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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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unterhalten – schwer vorstellbar, das er mit dem schrecklichen Hen verwandt sein soll – keine äußerliche Ähnlichkeit – einer von diesen ruhigen, nüchternen Typen, von denen man sich wünscht, sie rutschen auf den Pilotensitz, wenn die gesamte Besatzung wegen E-coli ausfällt – während Hen den Eindruck vermittelt, als pflege er vertrauten Umgang mit den meisten bekannten Bazillen! Aber seine Verwandten kann man sich nicht aussuchen – wie wir alle wissen.
    Auch die Gäste am Tisch waren nett. Tom stellte mich vor – aber mir prägte sich nur einer von ihnen ein – ein Mann in einem Rollstuhl. Er heißt Franny Roote – & Tom machte großes Aufhebens darum, dass er einer seiner Alternativtherapeuten sei.
    Dann sagte Tom – Aber sollten Sie nicht in der Hall sein – zum Mittagessen mit Lady D.? –
    Schlagartig traf mich die Erkenntnis – das war also der, den Esther Denham als das
beinlose Wunder
bezeichnet hatte. Was für eine blöde Kuh!
    – In Sandytown hat man kein Privatleben – antwortete Franny – ganz richtig, Tom – aber erst in zehn Minuten – & außerdem ziehe ich die Anwesenheit einer neuen Schönheit der Aussicht auf eine alte Schachtel vor –
    Dabei grinste er mich an – ein breites, attraktives Grinsen – also – sagte ich mir – geh mal in dich, ob diese Therapie in dein Forschungsfeld fällt – ich plazierte mich neben ihn & wir kamen ins Gespräch, während Tom mit den anderen über irgendwelche Konsortiumsangelegenheiten redete.
    Interessanter Typ, dieser Roote – hat was an sich, das anders ist – & damit meine ich nicht nur seinen Rollstuhl – es ist die Art, wie er einen ansieht & wie er spricht. Unvermittelt wurde mir bewusst, dass ich alles über mich & meine Pläne erzählte – & nicht nur über mich – sondern auch über dich & George & Adam & Rod & die Zwillinge & Mum & Dad & die Farm – OK  – könnte eine Masche sein – aber irgendwie vermittelt er das Gefühl, das es ihn wirklich interessiert; strahlt eine unbändige Energie aus – als gäbe es nichts, wozu er nicht fähig wäre – dazu auch noch sexy – obwohl, wenn er von der Hüfte abwärts gelähmt ist, dann gibt es vielleicht etwas, wozu er
nicht
fähig ist? – brauch hier ein bisschen professionelle Anleitung, Schwesterherz!
    Du denkst dir vielleicht, ich müsste ziemlich frustriert sein – schwafle erst von Teddy dem sexy Baronet – & jetzt von Fran, dem appetitlichen Paraplegiker! Tom hat vielleicht schon recht – & es gibt was hier in Sandytown, was die roten Blutkörperchen zum Blubbern bringt – aber ich weiß, das mein Interesse wirklich rein professioneller Natur ist – ich mach mir nichts mehr aus Männern – du erinnerst dich!
    Schließlich brachte ich ihn dazu, von sich zu erzählen – faszinierend – auf meine Forschungen bezogen wurde mir allerdings schnell klar, dass Franny überhaupt nicht reinpasst. Seine Sache ist der 3 . Thought – schon mal davon gehört? Ich erinnere mich, im 1 . Jahr an der Uni eine Vorlesung von einem gewissen Frère Jacques besucht zu haben – in Dads Worten ein Armleuchter, wie er im Buche steht! – der hat die Bewegung gegründet. Es ging dabei vor allem um das moderne Leben, durch das wir den Bezug zum Tod verloren haben – daher die Notwendigkeit, ein Hospiz des Geistes zu errichten – & so weiter in seinem Geschwafel, das uns cleveren Psycho-Erstsemestern wie gehobelter Schwachsinn vorkam – aber der Typ selbst war großartig – hatte eine Aura & einen hübschen Arsch. Franny ist genauso – nur dass seine Aura nicht so reinweiß ist wie die von Frère J. – eher gleicht sie Satin – schillernd & mysteriös – & seinen Hintern in Augenschein zu nehmen kam ich leider nicht dazu! Wie auch immer – jedenfalls gibt es beim
3
. Thought
keine körperliche Behandlung – keiner erhebt sich aus dem Bett & marschiert davon – kann auch kaum überraschen – einem Typen in einem Rollstuhl werden kaum vielversprechende Wunderkuren angeboten. Für mich ist da also nichts zu holen – aber ich habe es sehr genossen, mich mit ihm zu unterhalten – & wenn ich ihn in mein Forschungsprojekt aufnehme, habe ich einen guten Vorwand, um mich noch mal mit ihm zu treffen! Daher tauschten wir unsere Handynummern & Mail-Adressen aus, bevor er sich zum Breitarsch auf den Weg machte.
    Das war’s für heute. Nach einem Sandwich im Pub verbrachte ich den Nachmittag damit, alle übrigen Einwohner

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