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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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hatte. Ich sah mich um, wie ich sie verwischen und die Ermittlungen in eine falsche Richtung lenken konnte. Blitzartig kam mir, was ich zu tun hatte.
    Also hievte ich mit Esthers Hilfe den Grillkorb von der Feuerstelle, nahm das Schwein heraus und legte die arme Daphne hinein.
    Es brach mir das Herz, ihr diese weitere Demütigung zufügen zu müssen. Mir standen Tränen in den Augen, und seitdem flehe ich ihren Geist um Vergebung und Verständnis für meine Tat an. Die ich zweifellos erhielt angesichts dessen, dass ich nur getan habe, wozu auch sie fähig gewesen wäre.
    Esther war wunderbar, sie tat alles, was ich ihr auftrug. Als wir fertig waren, schüttete es aus vollen Kübeln, wir waren bis auf die Haut durchnässt, schlammverschmiert, und Ess hatte sich am Arm verbrannt.
    Ich sagte ihr, sie solle ins Haus zurück, sich umziehen, Ted auftreiben und dafür sorgen, dass er nicht noch weiteren Unfug trieb.
    Ich eilte unterdessen zur tiefsten Stelle des Rasens, wo sich das Wasser gesammelt hatte, warf meinen Rollstuhl um und suhlte mich im Dreck, um so meine derangierte Erscheinung zu rechtfertigen. Dann lag ich da und harrte geduldig der Dinge, die da kommen würden.
    Nachdem Pet Sheldon sich meiner angenommen hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als nach Hause zu fahren und zu warten, bis Esther von den weiteren Entwicklungen berichtete.
    Sie kam am Abend noch selbst auf dem Motorrad zu mir. Was sie mir erzählte, war kaum zu glauben. Sie hatte Ted gefunden, nachdem er sich im Haus umgezogen hatte. Er stritt jedes Wissen um Daphs Tod ab. Er sagte, er sei mit den Kindern zum Strand hinunter. Sid habe ihn begleitet. Nach einer Weile, als sie sahen, dass genügend Aufsichtspersonen anwesend waren, verzogen sie sich in die Höhle auf halber Höhe des Kliffs, wo sie sich miteinander vergnügten, bis das Unwetter losbrach.
    Liebhaber sind nicht die zuverlässigsten Alibilieferanten, aber wie wir wissen, lässt sich dies zum Teil zumindest durch Charley Heywoods Aussage bestätigen. (O ja, natürlich habe ich einen Blick auf Charleys Mails geworfen. Warum nicht? Wenn die zügellosen und ungehörigen Constables sich an ihnen vergreifen können, warum nicht auch ich? Außerdem, obwohl dies sehr viel schwieriger war, gelang es mir sogar, Ed Wields digitales Abwehrbollwerk zu umgehen und mir seine interessante Analyse der Zeugenaussagen zu Gemüte zu führen. Glück und Zufriedenheit lassen ihn möglicherweise unvorsichtig werden!)
    Mir selbst genügte Esthers Versicherung, dass Ted unschuldig sei. Nie und nimmer hätte er ihr bei einer Sache wie dieser etwas vormachen können.
    Somit verblieb die interessante Frage – was war wirklich geschehen?
    Und wer war der gerissene Dreckskerl, der Teds Uhr auf der Toten deponiert hatte?
    Nichts wäre mir lieber gewesen, als Ihnen und Peter von Anfang an reinen Wein einzuschenken. Aber da ich wusste, wie schnell Sie, Andy, bei der Hand sind, mich ins Zentrum jedweden Verbrechens zu rücken, wären die Ermittlungen damit nur in eine falsche Richtung gelenkt worden. Von denen musste der arme Peter sowieso schon einer ganzen Menge folgen. Nein, ich musste unbehelligt bleiben, um meine eigenen Ermittlungen anstellen zu können.
    Ich nahm an, dass Ollie Hollis’ Verschwinden vom Tatort kurz vor dem Unwetter etwas zu bedeuten haben musste. Ebenfalls stellte ich mir die Frage, warum es beim Grillen zu einer Verzögerung gekommen war. Mir war aufgefallen, dass die Flaschenzugkonstruktion Spuren aufwies, die von einer kürzlichen Reparatur zeugten. Ollies Werk? Möglich. Aber alle wussten, dass der eigentliche Schöpfer des komplizierten Mechanismus Hen Hollis war, seit Hogs Tod Persona non grata in der Hall, aber der Erste, an den Ollie sich wenden würde, wenn ernsthafte Schwierigkeiten auftreten sollten. Konnte es daher sein, dass Hen anwesend war, dass er einem aus seinem Clan einen Gefallen getan und dann Daphs Getränke und Speisen genossen hatte, ohne dass sie davon wusste? Und sie dann über ihn gestolpert war …
    Ich versuchte Peter auf diese Möglichkeit hinzuweisen, aber er war in Gedanken woanders. Etwas schwieriger war es, Ollies Tod in meine Theorie einzupassen. Für Peter lieferte dieser zweite Mord lediglich einen potenziellen Schurken, der dabei scheinbar in flagranti ertappt worden war und mit dem Opfer des anderen Mordes angeblich über Kreuz gelegen hatte.
    Enthusiastisch unterstützt vom Teufelsreporter Ruddlesdin, wurde Peter am folgenden Morgen zum

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