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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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statt 55  –
    Er rührte sich als Erster & marschierte schließlich auf mich zu wie ein Mann auf dem Weg zum Schafott!
    Komisch – es ist eben nicht sehr nett, wenn man auf jemanden eine solch abschreckende Wirkung hat – noch nicht einmal bei jemandem, der einem völlig schnuppe ist! Ich hätte mich verziehen können, ohne ihn überhaupt zu grüßen. Tom zuliebe aber meinte ich klarstellen zu müssen – falls es Mr. G. bei unserem vorherigen Treffen nicht geschnallt haben sollte – dass ich das Dorf nicht dauerhaft mit meiner Anwesenheit verunzieren werde. Ich wollte es nicht auf dem Gewissen haben, dass die Einheimischen meinetwegen nicht in den Genuss der heilenden Hände des göttlichen Gordon kamen!
    Also sagte ich voller Freude – Hallo, Mr. Godley. Charlotte Heywood – Sie erinnern sich? (Obwohl daran wenig Zweifel bestand, so wie er mich ansah!) – Sie sind auf dem Weg zu Mr. Parker – nicht wahr? Ich wohne für ein paar Tage bei der Familie. Es ist schön hier – oder? (Tat mein Bestes, um für den Ort zu werben!) – auch wenn ich gut & gern darauf verzichten könnte, jeden Tag diesen Berg hochsteigen zu müssen –
    Schon als ich es aussprach, dachte ich mir – O nein – klingt ja, als würdest du regelrecht darum betteln, mitgenommen zu werden!
    Klar – soweit ich sein Gesicht unter dem Gestrüpp wahrnehmen konnte, wechselte es ein paar Mal die Farbe – fast so wie bei dir, wenn du deinen ganzen Mut zusammennehmen musst, um vom höchsten Brett zu springen – dann murmelte er was vom Mitnehmen.
    Meine erste Reaktion lautete insgeheim – nie & nimmer! –
    Dann dachte ich mir – sei kein Idiot – du hast dir schon ins eigene Fleisch geschnitten, als du dich von Lady D. & ihrer herablassenden Unfreundlichkeit vom leeren Strand hast vertreiben lassen – wäre doch nur dämlich, so was hier noch mal abzuziehen.
    Also saß ich kurz darauf im Seitenwagen & holperte den Berg hinauf.
    Fast zwangsläufig musste ich die Godleysche Motorraderfahrung mit dem vergleichen, was Teddy Denham auf dem Sozius seiner Beast versprochen hatte. Hier fühlte es sich an, als würde man in einer alten Blechbadewanne hinter einem Traktor hergeschleift! Zumindest musste ich mich nicht auf Smalltalk einlassen.
    Als wir das Kyoto erreichten, hüpfte ich heraus – bedankte mich – raste nach drinnen – & rief Tom zu, als ich an seinem Arbeitszimmer vorbeikam – Mr. Godley ist hier! –
    Als ich mein Zimmer erreichte, kam Minnie gerade heraus. Sagte, sie hätte mich gesucht – aber ich ließ mich nicht veralbern. Ich erinnere mich noch gut, als ich in ihrem Alter war – ich habe keine Gelegenheit ausgelassen, um meine neugierige Nase in deine Sachen & dein Make-up zu stecken! Ich sagte, ich wolle aus meinem nassen Badeanzug – & ging rein – in der Erwartung, dass sie draußen bleiben würde. Aber sie folgte mir & setzte sich aufs Bett, während ich mich mit dem Handtuch abrubbelte – als wäre sie Punktrichterin bei einer Gymnastikübung – also forderte ich sie auf – Okay, wie viele Punkte bekomme ich? – & sie sagte wie aus der Pistole geschossen – 7 für den Vortrag – 8 für die Interpretation –
    Dieser freche kleine Balg – aber man muss sie einfach gernhaben.
    Ich nutzte die Gunst der Stunde, um ihr Infos über Miss Lee & Lady D. zu entlocken – wobei ich sie nicht lange ködern musste.
    Miss Lee bekam das Hexen-Cottage anscheinend in Erbpacht von Lady D.s Immobilienmakler überschrieben – dessen Arthritis sie mit einigen wohlgesetzten Nadeln geheilt hatte. Dann wurde das große Konsortium ins Leben gerufen – & Lady D. dämmerte, dass das putzige alte Cottage mit seiner Hexenhäuschen-Anmutung – & seinen zauberhaften Geschichten – richtig Geld abwerfen könnte, wenn die Touristen erst mal strömten. Also wollte sie es zurückhaben. Nur dass Miss Lee einen Vertrag hatte – also sagte sie zu Lady D. – wie der chinesische Zugpassagier in diesem schrecklichen, politisch völlig unkorrekten Witz, den der RS so toll findet –
du dich velpisse – ich Ticket elste Klasse!
    Man zog in die Schlacht – Recht gegen Macht – Tom Parker in der Mitte, der zu vermitteln versuchte. Dann gab Miss Lee plötzlich nach – keiner wusste, warum – eine hohe Bestechungssumme, vermutete Min – & erklärte sich bereit, im Herbst auszuziehen & sich in neuen Räumlichkeiten einzurichten, die Tom für sie gefunden hatte.
    Min war gerade mit

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