Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)
mitzunehmen – also sagte er mir, ich solle doch – wie geplant – zum Lunch dorthin fahren. Tom war in noch größerer Plauderlaune als sonst – voller Zuversicht, dass das Meeting positiv verlaufen würde – & froh, weil er den göttlichen Gordon angerufen & der ihm gesagt hatte, er würde ebenfalls teilnehmen!
Ich gab einen Kommentar zu seiner Überzeugungskraft ab & ertappte Franny dabei, wie er mich angrinste – gerade so, als würde er wissen, das auch ich meinen kleinen Anteil daran hatte – was natürlich nicht sein konnte. Ich unterzog auch ihn dem Test. Vermögen – höchstens 4 , würde ich schätzen. Fahrbarer Untersatz – nur 1 für seine Mini-Ambulanz. Social Skills – das war schwierig – ich bin überzeugt, er könnte mühelos den Frauen schmeicheln – kam mit allen Situationen zurecht – war ein anregender & witziger Gesprächspartner – aber ich hatte auch das Gefühl, dass es ihm von Zeit zu Zeit gefiel, eine Handvoll Steine ins Getriebe zu werfen. Also 8 von 10 hier.
& Sex-Appeal – unmöglich, Punkte zu verteilen, wenn nicht mehr Infos zur Verfügung standen. Wäre so, wenn man Sid 10 von 10 Punkten für seinen fahrbaren Untersatz gibt & dann feststellt, dass sein Maserati keinen Motor hat!
Ein harsches Urteil – sagst du? Nun – wer hat dem Sohn des Apothekers sofort 5 Punkte abgezogen, als er erfuhr, dass er Diabetiker ist? Die Vorstellung, er müsste erst seine Nadel zücken, bevor er seinen Pimmel zückt – deine Worte! – war ein eklatanter Liebestöter!
Tom & Fran fuhren los – mir blieb also eine gute Stunde, bevor ich mich auf den Weg machen musste – daher dachte ich, ich könnte dich auf den neuesten Stand bringen.
Jetzt sollte ich mich aber beeilen. Freue mich schon darauf, die berühmte Klinik mal von innen zu sehen. Hab irgendwie das Gefühl, dass Breitarsch versuchen wird, die Party zu sprengen. Falls das passiert, fliegt hoffentlich nicht auf, wer da das Plappermaul gewesen ist.
Um draufzukommen, braucht es keinen Sherlock Holmes – höre ich dich sagen – nicht, wenn deine kleine Schwester ein größeres Mundwerk hat als Julia Roberts.
& du nimm dich in Acht, Schwester. Wenn du mit deiner bronzenen Arzt-Trophäe im Schlepp nach Hause kommst, wirst du jeden Freund brauchen, den du finden kannst.
In Liebe
Charley xxxx
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Also, Mildred, hier bin ich wieder, gerade von meinem ersten offiziellen Ausflug zurück, hocke auf dem Klo und fühle mich definitiv nicht so, als könnte ich die ganze Nacht durchtanzen.
Das Erste, was mir durch den Kopf schoss, als ich gesehen habe, dass es nichts als Blubberwein gibt: O meine Fresse! Mein erster Chef, der alte Wallie Tallentire, hat immer gesagt, Blubberzeugs ist nur für eines gut – den Mädels das Höschen um die Knöchel zu wickeln.
Ich jedenfalls hab die Hosen anbehalten!
Apropos Hosen, darf nicht vergessen, Cap dafür zu danken. Als ich die Hose anzog, die sie mir mitgebracht hat, war ich überrascht, wie gut sie mir passt. Dann, als ich nachsah, musste ich feststellen, dass sie nagelneu und drei Größen kleiner ist als meine alte, die mir um die Beine geschlappt wäre wie ein Großsegel bei Flaute. Kluges Mädel! Dalziel, guter Mann, du weißt, wie man sie sich aussuchen muss!
Also, wenn ich schon hier hocke wie so eine verdammte Statue der Geduld, kann ich ja auch ein paar Dinge über Katzenjammers kleine »Festivität« aufzeichnen, solange noch alles frisch ist. War bislang ja immer stolz darauf, dass ich mir bei laufenden Ermittlungen keine Notizen machen musste. Wenn ich mich an was nicht erinnern kann, dann ist es verdammt noch mal auch nicht wert, erinnert zu werden! Große Worte! Dann wollen wir doch mal die Probe aufs Exempel machen.
Die Klinik ist eine phantastische Einrichtung. Dagegen sieht unser Central Hospital wie ein Altertumsmuseum aus. Wette, die meisten Bazillen und Viren machen auf dem Absatz kehrt und ziehen wieder in die Stadt ab, wenn sie sehen, was sie dort erwartet. Ein Blick auf den Parkplatz sagt schon alles. Da stehen genügend Vehikel, deren Schadstoffausstoß allein ein kleines Loch in die Erdatmosphäre reißt. Wenn die Behandlungskosten entsprechend sind, sollten viele Patienten das Gefühl haben, sie hätten für absolute Privatsphäre bezahlt.
Pet führt mich also in die Lounge, wo ein paar Leutchen mit einem Glas in der Hand herumstehen. Ich kenne nur zwei davon. Einer ist der Wirt aus dem Pub. Er unterhält sich mit Stompy Heywoods
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