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Der Teufel Von Muenster

Der Teufel Von Muenster

Titel: Der Teufel Von Muenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dies sehr belastet. Denn auch Euch ist zweifellos bewusst, dass es keine Möglichkeit gibt, sich vor den Mächten der Finsternis, von denen ich künde, zu verbergen. Selbst die Mittel der Magie versagen da zumeist, wie ich leider eingestehen muss.«
    »Wissen Sie was? Ich habe keine Ahnung, was für ein Spinner Sie sind, aber ich glaube nicht, dass Sie sich ernsthaft mit diesem Fall beschäftigen, geschweige denn, dass Sie etwas wissen.«
    »Oh, da irrt Ihr gewaltig, werte Frau Aufderhaar.«
    »Am besten Sie gehen jetzt wieder. Was immer Sie da für ein Spiel abziehen, ich gehe Ihnen nicht auf den Leim – nur weil Sie ein paar Namen aus dem Hut zaubern, die Sie wahrscheinlich aus der Presse haben.«
    »Ihr irrt.«
    »Guten Tag, Herr Herzog von irgendwas.«
    »Ich habe ein Haar im Flur gefunden – und es ähnelt sehr stark jenem Haar, das ich auf der Planwiese in Telgte fand. Ein Haar, das wohl Jennifer Heinze zuzuordnen ist, auch wenn die Untersuchung der Ordnungshüter und ihrer Alchemisten in diesem Punkt noch nicht abgeschlossen ist.«
    »Raus!«
    »Beantwortet mir erst eine Frage. Wie kann es sein, dass dieses Haar in Eurem Flur zu finden war?«
    »Ich habe keine Ahnung von irgendeinem Haar.«
    »Haar, das der Toten abgeschnitten wurde, so wie jene Mörderseele, die von den Hütern der Ordnung als Barbier bezeichnet wird, es bei all ihren Opfern vollzogen hat. Tut nicht, als wüsstet Ihr das nicht – denn die Opfer waren Euch gut bekannt: Mit einigen von ihnen sah ich Euch auf einem Bild im Buch der Gesichter …«
    »Sie reden anscheinend nur wirres Zeug. Ich hatte angenommen, dass Sie vielleicht einem der Opfer nahestehen würden oder tatsächlich irgendetwas wüssten. Aber das scheint nicht der Fall zu sein. Gehen Sie jetzt – sonst muss ich die Polizei rufen.«
    »Ich habe nichts dagegen, wenn Ihr die Hüter der Ordnung ruft. Auch wenn wir die eine oder andere Meinungsverschiedenheit haben, so kann ich doch sagen, dass ich ein gutes Verhältnis zu ihnen pflege.«
    »Was Sie nicht sagen …«
    »Gegenüber der Wohnung des Aufmerksamen …«
    »Herr Gross?«
    »… gibt es noch eine andere Tür, die aber kein Schild trägt. Was ist dahinter zu finden?«
    »Das ist eine Abstellkammer.«
    »Das Haar, das ich gefunden habe, hat jemand verloren, der entweder zu Herrn Gross wollte oder in diese unbekannte Kammer.«
    »Herr Gross wohnt hier schon genauso lange wie wir, und Sie können mir glauben, ich kenne ihn sehr gut. Er mag etwas eigenartig sein, und es kann manchmal auch etwas nerven, dass er versucht, alles mitzubekommen, was im Haus vor sich geht, aber er ist ganz sicher kein Mörder. Mal davon abgesehen ist es wirklich ziemlich absurd, von einem einzigen Haar solche Rückschlüsse zu ziehen.«
    »Ihr sagtet gerade wir«, stellte Branagorn fest.
    »Wie bitte?«
    »Ihr sagtet wir – nicht ich. Diese andere Person, mit der Ihr diese Wohnung teilt, ist Eure Zwillingsschwester, nicht wahr?«
    Ihr Gesicht veränderte sich und wurde starr. »Was wissen Sie über Melanie?«
    »Nur dass Ihr in magischer Weise mit ihr verbunden seid. So schilderte es mir die werte Heilschwester Nadine, und ich habe nicht den geringsten Grund, an ihren Worten zu zweifeln.«
    »Magie?« Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Ich habe fast den Eindruck, Sie glauben den Schwachsinn wirklich, den Sie da erzählen. Ich meine, es gibt in der Rollenspieler-Szene schon eine ganze Menge durchgeknallte Typen, aber ich muss sagen, Sie sind wirklich irre! Denn im Gegensatz zu ihnen spielen Sie das nicht, sondern Sie glauben tatsächlich daran.« Sie schien ziemlich fassungslos zu sein.
    Branagorns Blick blieb an einer der Puppen hängen.
    »Wer von Euch widmet sich denn diesem Kunsthandwerk?«, fragte er. »Seid Ihr das – oder Eure geschätzte Schwester, mit der Ihr durch die Magie des Gedankenaustausches verbunden seid, wie mir berichtet wurde.«
    »Ich habe keine Ahnung, was man Ihnen für einen Unsinn berichtet hat«, murmelte Branagorns Gesprächspartnerin, wobei sich ihr Mund kaum bewegte und auch nur so weit seine Form veränderte, wie es unbedingt notwendig war, um die Worte verständlich aussprechen zu können.
    Branagorn entging die plötzliche Feindseligkeit, die ihm nun entgegenschlug, nicht. Gleichwohl wusste er sie nicht zu deuten, und schon gar nicht hätte er ihre Ursachen benennen können. Er war vielmehr sehr verwirrt und fragte sich, inwieweit es wohl sinnvoll sein würde, dieses Gefühl der Verwirrung zu

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