, als Cullen sie auf dem Bett absetzte. Es schien, als habe ihr Beinahesturz bewirkt, was sie durch Forderungen nicht hatte erreichen können: Die Halle würde beleuchtet werden.
    Cullen brummte nur und wandte sich zur Tür.
    Als sie sich hinter ihm schloss, seufzte Evelinde. Er glaubte ihr nicht, dass sie über etwas anderes als ihre eigenen Füße gestolpert war, davon war sie überzeugt. Sie nahm an, dass sie ihm das kaum verübeln konnte. Schließlich war nichts zu sehen gewesen, über das sie hätte stolpern können. Sie verzog das Gesicht und erhob sich dann. Ihr fehlte nicht das Geringste. Ihre Arme fühlten sich ein wenig strapaziert an, doch das ging gewiss schnell vorüber, und sie hatte nicht vor, sich »Ruhe zu gönnen«. Schließlich hatte sie einen Plan, den sie in die Tat umsetzen wollte – nun erst recht.

12. KAPITEL
    »Euer Plan hat wahre Wunder bewirkt.« Evelinde lächelte, als sie die Küche betrat und Biddy sie derart fröhlich begrüßte. Sie blieb stehen und sah zu, wie Fergus und ein anderer Mann große Säcke voller Gemüse hereintrugen, aus dem das abendliche Mahl zubereitet werden sollte.
    »Gut«, erwiderte sie nur, zufrieden mit sich. Es war der erste Erfolg, den sie hier auf Donnachaidh zu verbuchen hatte, doch Evelinde hoffte aufrichtig, dass es nicht der letzte bleiben würde.
    »Ich habe manchmal sogar mehr Hilfe, als ich brauche, stellt Euch vor«, fuhr Biddy leicht spöttisch fort. Sie kräuselte amüsiert die Lippen, als Fergus genüsslich kauend und grinsend an ihnen vorbeimarschierte.
    Evelinde sah dem Mann verwundert nach. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihn hatte grinsen sehen, aber ihr war aufgefallen, dass er dies nur zu tun schien, wenn Biddy zugegen war. Ansonsten schaute er ebenso grimmig drein, wie Cullen es üblicherweise tat.
    Sie kehrte mit den Gedanken zu Biddys Worten zurück. »Wenn Ihr mehr Hilfe habt, als nötig ist, könntet Ihr vielleicht dazu übergehen, nur alle paar Tage Pasteten zu backen. Oder vielleicht nur dann, wenn Ihr wirklich Hilfe braucht.«
    »Aye, das werde ich«, beschloss Biddy und schüttelte dann den Kopf. »Ich hätte schon vor Jahren daran denken sollen, sie zu bestechen. Das hätte uns das Leben wahrlich leichter gemacht.« Sie sah Evelinde nachdenklich an. »Ihr seid ein kluges Mädchen.«
    Das Kompliment

Weitere Kostenlose Bücher