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Der Teufel vom Schefflerhof

Der Teufel vom Schefflerhof

Titel: Der Teufel vom Schefflerhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Hofbauer
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unternahm, aufzustehen. Offensichtlich hatte er aufgegeben, ins Leben zurückzukehren. "Florian", stöhnte er und streckte die Hand nach ihm aus. "Du bist... Florian, mein Sohn."
       Der Angesprochene zuckte zusammen, ließ sich aber nichts a nmerken. "Woher weißt du das?", fragte er leise. "Ich hab nie..."
       "Ich hab es gesehen. Dem Himmel sei Dank, dass ich me inen einzigen Sohn ein letztes Mal sehen darf. Warum habt ihr mich damals verlassen, du und deine Mutter? Ich habe sie sehr gern gehabt, auch wenn ich ihr das nie so recht zeigen konnte. Heute bereute ich bitter, dass ich so ein lebensuntüchtiger Mensch war. Aber zum Umkehren ist es zu spät, der Tod lauert schon in unserer Mitte."
       Er röchelte nur noch, wandte aber dennoch den Kopf in die a ndere Richtung. "Paola... ich... hab dir sehr weh getan, aber immer in dem Wissen, dass du nicht meine Tochter bist. Du schaust wunderschön aus, und ich konnte einfach nicht widerstehen. Der Mann in mir war stärker als der Vater. Bitte verzeih mir." Er streckte ihr die Hand entgegen, doch Paola tat, als würde sie es übersehen.
       "Bitte, Paola." Florian nahm ihre Hand uns legte sie in die Seine. "Er... wird nicht mehr lange hier sein. Wir alle sollten ihm vergeben, denn er ist einsichtig.
       "Du hast Recht, Florian", sagte Paola leise und nic kte nun auch ihrer Mutter zu. Fast gleichzeitig beugten sich Mutter und Tochter zu dem Sterbenden. Jede nahm eine Hand und hielt sie fest, während Florian wieder zur Hauptstrasse lief, um auf den Notarzt zu warten.
       Wenig später waren die beiden Sanitäter und auch der Notarzt wieder da. "Hat er es sich endlich übe rlegt", bemerkte der sarkastisch und machte kein Hehl aus seiner Abneigung. Während einer der Sanitäter die übergroße Lampe hielt, untersuchte der Arzt mit geübten Griffen den inzwischen wieder Bewusstlosen. Nach einer Weile wandte er sich zu Dagmar um.
       "Keine Chance mehr", sagte er tonlos. "Er hat es b ereits fast überstanden. Wir werden ihn mitnehmen und ihm den Weg ein bisserl erleichtern." Er gab den beiden Sanitätern kurze Anweisungen, dann holten die beiden die Rolltrage und wuchteten den ziemlich schweren Bauern vorsichtig nach oben. Der Arzt setzte ihm eine Kanüle, durch die unablässig Kreislauf stärkende Medikamente tropften.
       "Einen Moment noch." Karl Scheffler hob die Hand. "Ich wollte mich nur noch von einer einzigen großen Liebe verabschieden. Du, Dagmar, warst immer me ine große Liebe."
       "Dieses Gefühl konntest du aber immer sehr gut vor uns a llen verbergen. Bitte, red nimmer weiter, sonst trittst du uns jetzt noch mehr als du es je getan hast. Gleich bringen sie dich ins Krankenhaus, und wenn du dann wieder gesund bist, können wir uns über alles unterhalten."
       Der Bauer griff sich mit der Hand, in der die Kanüle stec kte, erneut an die Brust. "Haltet zusammen und macht nicht dieselben Fehler, die ich gemacht hab." Er hatte Mühe, die Augen offen zu halten.
       Als sie den Bauern in den Krankenwagen schoben, war er b ereits so gut wie tot. Seine Atemtätigkeit setzte immer wieder aus, und seine Hände wirkten blau und leblos. "Leb wohl, Paola, und, bitte verzeih mir. Ich hab eingesehen, dass ich viele Fehler gemacht hab." Er griff nach ihrer Hand und wollte sie mit sich in den Notarztwagen ziehen.
       So viel Nähe jedoch konnte die junge Frau nicht e rtragen. Sie zog ihre Hand zurück und schaute sich Hilfe suchend nach Florian um. Der war sofort an ihrer Seite. Er schaute dem Mann ins Gesicht und merkte, dass dieser wieder bei Bewusstsein war. "Ich habe meinen Erzeuger gesucht, weil ich hoffte, einen liebenden Vater zu finden. Eigentlich wollte ich wieder gehen, ohne dir zu sagen, wer ich bin. Doch du hast es erraten. Ich sage es dir jetzt aber auch nur deshalb, weil..."
       "... weil ich eh gleich tot bin. Wolltest du das s agen?"
       Florian antwortete nicht. Er starrte in das wächse rne Gesicht des alten Mannes. "Leb wohl, Vater", sagte er leise und streichelte mit der freien Hand über seine Stirne. "Leb wohl..."
       Ganz fest hielt der todkranke Bauer die Hand seines Sohnes. Erst als sein Gesicht mit einem leisen Seufzer zur Seite gesunken war, erschlaffte auch sein Griff.
       Sanft machte sich Florian von ihm los. "Er ist... tot, glaub ich. Wir sollten für ihn beten."
       Schweigend standen die drei Menschen neben dem Notarztwagen. Noch zeigten die Apparate Leben, und so fuhr das Auto mit eingeschalteten Lichtern

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