Der Tod bin ich
aber zum Glück wusste Hambichl nichts davon. Er sah, wie mich der Fund anrührte, und freute sich über die gelungene Überraschung.
Der erste Gedanke, den ich fasste, war, das Buch in einem Oster- oder Sonnwendfeuer den Flammen zu übergeben. Etwas anderes als ein ritueller Akt kam nicht infrage. Dann aber packten mich Skrupel, schließlich handelte es sich hier um nichts weniger als den Schlüssel zum Lebenswerk meines Vaters.
Ich schlug seine Musik, seine Erinnerungen und seine Fibel in ein Wachstuch und verschnürte alles zu einem Paket. So übergab ich es der Kanzlei Vierecker in Rosenheim, die schon damals gute Dienste geleistet hatte. Spätestens mit meinem Tod wird dieses Konvolut wiederauftauchen. Irgendjemand wird das Geschehen nochmals aufrollen und die Geschichte meines Vaters neu erzählen.
LITERATURHINWEISE UND DANKSAGUNG
Ein Roman, in dem die Physik eine Rolle spielt, lässt sich nicht ohne Fachliteratur schreiben. Ich gebe daher im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Bücher, aus denen ich Anregungen erhalten habe.
Eine Zusammenfassung der Quantentheorie findet sich bei John Polkinghorne (
Quantentheorie
,
Eine Einführung
, Stuttgart 2006).
Werner Heisenberg versuchte, die durch die Quantenphysik ausgelöste Erschütterung seiner Weltanschauung in einem weiter gefassten philosophisch-weltanschaulichen Zusammenhang zu durchdenken (
Der Teil und das Ganze
,
Gespräche im Umkreis der Atomphysik
, München 1969;
Die Schönheit der Weltformel
, Hörbuch, München 2010, vor allem
Die Bedeutung des Schönen in der exakten Naturwissenschaft
, ein Vortrag, der sich abgedruckt findet in
Quantentheorie und Philosophie
, Stuttgart 1979. In diesem Band sei außerdem hingewiesen auf
Die Geschichte der Quantentheorie
und
Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie
).
Wolfgang Pauli arbeitete zusammen mit C.G. Jung daran, Psychologie und Physik zusammenzuführen. Paulis Briefwechsel mit C.G. Jung war mir nur in Auszügen im Internet verfügbar (die Website der ETH Zürich bietet einige Informationen hierzu auf), ansonsten widmet sich Ernst Peter Fischer (
Brücken zum Kosmos
,
Wolfgang Pauli zwischen Kernphysik und Weltharmonie
, Konstanz 2004) diesem Wissenschaftler und seinen Arbeiten. Paulis letzte Lebensjahre spiegeln sich in seinem wissenschaftlichen Briefwechsel wider (
Wissenschaftlicher Briefwechsel mit Bohr, Einstein, Heisenberg u.a.
, Band IV, Berlin 2005).
In seinen Lebenserinnerungen (
Mein Leben, meine Weltansicht
, Wien 1985) präsentiert sich Erwin Schrödinger einer
vedantischen Grundansicht
verpflichtet. Die Entwicklung seiner Gedanken löst Schrödinger erzählerisch sehr schön, indem er uns auf eine Bank ins Hochgebirge versetzt (S. 69ff). Diese Konstellation habe ich für den Roman übernommen.
Die Zeichnung von Persönlichkeiten wie Paul Dirac samt Anekdoten habe ich in erster Linie bei dem bereits erwähnten John Polkinghorne gefunden (
Beyond Science
,
The wider human context
, Cambridge 1996).
Einen mit Bildtafeln und Beispielen ausgestatteten Überblick über die Quantenphysik gibt Stephen Hawking, dort begründet er auch seinen Ansatz einer Kosmologie (Stephen Hawking/Leonard Mlodinow,
Der große Entwurf
,
Eine neue Erklärung des Universums
, Hamburg 2010).
Die umfangreichste, für Laien erschöpfende Darstellung neuerer physikalischer Theorien liefert Brian Greene (
Das elegante Universum
,
Superstrings, verborgene Dimensionen und die Suche nach der Weltformel
, München 2000).
Natürlich war ich auf persönliche Unterstützung angewiesen. Ein in der Forschung tätiger Physiker hat mir für jede Problemlage Hilfestellung aus seinem Fachgebiet gegeben und das Manuskript auf Stimmigkeit geprüft, ein theoretisch versierter Jazzmusiker hat mich vor allem bei den Musikpassagen beraten und mir die Idee der Naturtonreihe zukommen lassen.
München 2012, M AX B RONSKI
© Verlag Antje Kunstmann GmbH, München 2012
Umschlaggestaltung: Robert Ott, München
eBook-Produktion: HGV Hanseatische Gesellschaft für Verlagsservice mbH
ISBN 978-3-88897-831-9
Weitere Kostenlose Bücher