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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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offen mit Esther Denham vögeln, hatte ihm gefallen. Sie war ziemlich intelligent und ziemlich verquer, eine Mischung, die mit einigem Glück ausreichte, um dem vernarrten Roote von seiner eigenen Medizin kosten zu lassen! Daneben – und das war noch viel mehr wert – hatte die »Wunderheilung« die sexuelle Atmosphäre, die seinem Gefühl nach Charley Heywood und den Heiler von Anfang an umgeben hatte, zum Knistern gebracht. Jede Geschichte sollte damit enden, dass zumindest ein Paar gemeinsam in den Sonnenuntergang schritt, und es hatte ihm gefallen, dass dieses ungleiche Paar schließlich zueinandergefunden hatte.
    Welche Auswirkungen die Enthüllung der Wahrheit auf sie beide haben konnte, wusste er nicht. Wahrscheinlich überhaupt keine. Sie waren jung, sie waren unverwüstlich. Aber andere würden zu leiden haben. Cap, nahm er an, würde ihm seinen Ausrutscher mit Pet wohl verzeihen, aber es würde das Ende des absoluten Vertrauens bedeuten, das stillschweigend zwischen ihnen herrschte. Wie würde der gute Katzenjammer reagieren, wenn er erfuhr, dass Pet ihn so sehr liebte, dass sie ihm zuliebe für einen anderen die Beine breitmachte? Vielleicht würde er sich an seine eigenen Sitzungen mit der indischen Maid erinnern. Vielleicht aber auch auf das altertümliche Recht der Männer bestehen, von den Frauen ein besseres Betragen einzufordern, als sie selbst zu leisten imstande sind.
    Natürlich ging er davon aus, dass Roote, sollte er dessen Ratschlag ignorieren und die Dinge wieder aufrühren, Mildred der Öffentlichkeit preisgeben würde.
    Natürlich würde er das tun! Warum denn nicht?
    Nicht zu bestreiten war, dass Peter Pascoe, gelinde gesagt, als ziemlicher Idiot dastehen würde, sollte der Fall so kurz nach seiner scheinbar befriedigenden Lösung wiederaufgenommen werden. Für Roote mit seiner auf Pascoe bezogenen Bruder/Vater-Fixierung war das das entscheidende Argument, um nichts zu unternehmen.
    Aber warum zum Teufel hatte der Scheißkerl diese verdammte Nachricht hinterlassen?
    Was sollte dieser ganze Mist, dass die Gerechtigkeit Gott überlassen werden soll? Glaubte er mittlerweile wirklich diesen Third-Thought-Schwachsinn, mit dem er ständig hausieren ging? Der alte Roote hätte sicherlich gewusst, dass ein Andy Dalziel mit vagen Verdachtsmomenten möglicherweise stillhielt, lieferte man ihm aber Gewissheiten, konnte das nur eins zur Folge haben.
    Er blieb stehen. Sein Verstand lief auf Hochtouren. Nur eines zählte. Daph Denham, dieses prächtige Ungetüm von Frau, die, auf die siebzig zugehend, mehr Leben in sich gehabt hatte als die meisten mit siebzehn, war tot. Und der Drecksack, der sie ermordet hatte, lief frei herum.
    Egal, welche Konsequenzen das nach sich ziehen sollte, Detective Superintendent Andrew Dalziel, Leiter des Mid-Yorkshire CID , konnte das nicht Gott überlassen.
    Er sah auf seine Uhr. Kurz vor sechs. Hollis würde sich darauf vorbereiten, das Hope and Anchor zu öffnen.
    Die Klugheit hätte es geboten, Pete Pascoe anzurufen und alles vor ihm auszubreiten. Doch Dalziel gestand sich endlich ein, dass er nicht über die Statur oder die notwendigen Fertigkeiten verfügte, um auf Zehenspitzen um die vermeintlichen Empfindlichkeiten seines Stellvertreters herumzuschleichen. Außerdem wäre das ja verdammt noch mal herablassend gewesen! Peter war jetzt ein großer Junge, er konnte auf sich selbst aufpassen.
    Und gewichtiger als jedes andere Argument war der brennende Wunsch, Hollis’ Gesicht zu sehen, wenn ihm bewusst wurde, dass das Spiel aus war.
    Es war seine Aufgabe, Alan Hollis zu Fall zu bringen, ganz egal, wen er damit noch ruinierte.
    Er verließ sein Zimmer und ging nach unten zu Pet Sheldons Büro.
    Sie saß hinter ihrem Schreibtisch.
    »Liebes, ich würde mir gern noch mal Ihren Wagen leihen«, sagte er. »Das letzte Mal, was?«
    Sie seufzte und warf ihm die Schlüssel hin. Sie war ein tolles Mädel, zu gut für den alten Katzenjammer, schätzte er. Er würde sie vermissen.
    »Danke«, sagte er.
    Als er sich umwandte, sagte sie: »Ach, Andy, jemand hat das für Sie abgegeben. Ein Abschiedsgeschenk vielleicht.«
    Sie reichte ihm einen gefütterten Umschlag mit seinem Namen.
    »Eher eine Briefbombe«, sagte er.
    Er legte den Umschlag ungeöffnet auf den Beifahrersitz und fuhr nach Sandytown hinunter.
    Es war ein, zwei Minuten vor sechs, als er sich dem Pub näherte. Er bog zum Parkplatz ein und sah, dass die Eingangstür noch geschlossen war. Die Hintertür aber, die er

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