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Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden

Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden

Titel: Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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in Acapulco?«
    Die andere lachte. »Die Zimmerdecke
unseres Schlafzimmers, mein Engel.«
    Sie verstummten betreten, als sie mich
sahen. Ich lächelte und setzte meine Suche nach Kirk fort.
    Er war auch nicht im Saal für
zeitgenössische Kunst. Ich eilte weiter in den Volkskunstsaal. Dort stand eine
kleine Gruppe vor den camaleónes.
    »...camaleónes?«
    »...wirklich grotesk.«
    »Nicht halb so grotesk wie das, was
hier, genau an dieser Stelle, neulich abends passierte.«
    »Hier war das?«
    »Genau hier auf dem Boden lag er.«
    »Schrecklicher Tod.«
    »Von einem Zentner Keramik erschlagen.«
    »Na, der schmierige Fettwanst mußte ja
immer eine Extrawurst haben.«
    Sie lachten alle. Ich fand es ekelhaft.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich steif
und drängte mich an ihnen vorbei zur Hoftür.
    Verlegenes Schweigen breitete sich
hinter mir aus. Dann setzte das Gemurmel wieder ein, und jemand begann schrill
zu lachen.
    Warum kommen sie überhaupt her? dachte
ich zornig. Warum bleiben sie nicht auf ihrer Seite der Stadt, wenn sie uns
nicht mögen? Weil es ›in‹ ist, Interesse an Minderheitenkultur zu heucheln,
wenn man nicht gerade segelt oder Golf spielt.
    Wo zum Teufel war Dave Kirk hingeraten?
Es war schon acht Uhr. Die Band spielte jetzt eine flotte Mariachi-Melodie.
    Hastig sah ich mich im Hof um. Jesse
und Maria hatten sich von zwei ehrenamtlichen Helfern ablösen lassen. Vic und Isabel
waren nirgends zu sehen, aber das Buffet war üppig bestückt. Tony hatte Susana
allein an der Bar zurückgelassen. Keiner meiner Verdächtigen war in Sicht.
Jeden Moment jetzt konnte der Mörder seinen nächsten Schachzug machen.
    Vielleicht war Kirk im Bürotrakt. Ich
lief hinüber und stieß die Tür auf. Und da war er wirklich. Er saß auf Marias
Schreibtisch und telefonierte. Ich stellte das Glas, das ich immer noch in der
Hand hielt, weg und wartete.
    »Gut, geht in Ordnung.« Er legte auf.
»Oh, natürlich, Miss Oliverez. Sie wollten mich sprechen.«
    »Ja, dringend. Ich habe einen Plan — «
    »Einen Plan?« wiederholte er zerstreut.
    »Um den Mörder zu fassen.«
    »Das glaube ich Ihnen gern, aber das
muß warten.«
    Er machte sich auf den Weg zur Tür.
    »Aber es kann nicht warten!«
    Er drehte sich um. Gereizt. »Draußen
auf der Hope Ranch ist ein Mord verübt worden. Ich muß sofort hin.«
    »Aber ich habe — «
    »Miss Oliverez, ich bin Kriminalbeamter
beim Morddezernat. Mordfälle haben Vorrang. Sie können mir Ihren Plan unterbreiten,
wenn ich zurückkomme.«
    »Und wann ist das?«
    »Später.« Er ging zur Tür hinaus.
    Niedergeschmettert ließ ich mich in
Marias Schreibtischsessel fallen. Später. Wann denn? Ein Mord auf der Hope
Ranch, so? Kein Wunder, daß Kirk es eilig hatte. Dort draußen wohnten die
Reichen und Einflußreichen von Santa Barbara. Da mußte das lumpige kleine
Museum für mexikanische Kunst natürlich warten.
    Elena, sagte ich mir streng, du leidest
an Verfolgungswahn. Natürlich mußte er da sofort hinausfahren. Es war wichtig,
daß er den Tatort eines Mordes so rasch wie möglich in Augenschein nahm. Obwohl
ich Kirk wahrhaftig nicht gut kannte, vermutete ich, daß Reichtum und Einfluß
ihn nicht im geringsten beeindrucken konnten — jedenfalls wenn es um Mord ging.
    Aber was sollte nun aus meinem Plan
werden? Ich warf einen Blick auf die Schublade, in der ich den Kellerschlüssel
eingeschlossen hatte. Sie war geschlossen; nichts deutete darauf hin, daß sich
jemand an ihr zu schaffen gemacht hatte. Ich zog meine Schlüssel heraus und sperrte
auf. Der schwere eiserne Schlüssel war unberührt. Der Mörder war noch nicht
hier gewesen.
    Ich ging in mein eigenes Büro und
frischte meinen Lippenstift auf. Ich brauchte ein bißchen Ruhe, um über meine
Enttäuschung über Kirk hinwegzukommen.
    Ich hörte die Tür zum Bürotrakt gehen
und wich an die Wand zurück, in den Schatten, wo mich keiner sehen konnte. Ich
hörte Schritte, dann ein Klirren. Ich schlich mich zur Tür, hörte, wie eine
Schublade aufgezogen wurde. Vorsichtig spähte ich um den Türpfosten herum.
    Dort stand Jesse, die Hand in der
Schublade.
    Jesse! Lieber Gott, doch nicht er...
    Ich wich wieder zurück. Er durfte mich
jetzt nicht sehen. Die Schublade glitt wieder zurück. Jesse ging hinaus, in
Richtung zur Hoftür.
    Wieso zur Hoftür? Er hätte doch in den
Keller gehen müssen!
    Ich rannte ihm nach. Er bahnte sich
einen Weg durch die Menge zum Portal. Wieso wollte er jetzt weggehen?
    Ich arbeitete mich nickend und

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