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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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aber nicht auf See – bitte! –
    War also okay. Ich habe nichts gegen Trottel, solange sie über sich selbst lachen können.
    Ich holte ihm seine Uhr & die Hose – er machte sich wieder schicklich – dann saßen wir im Sand & wärmten uns in der Sonne, bis er wieder zu Atem gekommen war.
    – Fahren Sie auch so gut Ski, wie Sie schwimmen? – fragte ich.
    – Besser – sagte er – wird Sie freuen zu hören – aber dabei behalte ich meistens meine Kleidung an. Warum? –
    – Ich war letztes Weihnachten in der Schweiz – sagte ich – in der Nähe von Davos – mit ein paar Freunden von der Uni – dachte, ich hätte da Ihre Schwester gesehen – beim Tanzen – kann mich aber auch täuschen. Ein Lokal, wo wir armen Studenten zusammenkamen – eigentlich nicht ihr Ding – sollte man meinen –
    Er verzog das Gesicht & sagte – Könnte gut sein – Tante Daph hatte einen Blutsturz im Kopf & lud Ess & mich letzte Weihnachten zum Skifahren ein – in der Nähe von Davos –
    – Sehr großzügig von ihr – sagte ich – wo sind Sie abgestiegen? – im Morasinis? – dem Fluela? –
    – O nein – lachte er – so großzügig ist Tantchen auch wieder nicht – wir hatten ein Chalet – der Gerechtigkeit halber muss man sagen, es war sehr komfortabel ausgestattet –
    – Warum mischte sich Esther dann zum Tanzen unter den Plebs? – ließ ich nicht locker.
    – Warum nicht? – antwortete er in der Beiläufigkeit, mit der die Oberschicht Ausflüchte kaschiert. – Vielleicht ein Skilehrer, auf den sie ein Auge geworfen hatte – ein Urlaubsflirt – keine Verpflichtungen – kein Schaden – aber für Tantchen nicht annehmbar –
    – Was hatte das mit ihr zu tun? – hätte ich beinahe gefragt, aber das war gar nicht nötig. Schließlich bin ich eine gerissene Beobachterin menschlichen Verhaltens! Wer die Musik bezahlt, schafft auch an, was gespielt wird – richtig? Lady D. hätte sicherlich kein Gefallen daran gefunden, wenn ihr Geld – jetzt oder später – in den Taschen eines mittellosen Ausländers verschwindet. Falls die geliebte Nichte daher weiterhin in ihrer Gunst & ihrem Testament stehen will, muss sie sich ihre jungen Männer sehr sorgfältig auswählen. Der RS vertritt so ziemlich ähnliche Ansichten – wenn du daher so weitermachst, bekomme ich deinen Anteil!
    Daneben glaubte ich mich ebenfalls zu erinnern, das – laut George – Emil ein Student gewesen sei – kein Skilehrer. Also, Teddy – dachte ich mir – entweder du lügst – oder Ess hat dich angelogen –
    – Esther mischte sich also unter das gemeine Volk – & Lady D. hat nie was davon erfahren – sagte ich.
    – Zum Glück – antwortete er – kümmerte sich Lady D. um ihre eigenen
Angelegenheiten,
die sie ablenkten –
    Seine Betonung der
Angelegenheiten
machte mich neugierig – unser interessantes Geplauder musste allerdings beobachtet worden sein, denn in diesem Moment wurden wir vom Gebell eines Hauptfeldwebels unterbrochen – Teddy! – was machst du da? – Zeit zum Essen! –
    Der Baronet zuckte zusammen & verzog das Gesicht – trotzdem stand er auf.
    Er tanzt wirklich nach ihrer Pfeife – dachte ich mir, als wir zu den anderen zurückkehrten. Muss hart für die beiden sein, wenn man ständig aufpassen muss, auf wen man abfährt – für den Fall, dass er oder sie nicht Lady D.s Zustimmung findet. Welche Meinung sie wohl über mich hatte?
    Ich sollte es bald erfahren.
    Die Frauen waren auf den Beinen. Clara sammelte die Sachen ein – Taschen – Handtücher – Lady D.s Klappstuhl – während Esther aufs Meer hinausschaute, als versuchte sie, es einfrieren zu lassen. Lady D. begrüßte mich mit ernstem Blick – dann sagte sie – Miss Heywood – wenn Sie mir den Arm reichen könnten – das viele Sitzen macht mich ganz steif –
    Wovon nicht viel zu merken war – bei dem Tempo, das sie anschlug, als sie mich von den anderen wegführte – aber es wurde schnell klar, dass sie mit mir eigentlich nur ein vertrauliches Gespräch führen wollte.
    – Lassen Sie sich gesagt sein – begann sie – Teddy ist ein prächtiger junger Mann –
    – Ja – ist mir schon aufgefallen – sagte ich.
    Das trug mir einen scharfen Blick ein – dann fuhr sie fort – Aber leider blenden seine Schmeicheleien möglicherweise –
    – Sie meinen, er spielt mit der Zuneigung junger Frauen! – rief ich entsetzt

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