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Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad

Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad

Titel: Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Kneifl
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hochgeschlossenen Kleides zu schaffen. Sie wehrte sich nicht, erwiderte sogar seine Küsse und streichelte seinen Rücken.
    Endlich hatte er die unzähligen Knöpfe ihres Kleides offen und ihre weißen Brüste zur Hälfte befreit. Leider waren sie nicht ganz so groß, wie er erwartet hatte. Ihr Korsett hatte sie größer scheinen lassen.
    Gustav war ein Busenfetischist. Das hatte schon seine Mutter behauptet. Giselle und seine Amme waren mit großen Brüsten gesegnet gewesen und Gustav träumte heute noch manchmal von ihnen. Um Margaretes kleine feste Brüste halbwegs genießen zu können, musste er ein zweites Hindernis überwinden, das verglichen mit den Knöpfen ein viel größeres Problem darstellte. Er konnte sie schlecht bitten, sich umzudrehen, damit er die tausend Schnüre ihres Korsetts entwirren konnte. Stürmisch presste er seine Lippen auf den Teil ihres Busens, der freilag, und machte sich gleichzeitig mit beiden Händen an den Schnüren, Ösen und Häkchen auf ihrem Rücken zu schaffen.
    Die Sonne war hinter den Bäumen verschwunden. Ein frisches Lüfterl kam auf. Das Klatschen der kleinen Wellen, die gegen das Boot schlugen, und das aufgeregte Gezwitscher der Vögel in den Sträuchern irritierten ihn.
    Er ließ kurz von ihr ab. Ein lautes platschendes Geräusch ließ auch sie aufschrecken.
    Beide reckten die Köpfe.
    „Irgendein Tier“, sagte Gustav beruhigend.
    Auf dem Wasser, das sich leicht kräuselte, war jedoch weder eine Ente noch ein Schwan zu sehen.
    „Ein Fisch, der nach Luft geschnappt hat“, schlug er scherzend vor.
    Margarete starrte ängstlich in den Himmel.
    Jetzt bemerkte auch er die schwarzen Wolken. Der Teich schien plötzlich zum Leben zu erwachen. Die Wasseroberfläche hatte sich dunkelblau verfärbt. Das Ruderboot war von allein zurück ins Wasser geglitten und wurde nun von den Wellen umspült. Heftiger Wind kam auf und brachte es zum Schaukeln. Gustavs Magen begann sogleich wieder zu rebellieren. Bevor er sich in Margaretes Dekolletee übergeben würde, ließ er von ihr ab. Es war eine Frage von Minuten, bis das nächste Unwetter die Kaiserstadt in ein Schlammloch verwandeln würde.
    Margarete fröstelte.
    „Wir müssen zurück, beeilen Sie sich“, sagte sie mit schriller Stimme und begann ihr Kleid zuzuknöpfen.
    Gustav setzte sich auf die Bank und ruderte so schnell er konnte. Schweiß bedeckte seine Stirn, als er die Ruder hektisch ins Wasser stieß. Sowohl Margarete als auch er bekamen einige Spritzer ab, wenn eines der Ruder unkontrolliert über die unruhige Wasseroberfläche hüpfte.
    Welch schwarze Katze hat meinen Weg gekreuzt? Gustav glaubte weder an Gott noch an Schicksal oder Bestimmung, doch heute war eindeutig ein schwarzer Tag für ihn.
    Er riss sich zusammen, bemühte sich, flüssigere Bewegungen zu machen, konnte aber nicht verhindern, dass der kleine Kahn mehrmals gefährlich ins Wanken geriet. Margarete stieß ängstliche Schreie aus.
    Als sie nur noch ein paar Meter vom Bootsverleih entfernt waren, verlor Gustav zu allem Unglück ein Ruder. Bei seinen Versuchen, es zurückzuholen, wären sie tatsächlich fast gekentert.
    Der Bootsverleiher schrie und winkte ihnen aufgeregt zu.
    Es reicht, dachte Gustav, stieg ins Wasser, das ihm zum Glück nur bis knapp über die Knie reichte, und zog den Kahn mit Margarete an Land.
    Am liebsten hätte er sein Geld von dem aufgeregten Bootsverleiher zurückgefordert. Aber vor Margarete wollte er sich nicht diese Blöße geben.
    Er war patschnass und stinksauer.
    Seine letzte Chance, Margarete zu verführen, war ein Fiaker. Er hatte sich früher öfters in einem Fiaker mit einem netten Mädl vergnügt. Die Kutscher wussten Bescheid, wenn man ihnen das Stichwort „Porzellanfuhre“ zuflüsterte, und wählten eine möglichst kurvenarme Strecke mit wenigen Erschütterungen. Gustav hatte sogar Bilder gesehen, die verschiedene Stellungen zeigten, die man in den engen Coupés problemlos einnehmen konnte. Die Frage war nur, ob sich Margarete für so ein Techtelmechtel hergeben würde.
    Der Regen erwischte sie auf der Allee. Kein freier Fiaker weit und breit. Fürsorglich borgte Gustav ihr seine Jacke. Sie stülpte sie über ihren Kopf und trippelte tapfer neben ihm im Schutz der hohen Bäume die Allee entlang. Seine völlig aufgeweichten Schuhe machten komische Geräusche bei jedem Schritt und seine nasse Hose klebte an seinen Beinen. Als sich endlich ein Kutscher der beiden erbarmte, waren sie völlig durchnässt und

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