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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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hinaufjagte und sich dann mit einer Kurve wieder senkte. Von der Sonne geblendet, spähte der Nomade aufwärts. Er sah den Pfeil nicht kommen. Und dann fiel er um wie mit der Axt erschlagen, die lebenswichtigen Organe von der Schulter bis zur Taille durchstochen. Sein Begleiter schrie auf und ritt zu ihm, und Wayland rannte näher, um noch einen tödlichen Pfeil loszuschicken. Wenn es ihm gelang, sich eines der Pferde zu greifen, konnten Syth und er es noch vor den Nomaden an den Fluss schaffen.
    Der Junge erriet seine Absicht, schwenkte ab und zog das Pferd des Toten am Zügel hinter sich her. Wayland rannte zu Syth zurück, band ihr überlebendes Pferd los, stieg auf und zog Syth hinter sich hinauf. Die Verstärkung war nur noch eine gute Meile hinter ihnen, nahe genug, dass sie ihr wildes Geheul über die Steppe klingen hörten.
    Wayland trieb das Pferd zum Galopp an, doch mit so viel Gewicht auf dem Rücken fiel das Tier bald in einen angestrengten Trab. Der junge Nomade hielt sich seitlich von ihnen, jedoch außerhalb der Schussweite. Er hatte ohnehin keine Hand frei, weil er die Zügel des zweiten Pferdes halten musste, und begnügte sich damit, Drohungen zu brüllen. Wayland vermutete, dass er ihm einen langsamen und grausamen Tod versprach, sobald seine Leute sie eingeholt hätten.
    Und das würden sie. Sie gewannen zusehends an Boden. Wayland klopfte Syth auf den Oberschenkel. «Du nimmst das Pferd, und ich versuche sie aufzuhalten.»
    Sie schlug ihm auf die Schulter. «Das kannst du nicht!»
    Sie hatte recht. «Dann ergib dich», sagte er. «Sie werden dich nicht töten.»
    «Ich soll dich verlassen?»
    Wayland zog heftig an den Zügeln, um das Pferd zum Stehen zu bringen. «Ja. Steig ab. Heb die Hände, und sie lassen Gnade walten.»
    «Niemals!» Sie schlug nach ihm. «Wenn du stirbst, dann sterben wir alle beide.»
    Sie hatten keine Zeit mehr zum Streiten. Die Nomaden waren so nahe, dass Wayland die Hufschläge ihrer Pferde hören konnte. Er ritt auf einen Erhebung, und plötzlich hatte er den Fluss vor sich, aber auch einen weiteren Trupp Reiter.
    «Noch mehr von ihnen!», rief Syth.
    «Nein, das ist Vallon!»
    Sieben Reiter preschten im kurzen Galopp nebeneinander auf sie zu. Wayland schrie und peitschte auf sein strauchelndes Pferd ein. Seine verzweifelte Anstrengung trieb die entgegenkommenden Reiter zu mehr Schnelligkeit an. Sie begannen zu galoppieren und waren von den Flüchtenden gleich weit entfernt wie die Nomaden, als sie über den Hügelkamm ritten. Vallon zog sein Schwert, und seine Truppe stürmte vor. Neun gegen fünf, einer davon noch ein sehr junges Bürschchen, das gerade gesehen hatte, wie zwei seiner Gefährten von einem fremden Bogenschützen besiegt worden waren. Die Nomaden zogen sich in sichere Entfernung zurück, und die Retter kamen bei Wayland und Syth an.
    Vallon hielt sein Pferd an und schüttelte den Kopf. «Ihr zwei lasst es wirklich drauf ankommen. Die Falken zu verlieren ist schon schlimm genug, aber wenn wir euch auch noch verloren hätten …»
    «Wir haben den Falken eingefangen!», rief Syth.
    Wayland strich über den Weidenkorb. «Hier ist er.»
    Vallon starrte sie an. «Das müsst ihr uns erzählen, sobald wir im Lager sind.» Er warf einen prüfenden Blick zu den Nomaden hinüber. «Stellen sie eine Gefahr dar?»
    «Es sind gute Bogenschützen», sagte Wayland, «aber keine Soldaten. Sie haben keine Schwerter. Ich glaube, eigentlich sind sie Hirten.»
    Vallon nickte. «Geordneter Rückzug», rief er. «Kein Vorstoß, solange sie nicht selbst angreifen.»
     
    Die Nomaden beschatteten sie den gesamten Weg bis zum Lager. Die Sonne war untergegangen, der Himmel war in leuchtendes Kobaltblau getaucht und von diffusen Wolkenbändern durchzogen. Vallon ritt zwischen den verängstigten Russen hindurch, die zum Wachdienst bestellt worden waren, und hob den Zeigefinger. «Drogo.»
    Der Normanne gab sich lässig, schlenderte langsam auf Vallon zu. Fulk neben ihm hatte die Hand am Schwertknauf.
    Vallon sah vom Pferd auf ihn hinunter. «Wayland behauptet, du hast die Falken freigelassen.»
    «Er ist ein Lügner. Ist dir das Wort eines Bauern mehr wert als meins?»
    «In Waylands Fall, ja. Du hast geschworen, unser Vorhaben nicht zu gefährden.»
    «Das habe ich auch nicht. Beweise mir das Gegenteil.»
    «Du bist der Einzige, der ein Motiv dafür hat, die Falken freizulassen. Ohne sie können wir deinen Bruder nicht auslösen.» Er hob das Kinn. «Wayland, wiederhole deine

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