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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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hinter ihm die Tür zu.
    »Also, George«, sagte Roote, »sind Sie hier, um Ihre Schwester zu retten? Ihre Familie muss sich doch Sorgen machen, wenn aus der Stadt der Erholung und Gesundheit plötzlich eine
Costa de Muerte
wird!«
    »Charley retten! Sie machen Witze«, lachte George. »Sie war immer diejenige, die mich gerettet hat.«
    »Das glaube ich gern«, sagte Roote. »Seitdem sie hier ist, sind wir alle zum Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit geworden. Wir werden sie vermissen, wenn sie abreist.«
    Es war nicht mehr als der höfliche Ausdruck des Bedauerns, trotzdem fühlte sich Charley geschmeichelt.
    »Worum ging es in diesem Interview?«, fragte sie. »Ich wusste nicht, dass Franny berühmt ist.«
    Fragend sah Roote zum Reporter, der sich – vielleicht zum ersten Mal in seinem Erwachsenenleben – peinlich berührt fühlte.
    Eine Antwort blieb ihm allerdings erspart, denn erneut ging die Tür auf, und diesmal trat Alan Hollis ein.
    »Tut mir leid, Jenny«, sagte er. »Du bist klargekommen?«
    »Jaja, alles wunderbar. Wie geht es Clara?«
    »Hat sich einen Arm und ein Bein und ein paar Rippen gebrochen, steht noch unter Schock, aber die Ärzte sind sehr zufrieden mit ihr«, erwiderte Hollis. »Ich durfte nur ganz kurz rein, konnte nur die Glückwünsche und natürlich die Blumen loswerden. Ich soll euch allen danken, mehr brachte die Ärmste kaum heraus.«
    »Weiß man denn schon, was genau passiert ist?«, fragte Ruddlesdin.
    »Noch nicht. Sie kann sich anscheinend an nichts erinnern.«
    »Man sagt, wer in der Hall wohnt, der ist nicht vom Glück verfolgt«, sagte Jenny. »Deswegen hat sie auch so lange leergestanden, bevor Hog Hollis sie gekauft hat. Und dann schaut euch an, was mit ihm geschehen ist. Und jetzt Lady Denham. Und die arme Clara.«
    »Wollen Sie damit sagen, sie hat die Hall geerbt?«, kam es von Ruddlesdin.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Jenny. »Wenn jemand sie verdient hätte, dann sie.«
    »Mach dir mal keine Sorgen, Mädel. Jeder bekommt, was er verdient«, sagte Dalziel, der sich irgendwie unbemerkt wieder zu ihnen gesellt hatte. Recht geschmeidig unterwegs für seine Größe, dachte sich Charley.
    Die Barfrau ließ sich von der Bemerkung des Dicken nicht beeindrucken. »Gut, Jenny«, sagte Hollis, »ich übernehme dann mal wieder. Kümmere dich um den Gastraum.«
    »Hallo, Mr. Hollis«, sagte Dalziel. »Alles in Ordnung im Avalon?«
    Der Wirt wiederholte, was er den anderen erzählt hatte, und fügte hinzu: »Die Krankenschwestern haben nur von diesem Heiler gesprochen, diesem Godley, einer von Tom Parkers Kurpfuschern. Anscheinend waren alle besorgt, sie könnte nicht mehr aufwachen oder, wenn doch, nicht ganz richtig im Kopf sein, aber dann war er ein paar Minuten bei ihr, und sie schlägt die Augen auf, und es geht ihr gut. Da kommt man schon ins Grübeln, oder?«
    »Godley? Der, der bei der Akupunkteurin auf frischer Tat ertappt worden ist?«, fragte Ruddlesdin, der bereits Witterung für eine gute Human-Interest-Story aufnahm.
    »Der Typ, von dem du
glaubst,
er wäre auf frischer Tat ertappt worden«, sagte Dalziel mit Nachdruck. »Wenn er die
News
wegen deines Artikels verklagt, dann wirst du seine Heilkräfte brauchen, wenn der Verleger mit dir fertig ist.«
    Er setzte sich, leerte sein Bierglas, sah zu George und sagte: »So, Bursche, jetzt können Sie mir ein Pint spendieren.«
    Und während George an die Theke ging, raunte der Dicke Charley zu: »Aber ins Grübeln kommt man schon. Kann doch ganz nützlich sein, diesen Godley in der Nähe zu haben, wenn er wirklich damit gesegnet ist.«
    Mit einem herzhaften Gähnen brachte Charley ihre Gleichgültigkeit gegenüber der geriatrischen Kuppelei zum Ausdruck.
    »Kann für Ihre Doktorarbeit ganz nützlich sein, Charley«, sagte Roote. »Oder hat sich in den letzten Tagen Ihr Interesse von der Alternativmedizin auf die operative Fallanalyse verlagert?«
    »Ich werde froh sein, wenn ich mich wieder meiner eigentlichen Arbeit zuwenden kann«, erwiderte sie kühl.
    »Dann kommst du nach Hause?«, fragte George, der dem Dicken ein schäumendes Pint hinstellte.
    Sowohl Roote als auch der Dicke sahen erwartungsvoll zu ihr.
    »Ja«, sagte sie, »aber ich bleibe, solange ich im Kyoto-Haus noch eine Hilfe bin. Mary steht im Moment doch sehr unter Druck.«
    Was, wie sie dachte, nett und altruistisch klang, solange sich niemand die Mühe machte, darüber nachzudenken, wie sie einer Freundin und deren Familie eine Hilfe sein konnte, wenn sie in

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