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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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belehrt. Ihr seid zu einem tüchtigen Administratorherangereift, und dass Ihr auf unerwartete Zwischenfälle wie diese von Arista verursachte Planabweichung flexibel zu reagieren vermögt, beweist Eure Fähigkeiten in Sachen Problemlösung.«
    »Ich muss zugeben, es ist nicht ganz so gelaufen wie geplant. Dass Alric entkommen würde, war nicht vorgesehen. Ich habe die Prinzessin unterschätzt, aber wenigstens war sie so freundlich, mir die nötigen Beweise zu liefern, um sie zu belasten und auch aus dem Weg zu schaffen.«
    »Und was gedenkt Ihr jetzt mit Aristas kleinem Bruder zu machen? Wisst Ihr, wo er sich befindet?«
    »Ja, er ist in Drondilsfeld. Mir liegen mehrere Berichte über eine Mobilmachung in Galilin vor. Truppen sammeln sich auf Pickerings Burg.«
    »Und das beunruhigt Euch gar nicht?«
    »Sagen wir, ich wollte, ich hätte den kleinen Rotzlöffel erwischt, bevor er zu Pickering gelangen konnte. Aber auf ihn werde ich mich konzentrieren, sobald ich mit seiner Schwester fertig bin. Ich hoffe, ihn ausschalten zu können, ehe er allzu viel Unterstützung findet. Er ist nicht leicht zu erwischen. Bei Wicends Furt ist er mir durch die Finger geschlüpft. Er konnte nicht nur entkommen, sondern auch noch Pferde meiner Männer entwenden. Ich dachte, er könnte nicht schwer zu finden sein, und habe sämtliche Straßen, Täler und Dörfer beobachten lassen, aber mehrere Tage war es, als hätte er sich in Luft aufgelöst.«
    »Und da ist er zu Pickering durchgekommen?«
    »Nein«, sagte Braga. »Ich habe ihn abgefangen. Eine Patrouille hat ihn im Wirtshaus ZUR SILBERNEN KANNE aufgegriffen.«
    »Aber dann verstehe ich gar nichts. Warum ist er nicht hier?«
    »Weil meine Patrouille nicht zurückkam. Ein Vorausreiter brachte die Nachricht, dass Alric gefangen genommen sei, aber die übrigen verschwanden spurlos. Ich habe Nachforschungen angestellt und erstaunliche Dinge gehört. Laut Berichten, die mir vorliegen, haben zwei Männer, die mit dem Prinzen unterwegs waren, Dörf ler aus der Gegend organisiert und den Trupp, der Alric hierherbringen sollte, aus dem Hinterhalt überfallen.«
    »Wisst Ihr, wer diese beiden Männer waren?«
    »Namen habe ich keine vorliegen, aber der Prinz bezeichnete sie als seine königlichen Protektoren. Ich bin mir allerdings sicher, dass es die beiden Diebe sind, denen ich den Mord an Amrath in die Schuhe schieben wollte. Irgendwie hat es der Prinz geschafft, sie in seine Dienste zu nehmen. Er muss ihnen viel Geld geboten haben, vielleicht sogar Land und Titel. Der Junge ist klüger, als ich dachte. Aber egal, ich habe vorgesorgt. Seit Wochen schon habe ich das Heer von Melengar durch Söldner verstärkt, deren Loyalität einzig meinem Geld gilt. Amrath wusste nichts davon. Eines der Privilegien des Großkanzleramtes ist es, dass man nicht für jeden Befehl das königliche Siegel braucht.«
    Wieder klopfte es an der Tür, und wieder war es der Diener. »Der Graf von Chadwick wünscht Euch zu sprechen, Herr.«
    »Archibald Ballentyne? Was macht der denn hier? Wimmle ihn ab.«
    »Nein, wartet«, mischte sich der Bischof ein. »Ich habe den Grafen um sein Kommen gebeten. Bitte lasst ihn vor.« Der Diener verbeugte sich, ging und machte die Tür hinter sich zu.
    »Ich wollte, Ihr hättet das vorher mit mir besprochen«, sagte Braga. »Verzeiht, Euer Gnaden, aber ich habe heute zu viel zu tun, um Besuche benachbarter Adliger zu empfangen.«
    »Ja, ja, ich weiß, dass Ihr sehr beschäftigt seid, aber die Kirche hat auch ihre Angelegenheiten, um die sie sich kümmern muss. Wie Euch bekannt sein dürfte, ist Euer Territorium hier nicht das einzige, auf dem wir tätig sind. Der Graf von Chadwick ist für uns von einem gewissen Interesse. Er ist jung, ehrgeizig und erfolgshungrig. Es wird ihm guttun, mit eigenen Augen zu sehen, was man mit den richtigen Freunden erreichen kann. Außerdem ist ein Verbündeter an der Südgrenze auch für Euch von Nutzen.«
    »Wollt Ihr sagen, ich soll versuchen, ihn König Ethelred abspenstig zu machen?«
    »Ethelred ist ein guter Imperialist, zugegeben, aber es kann nun mal nur einen Imperator geben. Es gibt keinen Grund, warum das nicht Ihr sein solltet, vorausgesetzt, Ihr erweist Euch weiterhin als würdiger Kandidat. Ballentyne verfügt über Mittel, die Euch dabei helfen könnten.«
    »Ich bin noch nicht einmal König, und Ihr redet vom Thron des Imperators?«
    »Die Kirche hätte nicht dreitausend Jahre überdauert, wenn sie nicht vorausdächte. Ah, da ist er

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