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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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entgangen ist oder dass ihr Alenda nicht bekommen habt?«
    Archibald machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie war nur ein Bonus. Was ich wollte, war das Land.«
    »Verstehe.« Braga sah Saldur an, der lächelnd nickte. »Vielleicht könnt Ihr es ja trotzdem bekommen.« Braga sprach jetzt wieder mit dem Grafen. »Wenn ich auf dem Thron von Melengar sitze, hätte ich gern einen starken imperialistischen Verbündeten an meiner Südgrenze zu Warric.«
    »König Ethelred würde das Verrat nennen.«
    »Und Ihr?«
    Archibald lächelte und trommelte mit den Fingernägeln auf dem wunderschön geschliffenen Kristall des königlichen Branntweinglases, was diesem ein liebliches Klimpern entlockte. »Ich würde es eine Gelegenheit nennen.«
    Braga setzte sich wieder und streckte die Beine in Richtung Feuer. »Wenn ich Euch helfe, die Grenzmark von Lanaklin zu übernehmen, und Ihr hinfort mir Gefolgschaft leistet, löst Melengar Warric als mächtigstes Königreich Avryns ab. Und Groß -Chadwick wiederum wird Melengars mächtigste Provinz.«
    »Vorausgesetzt, Ethelred fängt keinen Krieg an«, sagte Archibald. »Könige können es oft gar nicht leiden, ein Viertel ihres Reichs einzubüßen, und Ethelred ist nicht der Typ, der so etwas einfach hinnimmt. Er liebt den Kampf. Und vor allem, er versteht sich darauf. Er hat derzeit das beste Heer in ganz Avryn.«
    »Schon«, sagte Braga. »Aber er hat keinen fähigen Heerführer, niemanden, der auch nur annähernd an Euren Baron Breckton heranreicht. Das ist ein brillanter Mann, was Menschenführung angeht. Wenn Ihr Euch von Warric lossagtet, könntet Ihr dann immer noch auf seine Loyalität zählen?«
    »Brecktons Treue zu mir ist unerschütterlich. Sein Vater, Baron Belstrad, ist ein Ritter alter Schule. Diese Werte hat er seinen Söhnen eingebleut. Weder Breckton noch sein Bruder – wie heißt er noch, der jüngere Belstrad-Sohn, der zur See gegangen ist – Wesley  – würde je etwas so Unehrenhaftes tun, wiesich gegen einen Mann zu wenden, dem er Gefolgschaft geschworen hat. Wobei ich zugeben muss, dass dieses Ehrgefühl manchmal auch lästig sein kann. Einmal ließ einer meiner Diener meinen neuen Barchenthut in den Dreck fallen, und als ich Breckton befahl, dem Tölpel zur Strafe die Hand abzuschlagen, weigerte er sich und hielt mir stattdessen einen langen Vortrag über den ritterlichen Ehrenkodex. O ja, er ist dem Haus Ballentyne treu ergeben, aber ich hätte lieber einen weniger loyalen Mann, der schlicht gehorcht. Es ist Breckton zuzutrauen, dass er, sollte ich mich von Warric lossagen, den Kampf gänzlich verweigert, aber gegen mich würde er sich bestimmt nicht wenden. Ich persönlich hätte mehr Angst vor Ethelred. Er ist selbst ein hervorragender Feldherr.«
    »Stimmt«, räumte Braga ein, »aber das bin ich auch. Es wäre mir ganz recht, wenn er gegen mich zöge. Ich habe bereits ein kampferprobtes stehendes Heer und eine große Anzahl Söldner in Bereitschaft. Und ich könnte nötigenfalls noch mehr Männer ausheben. Das Ergebnis wäre, dass er Warric ganz verlöre, und das könnte mir den Zugriff auf das restliche Avryn und vielleicht sogar ganz Apeladorn ermöglichen.«
    Jetzt war es an Archibald zu schmunzeln. »Oh, ich bewundere Euch wirklich für Eure Fähigkeit, in großen Dimensionen zu denken. Jetzt sehe ich die Vorteile ganz deutlich, die es für mich hätte, mich mit Euch zusammenzutun. Habt Ihr wirklich den Thron des Imperators im Blick?«
    »Warum nicht? Wenn ich erst einmal auf dem Siegeszug bin, wird der Patriarch schnell erkennen, dass es besser ist, auf mich zu setzen, genau wie es die Kirche mit Glenmorgan gemacht hat. Wenn ich ihr gewisse Rechte verspreche, wird mich der Patriarch vielleicht sogar zum Erben Novrons erklären. Dann wird sich niemand mehr gegen mich stellen.Doch das ist Zukunftsmusik, noch geht es um andere Dinge.« Braga wandte sich wieder an den Bischof. »Ich danke Euch, Euer Gnaden, dass Ihr dieses Treffen in die Wege geleitet habt. Es war sehr erhellend. Doch jetzt ist es an der Zeit, Aristas Prozess zu eröffnen. Euch, Archibald, möchte ich jedoch einladen, noch etwas zu bleiben. Mir scheint, ich kann Euch vielleicht ein Geschenk machen, als Zeichen dafür, wie wichtig Ihr mir als neuer Freund Melengars seid.«
    »Ich fühle mich sehr geschmeichelt, Hoheit. Ich würde mich freuen, noch mehr Zeit in Eurer Gegenwart verbringen zu dürfen, und bin mir sicher, dass Euer Geschenk, worin es auch bestehen mag, ein großzügiges

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