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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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sein wird.«
    »Ihr sagtet doch, die Diebe, die Euren Coup gegen Victor Lanaklin vereitelt haben, nannten sich Riyria?«
    »Ja. Warum fragt Ihr?«
    »Nun, offenbar eint uns ein gemeinsames Interesse an diesen beiden Schurken. Sie sind auch mir ein ziemlich schmerzhafter Stachel im Fleisch. Wie Ihr am eigenen Leib erfahren habt, kennen sie keinen Respekt vor ihren Auftraggebern und scheuen sich nicht, sich gegen sie zu wenden. Auch ich habe diese Männer für eine Aufgabe gedungen und dann feststellen müssen, dass sie gegen mich arbeiten. Ich habe Grund zu der Annahme, dass sie heute hierherkommen, und habe meine Vorbereitungen getroffen, um sie zu ergreifen. Wenn sie wirklich hier auftauchen, werde ich sie zusammen mit Arista vor Gericht stellen. Es ist durchaus möglich, dass alle drei noch vor dem Abend auf dem Scheiterhaufen enden.«
    »Ihr seid in der Tat überaus großzügig, Hoheit«, erwiderte Archibald mit einem Lächeln und der Andeutung einer Verneigung.
    »Dachte ich mir doch, dass Euch das gefallen könnte. Bei Eurer Ankunft erwähntet Ihr, dass Alric tot sei, und tatsächlichhabe ich diese Version in Umlauf gesetzt. Aber leider ist dem nicht so – noch nicht. Arista hat dafür gesorgt, dass diese Diebe noch in der Nacht nach Amraths Tod Alric aus dieser Burg schmuggelten. Ich glaube, dass er die beiden inzwischen gedungen hat und dass sie versuchen werden, Arista zu retten. Es gibt Indizien dafür, dass sie in jener Nacht durch die Abwasserkanäle aus der Burg gelangt sind, also habe ich dort besondere Vorkehrungen getroffen. Das Gitter zur Küche ist fest verschlossen worden, und Wylin, der Hauptmann der Burgwache, lauert mit seinen besten Männern am Gitter zum Fluss, um es hinter den beiden zu schließen und zu sichern. Ich habe mit Bedacht dort in der Gegend keine sichtbaren Wachen postiert, um diesen Weg attraktiver zu machen. Wenn wir Glück haben, spielt der Dummkopf von Prinz auch noch den jungen Helden und geht selbst mit. Wenn er es tut – schachmatt!«
    Archibald nickte sichtlich angetan. »Ihr seid wirklich höchst beeindruckend.«
    Braga erhob sein Glas. »Auf mich.«
    »Auf Euch.« Archibald trank auf Bragas Wohl.
    Es pochte laut an der Tür. »Herein!«, rief Braga unwirsch.
    »Herr!« Einer von Bragas Söldnern platzte herein. Seine Wangen und seine Nase waren rot, seine Rüstung nass. Auf seinem Kopf und seinen Schultern hatte sich noch ein bisschen Schnee gehalten.
    »Ja? Was gibt es?«
    »Die Mauerwache meldet Fußspuren im Schnee drunten am Fluss, Herr, nahe dem Abwasserkanal.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Braga und trank sein Glas aus. »Nimm dir acht Mann und unterstütze Hauptmann Wylin vom Fluss her. Sie dürfen nicht entkommen. Denkt dran, wenn der Prinz dabei ist, tötet ihn auf der Stelle. Lasst euchvon Wylin nicht davon abhalten. Die Diebe will ich auf jeden Fall lebend. Sperrt sie in den Kerker und knebelt sie wie gehabt. Ich werde sie als weiteren Belastungsbeweis gegen Arista benutzen und dann alle drei verbrennen lassen.« Der Soldat verbeugte sich und ging.
    »Und jetzt, Euer Gnaden, Graf, lasst uns in den Gerichtssaal gehen. Ich kann es kaum erwarten, dass dieser Prozess endlich beginnt.« Sie erhoben sich alle drei und schritten Seite an Seite zur breiten zweiflügligen Tür hinaus.
    ***
    Die Morgensonne, durch den Schnee noch verstärkt, fiel hartweiß durch das Gitter und in Splittern die Decke entlang, erhellte modrigen, bemoosten Stein. Der gefrorene Schweiß des Abwassertunnels reflektierte das Licht, warf es hin und her, bis es schließlich in alles verschluckendem Dunkel verschwand. Dort im Finsteren warteten die Soldaten, geduckt und frierend, bis an die Knöchel in dreckigem, eisigem Wasser, das von den Abflüssen der Burg zum Fluss strömte. Fast vier Stunden hockten sie nun schon hier und nichts hatte sich getan, doch jetzt hörten sie Schritte nahen. Platschen hallte von den Tunnelwänden wider, und in einiger Entfernung näherten sich Schatten auf den Wänden.
    Mit einer Handbewegung bedeutete Wylin seinen Männern, sich nicht zu rühren und kein Geräusch zu machen. Er wollte sicher sein, dass der zweite Trupp, der von hinten kommen sollte, in Position war und es sich bei den Nahenden tatsächlich um die Gesuchten handelte, ehe er den Zugriff befahl. Es gab viele dunkle Seitenkanäle, in die sich zwei Männer flüchten konnten. Er hatte keine Lust, diese Ratten in einem Labyrinth von Tunneln zu jagen. Nicht nur, weil eshier unten unwirtlich war,

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