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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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sagte – nein – ich muss wirklich los – aber Sie werden doch sicherlich noch mal zum Kyoto kommen – oder? – Minnie wäre sonst zu Tode betrübt –
    Er klimperte mit seinen langen, seidenen Wimpern – könnte ich mir so was transplantieren lassen?
    – Falls das Wohlergehen einer holden Jungfrau auf dem Spiel steht – dann muss ich natürlich kommen – & sollte die Hölle im Wege stehen! –
    Wie ich schon sagte – man braucht schon einiges an Stil, um mit solchem Kitsch durchzukommen!
    Wir lächelten uns an – sein Lächeln zeugte von ausgefeilter Ironie – meines war eher ein idiotisches Grinsen – & ich dachte – er ist es – definitiv!
    Dann trat Ted der Baronet durch die Tür auf die Terrasse & stellte sich neben Sid – & plötzlich war ich mir nicht mehr ganz so sicher.
    Schwer zu vergleichen, die beiden – aber ich gab mein Bestes! Ted, der Macho, das Sexmonster – daneben Sids geschmeidige Glätte – hängt ganz davon ab, wonach einem gerade der Sinn steht. Am Strand, denke ich, hätte der Baronet hauchdünn gewonnen. 20  Punkte gegenüber 19 + für Sex-Appeal. Hier allerdings war es gerade andersherum. & dann gab es noch den Maserati. Mindestens doppelt so viel wert wie der verbeulte alte Range Rover – oder gar das Beast.
    Ted sah bei weitem weniger ramponiert aus, als ich erwartet hatte. Im Grunde schien er sogar mit sich zufrieden zu sein. Wie hatte er überlebt? – fragte ich mich.
    Dann kam mir die Antwort – Ablenkungstaktik! Bevor sie ihn über sein geschäftliches Treffen mit Sid ausfragen konnte, hatte er ihr auf die Nase gebunden, dass ihr Gespiele Feldenhammer im Avalon eine Party schmiss, zu der sie nicht eingeladen war!
    Scheiße – dachte ich – du hättest den Mund halten sollen, Mädel –
    – Schade, dass Sie schon fortmüssen, Charley – sagte Ted – unsere Motorradtour holen wir aber nach, was? –
    Wenn du glaubst – dachte ich – ich würde Frostbeulen im Schritt riskieren, wenn ich mir die Klamotten der Eiskönigin überstreife, dann irrst du dich!
    Der vernichtende Blick, der diesen Gedanken begleitete, war allerdings verschwendet – denn er hatte sich bereits Sid zugewandt – ihm den Arm um die Schulter gelegt – & zog ihn nach drinnen.
    Als sie ins Haus gingen, wandte Sid allerdings noch mal den Kopf & zwinkerte mir zu – aber wie er das machte – so lässig & sexy & vielversprechend – wenn man
das
Zwinkern nannte, hätte man seinen Maserati auch als Nuckelpinne bezeichnen können.
    Ganz langsam fuhr ich davon – versuchte meine Gedanken auf die Reihe zu bringen – & es dauerte nicht lange, bis ich dachte, ich hätte es! Irgendwas lief hier ab – & es lief hinter Lady D.s Rücken ab. Musste mit Geld zu tun haben – das Teddy verzweifelt brauchte – & das war Sids Beruf. Teds einzig verbliebener Vermögenswert war – soweit ich es beurteilen konnte – Denham Park. Er konnte damit alles machen, was er wollte, nur nicht verkaufen – hatte mir Mary erzählt. Es in ein weiteres Hotel umwandeln, als Konkurrenz zum Brereton Manor? Möglich – aber um Investoren anzuziehen, brauchte man noch was anderes – irgendetwas, das nichts mit Gesundheit & Fitness & Erholung auf dem Land zu tun hatte.
    Ein Spielkasino – dachte ich. Möglich – nur war das Anwesen nicht sonderlich gut zu erreichen – & selbst der süße Duft des Geldes konnte nicht den Gestank der Hollis-Schweine kaschieren. Wie wäre es mit einem Altenheim? Verlieren nicht alte Leute ihren Geruchssinn, Schwesterlein? Aber ich konnte mir Ted & Ess beim besten Willen nicht als lustige Altenpfleger vorstellen!
    Was immer sie planten – Lady D. & auch Tom waren im Moment außen vor.
    Dass es Sid nichts ausmachte, Lady D. übers Ohr zu hauen, wollte mir noch eingehen – aber nicht, dass er hinter dem Rücken seines Bruders Spielchen abzog – nur um schnell Kohle zu machen.
    Wie immer dieses Spielchen aussah – ich hatte es – vorsätzlich – Lady D. verraten. Aber ich nahm mir vor, Tom gegenüber nichts davon zu erwähnen – sowohl ihm zuliebe – aber auch, weil ich den beiden appetitlichsten Jungs in der Stadt nicht noch weiter auf den Wecker fallen wollte!
    Ich beschloss also, mein schlechtes Benehmen wiedergutzumachen & rechtzeitig ins Kyoto zurückzukehren, um Tom das Fahrrad zu ersparen.
    Meine Sorgen waren unnötig – Franny Roote war kurz vorher aufgetaucht & hatte Tom angeboten, ihn ins Avalon

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