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Der Teufel vom Schefflerhof

Der Teufel vom Schefflerhof

Titel: Der Teufel vom Schefflerhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Hofbauer
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Stimme. "Wenigstens den Wagen müssen wir trocken heimbringen." Dass seine Worte nicht so gemeint waren bewies er, indem er verbissen weiter das Heu vom Hang herunterzog anstatt auf den Wagen zu springen und los zu fahren.
       Florian bemühte sich, ihm gleich zu tun, aber dann mus ste er einsehen, dass es zu spät war, den Wagen noch mehr zu beladen. Also schwang er sich auf den Traktor und fuhr langsam an. Die Wolken, die über den Himmel jagten signalisierten, dass es höchste Zeit war, heimzufahren.
       "Bist närrisch geworden, Depp", fauchte der Bauer ihn an. "Wir sind noch nicht fertig." Schwer atmend war er angelaufen gekommen. Sein Gesicht war krebsrot, als würde er gleich mit einem Schlaganfall umsinken, und die Schweißtropfen, die über seine Wangen liefen, vermischten sich bereits mit den ersten Regentropfen.
       "Wir schaffen das nimmer, Bauer", rief Florian z urück. "Schau zum Himmel, dann weißt, was wir zu tun haben. Gleich wird das Unwetter herunter brechen und dann ist das ganze schöne Heu wertlos. Ich fahr jetzt heim, und wenn du mich dann rauswerfen willst, hast meinen Segen." Ohne sich um das wütende Geschrei seines Arbeitgebers zu kümmern legte der Knecht den Gang ein und fuhr langsam und vorsichtig den steinigen, unebenen Feldweg entlang.
       Im letzten Momen t schaffte er es gerade so, den Wagen in die Scheune zu fahren, ehe der Himmel seine Schleusen öffnete. Er schaltete den Motor aus, sprang vom Traktor und ging mit schweren Schritten zu dem großen Holztor, das weit geöffnet war. Heftiger Wind empfing ihn.
       Florian hob sein Gesicht dem Himmel entgegen, über den d icke dunkle Wolken dahin jagten wie von bösen Geistern getrieben. Die Luft roch intensiv nach Wasser und nach Erde, und auf dem mit kleinem Schotter bestreuten Weg standen bereits nach wenigen Minuten kleine Wasserpfützen.
       "Da siehst, was du davon hast, Bauer", sagte er le ise vor sich hin und fühlte ein kleines bisschen Spott in sich aufsteigen, vermischt mit dem Gefühl des Triumphes, Recht gehabt zu haben. "Auch wenn einer jünger ist als du, kann er schon ein Gespür haben für die Natur."
       "Hältst du Selbstgespräche?" Eine junge Frau trat aus dem Dunkel der Scheune hervor. In ihren Haaren hatten sich einze lne Heufasern verfangen, und auch auf ihrer Bluse befand sich etwas Heu und einige Spinnweben.
       Florian drehte sich zu ihr um. "Paola..." Er schaute sie an, dann lachte er leise. "Hast im Heu genächtigt heut e?", fragte er und grinste schelmisch. "Doch hoffentlich allein?"
       Paola errötete. Sie fuhr sich mit der rechten Hand über ihr dunkles Haar, doch sie konnte nicht alle Spinnenfäden finden. "Ich hab gearbeitet", sagte sie leise und noch immer verlegen. "Der Vater hat g esagt, ich soll den Boden sauber machen, damit das frische Heu eingelagert werden kann. Das hab ich getan. Jetzt bin ich fertig, und..."
       "Komm, du schaust noch immer aus wie ein Stro hmännchen." Er fasste nach ihrem Arm und zog sie zu sich heran. Dann begann Florian vorsichtig, ihren Kopf und ihre Bluse zu säubern. Noch während er damit beschäftigt war fragte er sich, warum er ausgerechnet jetzt und ausgerechnet hier das tat. Solch eine Situation fürchtete er bereits, seit er auf dem Hof lebte, und nun hatte er sie selbst provoziert. Sein Verhalten war höchst gefährlich, und seine aufkeimenden Gefühle für diese bezaubernde junge Frau bargen bereits Angstpotential.
       "Danke, Florian", sagte Paola leise und wagte kaum, ihn d abei anzusehen. Ihr Herz klopfte heftig, und sie wünschte sich in diesem Moment, dass die Zeit stehen bleiben möge. "Den Rest kann ich ausbürsten."
       Florian hatte seine Hand noch  immer an ihrem Oberarm, doch plötzlich war ihm, als würde es ihm heiß durch die Adern ri nnen. Abrupt ließ er sie los. "Jetzt schaust wieder manierlich aus." Er versuchte einen leichten Ton, der ihm etwas misslang. "Nimm den Mantel, der dort am Haken hängt und geh ins Haus, ehe das Unwetter richtig niedergeht", schlug er vor.
       In diesem Moment fuhr ein greller Blitz nicht weit von i hnen krachend in die Erde. Die Luft veränderte sich für einen Augenblick, wurde schwer wie eine Mauer und hatte einen ganz eigentümlichen Geruch. Kaum eine Sekunde später setzte ein lauter Donner ein, der den Boden erbeben ließ.
       Paola zuckte erschrocken zusammen, schlug die Hände vors G esicht und drehte sich Schutz suchend zu Florian um. Es war nur ein Reflex, aus dem Schrecken

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