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Der teuflische Lord (German Edition)

Der teuflische Lord (German Edition)

Titel: Der teuflische Lord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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konnte Nikolas leider nicht widersprechen. Dennoch ärgerte ihn nicht nur, dass sein Vasall die Aufgabe übernahm, die ihm vorbehalten sein sollte, sondern auch, dass sie in den Armen eines anderen Mannes lag.
    „Warum ist sie hier?“, fragte er, nur um sich davon abzulenken, dass er über diese beiden Tatsachen wenig erfreut war.
    „Sie hat sich den ganzen Tag um dich gekümmert. Jetzt ist das arme Kind vor Erschöpfung auf dir eingeschlafen und da dachte ich mir, ich bringe sie lieber in ihre eigene Kammer.“
    „Sie hat meine Pflege übernommen?“
    Von Ronalds Erklärung war nur dieser eine Satz wirklich bei ihm hängengeblieben. Irgendetwas davon schickte ein warmes Gefühl durch seine Adern. Die Tatsache, dass eine Frau, seine Frau, ihn umsorgt hatte, hatte in diesem Augenblick mehr Heilkraft als jede Kräuterbehandlung eines Heilkundigen.
    „Du hast nichts davon gesagt, dass sie deine Braut ist, als du mit ihr hier angekommen bist. Die Anweisung, sie unter Bewachung zu stellen, ist deshalb etwas anders ausgefallen als du es dir sicher gedacht hattest. Entschuldige, Nikolas, aber ich habe sie die letzten zwei Tage in der Turmkammer eingesperrt.“
    Dass diese Mitteilung seinen Lord erzürnen würde war unausweichlich. Aber noch schien dieser die Tragweite dieser Information nicht zu erfassen. Darum setzte Ronald lieber gleich das hinzu, womit er diesen Fehler wieder ausgeglichen hatte.
    „Als ich ihr sagte, sie solle sich um dich kümmern, schien sie zwar von der früheren Behandlung noch ein wenig eingeschüchtert zu sein, aber sie hat sich auch nicht dagegen ausgesprochen.“
    „Du hast ihr befohlen, meine Pflege zu übernehmen?“ Die Hoffnung, die kurz in Nikolas aufgeflammt war, erlosch auf der Stelle wieder.
    Ronald schien über die Antwort, die er auf diese Frage geben sollte, nachzudenken. „Ich glaube nicht.“ Er war sich selbst über die genaue Auslegung nicht ganz sicher. „Ich dachte nur, eine Frau sei besser dafür geeignet, sich um ihren Mann zu sorgen als jeder einfache Bedienstete.“
    Ihren Mann! Sah sie ihn auch so? Nein, dazu war es noch zu früh, und er war beileibe nicht zugänglich genug gewesen. Er hatte ja noch nicht einmal ansatzweise versucht sie zu umwerben. Außerdem hatte er wenig Hoffnung, dass sie die Werbung eines sprichwörtlichen Teufels begrüßen würde.
    Konnte er sie überhaupt davon überzeugen, dass er kein Ungeheuer war? Schon sein unrühmlicher Titel allein hatte sie so in Angst und Schrecken versetzt, dass sie sich einer Ehe mit ihm entziehen wollte. Dagegen hatte sie ihn als Nikolas nicht als Bedrohung angesehen. Gut, er hatte wohl auch dazu beigetragen, dass sie sich vor ihm als Lord Thorn ängstigen musste, denn er war sehr unhöflich zu ihr gewesen, als er herausgefunden hatte, dass sie sich als verkleidete Nonne seiner Gesellschaft hatte entziehen wollen.
    „Möchtest du, dass ich jemanden vor ihrer Kammer postiere, der auf sie aufpasst?“, unterbrach Ronald die Gedanken seines Lords. Dabei versuchte er mit der richtigen Umschreibung seiner Absicht seinen früher gemachten Fehler nicht zu wiederholen.
    „Nein!“ Nikolas schüttelte den Kopf. „Bring sie wieder her! Die Nacht ist sowieso schon halb um, da kann sie auch in meinem Bett weiterschlafen.“
    Diese Anweisung erntete nicht einmal ein fragendes Zucken einer Augenbraue. Der Vasall kam einfach dem Wunsch seines Herren nach und brachte seine Last zurück zum Bett, wo Nikolas Platz schaffte, indem er ein wenig zur Seite rückte. Vorsichtig wurde die schlafende Maid niedergelegt, bevor sich Ronald wieder aufrichtete und es wagte, eine freche Frage zu stellen.
    „Wird sie die ganze Burg zusammenschreien, wenn sie morgen aufwacht?“
    Von dieser dreisten Frage ließ sich Nikolas nicht provozieren. Er hatte die passende Entgegnung schon parat. „Höchstens vor Wonne!“
     

16
     
    Auch wenn das Mädchen jetzt schlief und sich von der leise geführten Unterhaltung der Männer in ihrem Schlaf nicht stören ließ, so war durchaus vorhersehbar, wie am nächsten Morgen ihre Reaktion auf ihr unerwartetes Nachtlager ausfallen würde. Sie würde entsetzt sein, wenn sie neben einem nackten Ritter aufwachte! Aber Nikolas war sich sicher, dass er diese Klippe umschiffen konnte. Er würde einfach einen kleinen Trick anwenden, um sie von seiner Unschuld in dieser Sache zu überzeugen. Wenn er ihr weismachte, dass sie selbst es war, die ihr Nachtlager gewählt hatte, dann könnte sie kaum ihn dafür zur

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