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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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von einem einfallsreichen & hilfreichen Aperçu entzückt – genau so sehe ich es auch. Arzt, hilf dir selber & reiche das Heilmittel weiter! Zu bekehren ist besser als zu verurteilen – zu überzeugen besser als zu verschreiben. Wir alle haben unsere sich ergänzenden Rollen – meine sehe ich als die des Zusammenträgers – ich bringe das ganze Spektrum unserer Fähigkeiten zusammen. Es hat nicht lange gedauert – liebe Charlotte – um zu erkennen, wie nützlich ein Talent wie Ihres – nämlich zu beobachten & zu analysieren – für unsere kleine Gemeinde ist –
    Mir dämmerte, dass ich in Toms Augen – genau wie Gordon Godley – eine Gelegenheit darstelle, die keinesfalls verpasst werden durfte. Der Kerl versuchte mich zu rekrutieren!
    Doch ist er ein solches Schätzchen, dass ich nicht anders konnte, als mich geschmeichelt zu fühlen.
    Als wir uns ein zweites Mal dem Hexen-Cottage näherten & ich mich an den kleinen Vorfall von gestern erinnerte, fragte ich, wie Miss Lee – die Akupunkteurin – mit Lady Denham zurechtkomme. Tom – der augenscheinlich der universalen Liebe huldigt – meinte – fein – fein. Aber er huldigt auch der durchschaubaren Ehrlichkeit – & so fügte er hinzu – Es gab da eine kleine Widrigkeit – glaub ich – bezüglich Miss Lees Mietvertrag – aber ich bin überzeugt, es ist eine für beide Seiten befriedigende Lösung gefunden worden –
    – Sie meinen, Lady D. gehört das Hexen-Cottage? – sagte ich.
    – Freilich – antwortete er – & noch vieles mehr übrigens – die Breretons waren große Immobilienbesitzer – & Hog Hollis – Lady D.s erster Gatte – ließ kaum eine Gelegenheit aus, um in Ziegel & Mörtel zu investieren –
    Ich hätte gern noch mehr gehört – wäre mir nicht bewusst geworden, das ich von Tom sowieso nur eine gesäuberte Version jeglicher Unstimmigkeiten präsentiert bekommen hätte – weshalb ich mir vornahm, das Thema in Gegenwart des jungen Fräuleins aller ungesäuberten Versionen zu erwähnen – Minnie!
    Am Cottage antwortete Miss Lee nach kurzer Verzögerung auf Toms Klopfen. Ich wurde – knapp – vorgestellt. Sie machte eine Art chinesischen Knicks – wie Pitti-Sing im Musical – & trug so was wie einen Kimono. Ihr Gesicht aber sah aus der Nähe sehr viel weniger asiatisch aus – mehr Plastik als Porzellan – & ich würde sagen, ihr Mandelblütenteint kommt aus der Dose. Ihre Stimme war ziemlich neutral – sehr klar – gelegentliche Yorkshire-Vokale deuteten darauf hin, dass sie schon seit einiger Zeit im Lande ist.
    Sie habe einen Patienten – erklärte sie – würde sich aber gleich zu uns gesellen. Wir standen in einem schmalen Flur mit einer steilen Treppe zum ersten Stock & 2  Türen rechts & einer weiteren am Gangende – diese stand offen & ließ eine Küche erkennen. Miss Lee schlüpfte durch die erste Tür – vermutlich, damit wir nicht den armen Kerl zu Gesicht bekamen, der wie ein Igel mit Nadeln bestückt war! – & Tom führte mich durch die nächste Tür – er schien sich sehr zu Hause zu fühlen.
    Diese Alternativsachen – schoss mir durch den Kopf – probierte er sie wirklich
alle
aus?
    Wir befanden uns in einem dämmrigen Wohnzimmer – in den meterdicken Wänden kleine Fenster aus dem 16 . Jahrhundert – mal was anderes als Bambus & Reispapier – oder findet man das eher in Japan? An der Wand einige Bilder – chinesische Kunstdrucke – & ein gerahmtes Berufsdiplom in chinesischen Schriftzeichen. Nein – ich habe mir nicht Chinesisch beigebracht – aber daneben im selben Rahmen befand sich, wie ich vermute, die englische Übersetzung – die der Welt verkündet, dass Yan Lee – mit Auszeichnung – das Pekinger Institut für Akupunktur & Moxibustion absolviert habe! (Klär mich auf – du bist hier die Medizinexpertin der Familie!)
    Tom ließ sich in einem verstaubten Armsessel nieder, um eine verstaubte Zeitung zu lesen – & ich wanderte umher & unterzog das Bücherregal einer genaueren Prüfung. Wir Psychologen können eine Menge anhand der Bücherregale herausfinden! Hauptsächlich Romane – Liebesromane – historische Schmonzetten – einige Klassiker, die aussahen, als wären sie aus der Schule geklaut. Sachbücher beschränkten sich auf königliche Erinnerungen & Delia-Kochbücher – daneben – beinahe hätte ich es übersehen – ein sehr schmuddeliges Taschenbuch –
Akupunktur: Selbst

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