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Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden

Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden

Titel: Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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sein
unergründlicher Blick von meinem Gesicht zu dem schweren Schwert in meiner
Hand.
    »So«, sagte er, »und Sie bilden sich
wohl ein, Sie wären Zorro?«

17
     
    Als ich am nächsten Nachmittag vom Arzt
nach Hause kam, hielt meine Mutter unter dem Pfefferbaum in meinem Garten hof.
Sie hatte das Teeservice mit den blauen Blümchen herausgeholt und servierte den
Tee mit Zitrone und uralten Vanillewaffeln.
    Ich blieb lächelnd an der Gartentür
stehen. Rechts von meiner Mutter saß Carlos Bautista, ganz der Grandseigneur
mit der zierlichen Teetasse in der Hand, links saß Dave Kirk und machte ein
Gesicht, als könne er ein Bier gebrauchen. Die beiden Männer standen auf, als
ich in den Garten kam.
    »Was geht denn hier vor?« Ich zog mir
einen Stuhl heran.
    »Mr. Bautista wollte sich nach deinem
Befinden erkundigen«, antwortete meine Mutter. »Und Lieutenant Kirk ebenfalls.
Es ist doch alles in Ordnung?«
    »Aber ja. Der Arzt hat mich für
kerngesund erklärt.«
    Mit einem Seufzer der Erleichterung
schenkte sie mir Tee ein. Sie war schon am frühen Morgen gekommen, sobald sie
die letzten Neuigkeiten gehört hatte, und hatte, angesichts des Chaos in meinem
Haus, sofort angefangen sauberzumachen.
    Ich wandte mich Dave Kirk zu. Mein Zorn
auf ihn war verraucht. Er hatte sich bei mir für sein früheres Verhalten
entschuldigt und sogar zugegeben, daß er Isabel erst verdächtigt hatte, als er
beobachtete, wie sie am Abend zuvor nach dem Fest noch einmal ins Museum
gegangen war. Mit einem Schlüssel. Leichtsinnigerweise hatte sie die
Alarmanlage nicht wieder eingeschaltet, als sie drinnen war, so daß Kirk ihr
gefolgt war und sie schließlich im Keller gehört hatte.
    »Hat Isabel schon gestanden?« fragte
ich ihn jetzt.
    Er schüttelte den Kopf. »Dazu wird es
wahrscheinlich auch nie kommen. Vom Revier aus rief sie als erstes Al Faxstein
an, den bekannten Strafverteidiger, und seitdem hüllt sie sich in Schweigen.«
    »Aber er wird sie doch nicht freibekommen?«
    »Nein, keine Sorge.«
    »Was ist mit den anderen?«
    »Robert de Palma und Vic Leary sind in
Haft. Gloria Sanchez ebenfalls, obwohl sie behauptet, von den Unterschlagungen
nichts gewußt zu haben. Wir werden ja sehen.«
    »Wie geht es Vic?«
    »Er scheint beinahe erleichtert.«
    Kaum ein Wunder, bei den
Schuldgefühlen, die ihn gequält haben mußten.
    »Und Tony?« fragte ich.
    Kirk grinste, Carlos schien belustigt.
    »Tony«, erklärte Kirk, »schnappte sich
die nächste Maschine nach Kolumbien, ehe wir den Haftbefehl ausstellen
konnten.«
    »Was ist daran so komisch?«
    »Seine Frau weigerte sich, ihn zu
begleiten.«
    »Was?«
    »Ja, sie sagte, sie wolle sich lieber
allein in den Staaten durchschlagen, als in dieses primitive Land
zurückzukehren, wie sie es formulierte.«
    Carlos fügte hinzu: »Wundem Sie sich
also nicht, wenn sie wegen einer Arbeit zu Ihnen kommt, Elena.«
    »Du lieber Gott.«
    Carlos lächelte nur und zuckte die
Achseln.
    Eine Weile schwiegen wir alle, dann
fragte meine Mutter: »Elena, weißt du, warum Isabel Frank getötet hat?«
    »Ich glaube schon. Ich bin ziemlich
sicher, daß sie die Unterschlagungen entdeckt hatte. Sie war ja sehr engagiert
in ihrer Arbeit für das Museum und wußte darum wohl über alles besser Bescheid
als jeder andere. Und ich weiß, daß sie immer fürchtete, Frank würde dem Museum
irgendwie Schaden zufügen. Sie ließ ihn keinen Moment aus den Augen.«
    »Aber ihn töten...«
    »Sie hatte das sicher nicht geplant. An
dem betreffenden Nachmittag sagte sie zu mir, sie wolle ein Wörtchen mit ihm
reden. Ich glaube, sie wollte ihm sagen, was sie entdeckt hatte, und ihm
nahelegen zu gehen. Vielleicht wollte sie ihm auch nur auf den Zahn fühlen.
Jedenfalls war sie, als ich ging, noch im Museum. Sie suchte ihn und fand ihn
schließlich im Saal für Volkskunst.«
    »Und tötete ihn«, sagte meine Mutter.
    »Nein, ich glaube nicht, daß es so war.
Sie konfrontierte ihn. Sie stritten. Sie erkannte, daß er das Museum ruinieren
würde, wenn er so weitermachte, und das Museum war nach ihrer in die Brüche
gegangenen Ehe das einzige, was ihr noch etwas bedeutete. Erinnerst du dich an
unser Gespräch mit Nick? Wo ich sagte, daß ein Mann wie Frank Isabel zum
Wahnsinn getrieben hätte?«
    Meine Mutter nickte.
    »Genau das hat er getan. Isabel hatte
sich Frank immer unterworfen, wie vorher ihrem Mann. Aber genau wie Douglas
Cunningham trieb Frank es schließlich zu weit, und ihre unterdrückte Wut brach
sich Bahn. Und

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