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Der Tod des Maerchenprinzen

Der Tod des Maerchenprinzen

Titel: Der Tod des Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svende Merian
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genau damit zwingen die Typen uns immer, genau dieses bißchen mehr im Kopf zu haben. Diese Schweine! ... Aber ich will doch jetzt auch mit ihm schlafen. Diskutieren kann ich das auch später mit ihm.
    «Ich hab meine Tage», sage ich ihm dann. Und daß «es» also geht.

    Bin ich zurückweichlerisch? Nicht radikal genug? Ich möchte mit ihm schlafen! Er ist so lieb und so zärtlich, dieses Schwein! Ich diskutiere es morgen mit ihm. Heute... will ich diesen Rausch genießen. Diese Wärme... diese weichen Bewegungen... unsere Körper, die sich zum erstenmal finden und ganz ineinandergehen. Ich halte nichts von mir zurück... gebe mich ganz... gehe auf in dieser Einheit, in dieser Wärme... mit ihm... lasse ihn ganz an mich heran... in mich herein... nichts trennt mich mehr von ihm... von ihm, den ich vor wenigen Stunden zum erstenmal gesehen habe... keine Fremdheit... keine Mauern, die noch sanft gemeinsam zur Seite geschoben werden müssen und die das «erste Mal» meistens zum vorsichtigen Aneinanderherantasten machen... wir brauchen uns nicht mehr aneinander heranzutasten... wir sind schon beieinander, ganz nah... mein Lächeln, weil ich glücklich bin... das Zusammensein mit ihm genieße... seine Stimme... «man sieht richtig, daß du dich freust»... ich öffne die Augen, wir sehen uns an... er bewegt sich in mir... wir schließen die Augen nicht wieder... sehen uns an dabei... tauchen ineinander ein, ganz tief... ich spüre ihn in mir... verliere mich in seinen Augen...
    In diesem Moment... beginne ich zu ahnen... daß ich ihn lieben werde...

    «Danach» bleiben wir so liegen. Ein bißchen fange ich an, Distanz zu kriegen, die ich eigentlich nicht will... weil ich mich doch die ganze Zeit mit ihm wohl gefühlt habe... kann mich aber nicht ganz entspannen... weil ich so erregt war und doch keinen Orgasmus hatte... kann mein unwohles Gefühl nicht verdrängen, weil es halt meistens so war, wenn Männer mich nur zu ihrer Befriedigung benutzt haben und ich halt ihre Einstellung gespürt habe... das sitzt zu tief... zu viele Jahre nur solche Erfahrungen, um mich jetzt auch ohne Orgasmus so richtig wohl zu fühlen... ich will diese Distanz zu ihm nicht so spüren... sie verliert sich... allmählich... als ich wieder seine Zärtlichkeit genieße... seine Zärtlichkeit, die mir ganz deutlich macht, daß er mit mir schläft, weil er mit mir zusammen sein will... fange an, mich wieder wohler zu fühlen... empfinde die Vertrautheit wieder, die für einige Minuten weg war... fühle ihn wieder wachsen in mir... und diesmal kommt mein Orgasmus ganz von alleine... kann ihn hinterher noch stärker genießen in mir... seine Bewegungen... schwebe mit ihm... ganz leicht...
    Hinterher, als wir nebeneinander liegen... diese ganz entspannte Nähe und Vertrautheit, die mir zeigt, daß wir wirklich zusammen waren und nicht nur miteinander geschlafen haben... ganz heiß läuft es aus mir heraus... von ihm... es gibt bestimmt einen Riesenblutfleck... die Zeit der Tempo-Tuch-Wischerei habe ich hinter mir... ich will dieses Gefühl genießen... will spüren, wie er ganz heiß aus mir herausfließt... ein letztes Mal diese Hitze von ihm zwischen meinen Beinen fühlen...
    Brauche dieses Gefühl, es fließen lassen zu können... untergehen in diesem Meer von heißer Feuchtigkeit... nicht hinterher diesen «Schmutz» von meinem Körper oder meinem Bett zu entfernen.

    «Nach dem Verkehr empfiehlt sich ein gründliches Reinigen der Geschlechtsorgane. Das heißt jedoch nicht, daß unmittelbar nach dem intimsten Erlebnis zwischen Mann und Frau überstürzt das Badezimmer aufgesucht wird. Man sollte im Gegenteil die Erregung langsam abklingen lassen und dann in Ruhe die notwendige Säuberung vornehmen.»
    (Originalzitat aus einem DDR-Aufklärungsbuch von 1976: «Wie ist das mit der Liebe?»)

    Wenn es wirklich schön war, habe ich nicht das Bedürfnis, nach dem «Verkehr» meine «Geschlechtsorgane gründlich zu reinigen».
    Ich möchte seinen Schweiß und seine Feuchtigkeit so lange wie möglich an mir haften lassen. Finde es manchmal richtig schade, mich am nächsten Morgen waschen zu müssen.
    Wir krabbeln zusammen unter die Bettdecke... Zärtlichkeiten, die kein Ende nehmen... kann in seiner Umarmung einschlafen... auch, als wir uns dann irgendwann auseinanderrollen, fühl ich mich noch mit ihm zusammen...

    Schlage am Morgen kaum die Augen auf, da dreht er sich schon zu mir, küßt mich, streichelt mich...
    Wie kann man so zusammen

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