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Der Teufel wird dich kuessen

Der Teufel wird dich kuessen

Titel: Der Teufel wird dich kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Perry
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weiter zu gehen. Irgendetwas hatte sich verändert. Sie schnupperte. Es war der Geruch. Nun entdeckte sie auch Kleinigkeiten, die vorher noch nicht dagewesen waren.
    Ein alter Stuhl stand auf einmal da, und der Teppich - es war kein Teppich mehr auf dem Boden. Auch die Lämpchen an der Wand waren verschwunden. Lediglich eine einsame Öllampe stand auf einem Tischchen und spendete schwaches rotes flackerndes Licht, das kaum imstande war, die Umgebung ein wenig aufzuhellen.
    Erleichtert atmete die Frau auf. Jetzt erkannte sie, dass sie es erneut geschafft hatte, über die Zeitschwelle zu gehen. Sie war in der Vergangenheit und befand sich noch immer auf Maverick Castle.
    Vorsichtig schlich die junge Frau zurück. An der Tür, die zu Andreas Zimmer führte, blieb sie einen Augenblick lang stehen. Sie war nur angelehnt. Schwacher Lichtschein drang aus dem Innern heraus. Sie hörte leise Stimmen. Eine Frauenstimme, schrill und unangenehm, kicherte plötzlich: »Lass ihn verhungern, Matthew. Er hat es verdient.« Dann folgte ein Geräusch, das sich anhörte wie das Klappern von Geschirr. »Wenn du auf mich hörst, kann gar nichts passieren«, fuhr die Frau fort. »Du siehst ja, welche Fehler du in der Vergangenheit gemacht hast. Lass lieber die Finger von den fremden Frauen. Du hast mich geheiratet, und ich werde es nicht zulassen, dass eine andere kommt und mir meinen Platz an deiner Seite streitig macht.«
    Leises Knurren, Räuspern und als Abschluß ein Fluch wurden hörbar. Laura hatte keine Zweifel daran, dass diese Stimme Laird Matthew gehörte.
    Der Schrecken fuhr ihr jäh durch alle Glieder. Andreas Zimmer hatte früher Laird Matthew Maverick gehört. Grauen stieg in ihr auf.
    Wo war Anthony? Sie schlich weiter. Die Worte der Frau fielen ihr wieder ein. Lass ihn verhungern, hatte sie gesagt. Jetzt erinnerte sie sich auch wieder daran, dass Anthony ihr einmal von dem Gefängnis im Westflügel erzählt hatte. Hatte Laird Matthew ihn etwa dorthin gebracht, um ihn elendiglich verhungern zu lassen? Zuzutrauen wäre es ihm, denn er war bekannt für seine Greueltaten.
    Jetzt war Laura froh, dass sie damals vor einigen Monaten Anthonys Wunsch nachgegeben hatte und ihm in den Westflügel gefolgt war. So wußte sie ganz genau, welchen Weg sie nehmen mußte, welche Geheimgänge und welche Geheimtüren zu öffnen waren, um dorthin zu gelangen. Es war kein leichtes Unternehmen, denn - im Gegensatz zu ihrem ersten  Besuch - hatte sie dieses Mal keine Lampe, die ihr den Weg erhellt hätte. So streckte sie beide Hände weit von sich und tastete sich an den Wänden entlang, bis sie endlich wieder einen Gang erreichte, an dem ein kleines Fenster wenigstens das schwache Licht des Mondes hereinließ.
    Einen Moment lang blieb Laura stehen, um Atem zu schöpfen. Die Aufregung ließ ihr Herz schneller klopfen und das Blut in ihren Ohren rauschen. Endlich hatte sie es geschafft. Eine einzige Geheimtür war noch zu öffnen, dann hatte sie das Gefängnis gefunden.
    Knarrend schob sich die schwere Tür nach innen auf. Der kleine Raum, der sich vor ihr auftat, wurde nur von einer kleinen Öllampe erhellt, die auf einem schiefen Tisch stand. Er war nicht groß, gerade so, dass ein einzelner Mensch sich darin bewegen konnte. Drei schwere Türen aus Eisengittern trennten die Zellen von diesem Raum.
    Laura trat ein, ließ jedoch vorsorglich die Tür offenstehen, um notfalls die Möglichkeit zur Flucht zu haben. »Anthony«, flüsterte sie, »Anthony, bist du hier? Sag doch etwas. Ich bin gekommen, dich hier herauszuholen.«
    »Laura.« Anthonys geliebte Stimme drang an ihr Ohr. »Wie hast du mich gefunden, Laura?« Auch seine Frage war nur ein Flüstern. »Wie, um Himmels willen, hast du hergefunden?«
    »Du hast es mir gezeigt, Darling.« Sie lachte leise und hätte am liebsten geschluchzt vor Glück. »Wie kann ich die Tür öffnen? Hilf mir, Anthony, wir müssen fliehen, ehe der Laird kommt und uns beide umbringt.«
    Das Rascheln von Stroh war plötzlich hörbar, dann stand Anthony am Gitter. »Hinter der Tür wirst du in der Mauer einen losen Stein finden. Nimm ihn heraus, dann kannst du den Schlüsselbund greifen. Mach schnell, Laura-Darling. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.«
    Für einen Moment lang war Laura unachtsam, denn sie konzentrierte sich darauf, den Schlüsselbund zu finden. Dabei stieß sie an die Tür, die, ohne dass sie es verhindern konnte, zufiel. Fast wäre sie vor Schreck zusammengebrochen. »Was nun, Anthony? Jetzt

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