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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Fall ist.«
    »Was ist mit meiner Brustmuskulatur, Chief Inspector? Ist die Ihnen genügend ausgeprägt?«
    »Hervorragend, falls Ihnen das alles von Gott gegeben ist«, sagte Pascoe. »Aber worauf ich hinauswill – Sie scheinen mir jung, gesund und fit zu sein, dennoch kann ich nur schwer glauben, dass Sie alles, was Sie angeblich getan haben wollen, allein geschafft haben. Ihre Tante war kein Brathühnchen. Um die Winde und den Flaschenzug zu betätigen, ist ein erhebliches Maß an Muskelkraft erforderlich.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass es mir sehr viel wahrscheinlicher erscheint, dass Sie und Ihr Bruder das gemeinsam bewerkstelligt haben.«
    »Sie glauben, wir hätten uns dazu verschworen, Lady Denham zu ermorden?« Sie lächelte. »Ich kann Ihnen versichern, falls ich jemals diesen Gedanken gehegt haben sollte, wäre mir etwas eingefallen, was weniger schmutzig gewesen wäre.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, sagte Pascoe und erwiderte das Lächeln. »Das alles riecht nach männlicher Wut und Impulsivität. Ich denke mir, Sie stießen zufällig dazu, als das Geschehen seinen Höhepunkt erreichte. Zu spät, um den Mord noch zu verhindern, weshalb Sie sich sofort daranmachten, falsche Fährten auszulegen. Was Sie dazu schreiben, entspricht der Wahrheit, außer natürlich, dass Edward bei Ihnen war und Ihren Anweisungen Folge leistete.«
    »Nein«, beharrte sie mit ernster Miene. »Ich war allein. Teddy hatte damit nichts zu tun. Ich bin mir sicher, Sid Parker wird ihm ein Alibi liefern können.«
    »Dessen bin ich mir auch sicher«, sagte Pascoe. »Wenn die Liebe einer Schwester zu vielem fähig ist, dann wird die Liebe des Liebhabers dem nicht nachstehen. Man wird Mr. Parkers Aussage, fürchte ich, ebenso viel oder wenig Gewicht beimessen können wie Ihrer.«
    »Sie scheinen keine hohe Meinung von der Liebe zu haben, Mr. Pascoe.«
    »Oh, doch, doch. In meinem Pantheon kommt sie gleich nach der Wahrheit«, sagte Pascoe. »Ich werde jetzt mit Ihrem Bruder reden. Nachdem Sie ihn doch so gut kennen, wie wird er die Befragung Ihrer Meinung nach durchstehen?«
    »Sehr gut. Er muss Ihnen nur das wenige erzählen, was er weiß. Und wenn Sie ein so treuer Jünger der Wahrheit sind, werden Sie nicht umhinkönnen, die Anwesenheit Ihrer Göttin anzuerkennen.«
    Allmählich sah er, was Andy Dalziel von Anfang an so klar gesehen hatte – die wahre Frau unter der glatten Oberfläche. Der Dicke hatte ihr Sympathie entgegengebracht, er selbst lediglich Bewunderung.
    Ihr einziger Schwachpunkt war Ted. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass sie ihn zu decken versuchte.
    Ebenfalls zweifelte er nicht, dass ihre gelassene Zuversicht, ihr Bruder würde das Verhör überstehen, unangebracht war. Das war das Problem mit der Liebe. Sie verleitete zu Dummheiten und, schlimmer noch, machte blind gegenüber den Schwächen des anderen.
    »Ich halte Sie auf dem Laufenden, wie ich vorankomme«, sagte er.
    Damit stand er auf und verließ den Raum.

12
    A ls sie das Tor von Sandytown Hall erreichten – Sammy Ruddlesdins alter verbeulter Fiesta vorneweg, Georges Landrover hinterher –, erkannte Dalziel, dass er bezüglich des wachsenden Medieninteresses recht gehabt hatte. Der Weg wurde ihnen von einer Meute Journalisten und Fotografen versperrt.
    Sammy ging auf die Bremse, aber die Hand des Dicken legte sich wie eine Parkkralle um dessen Oberschenkel.
    »Aufs Gas, Sammy, nicht auf die Bremse«, sagte Dalziel. »Wenn die Typen nicht aus dem Weg gehen, dann fahr sie übern Haufen. Dann links den Berg hinauf.«
    Oben auf dem Nordkliff dirigierte er den Fiesta durch ein Gewirr von Landstraßen, bis sie eine halbe Stunde später überzeugt waren, auch den letzten Verfolger abgeschüttelt zu haben. Dann navigierte er den Wagen zurück zur Küstenstraße, auf der sie über das Südkliff die Stadt erreichten, der Landrover immer dichtauf.
    Sie parkten hinter dem Hope and Anchor und betraten durch die Hintertür das Pub. Ein gewiefter Journalist, der mit ihm vertraut gewesen wäre, hätte dort auf ihn warten können, doch diese Beschreibung traf nur auf Ruddlesdin zu. Als sie eintraten, war der Raum leer.
    »Das hat aber Spaß gemacht«, sagte George Heywood grinsend. »Mr. Dalziel, Sie haben sicherlich Durst. Was darf ich Ihnen bringen?«
    Dalziel nickte billigend. Genauso sollte es sein, ein junger Mann, der dem Älteren sein Getränk zahlte. Aber nicht in diesem Fall. »Bursche, du kannst mir später eins

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