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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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meine Erste-Hilfe-Kenntnisse zur Anwendung bringen. Ich half mit, den Rollstuhl aufzustellen & die Schwester hievte ihn wie einen Sack Kartoffeln hinein. Klar, ihr Schwestern seid dafür ausgebildet – das erklärt auch deine herrlich modulierten Muskeln!
    Wieder im Rollstuhl, funktionierte Franny wie immer – doppelseitige Lähmung hält einen Kerl offenbar nicht davon ab, den Macho zu geben! – & er sagte – Danke – danke Ihnen allen – alles wieder in Ordnung – das war es wert, sich mitten in einem Gewitter aufzuhalten – ich darf die Erfahrung als Teil der Third-Thought-Therapie allen empfehlen – es war, als sähe man dem Allmächtigen direkt ins Auge! –
    Miss Sheldon – noch mehr als ich an solch männlichen Scheiß gewöhnt – sagte – & wenn wir Sie nicht gleich trocken rubbeln, werden Sie ihn aus noch größerer Nähe sehen –
    Fran – entschlossen, gelassen zu bleiben – zwinkerte mir zu & sagte – Was sollte mich mehr in dieser Welt verankern als die Aussicht, von Ihnen, Miss Sheldon, trocken gerubbelt zu werden? –
    Sie schnaubte – wenig beeindruckt – & schob scheinbar mühelos den Rollstuhl über den Rasen zum Haus.
    Wir anderen folgten, als Teddy sagte – Leute, soll ich euch was sagen – ich hab mordsmäßige Lust auf eine saftige Scheibe vom Schwein mit dicker Kruste – schauen wir doch, was Tante Daphnes Sau macht –
    – Ist die Holzkohle nicht vom Regen ertränkt worden? – fragte Tom.
    – Ich seh mal nach – sagte Clara.
    & schon war sie unterwegs – durchquerte die Büsche, die den Grill vom Rasen trennten.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Vollkommene Stille. Der Wind hatte nachgelassen – vom Donner war nichts mehr zu hören – keiner sagte etwas – keine Vögel sangen –
    Dann – der schrecklichste Laut, den ich jemals gehört habe – ein Schrei – kaum noch menschlich – hoch – rein – gleichmäßig – ein einziger Ton, gerade noch so im menschlichen Hörbereich – der anhielt – nicht enden wollte – immer weiterging –
    Teddy rannte zuerst los. Wir alle ihm nach – wir liefen dorthin, wo dieser schreckliche, markerschütternde Ton herkam – denn Unwissenheit ist schlimmer als Wissen. Dachten wir.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis alle begriffen, was sie vor sich sahen.
    Ich war unter den Ersten, die dort ankamen. Clara war wie versteinert – Teddy stand bei ihr & hielt sie fest umschlungen – beide starrten auf den Grillkorb, der sich immer noch langsam über der Holzkohle drehte. Trotz des strömenden Regens – die Bäume mussten einen gewissen Schutz geboten haben – war die Kohle stellenweise noch glühend rot. Langsam drehte sich der Korb – & in der Luft hing der Geruch von verbranntem Fleisch.
    Jemand hätte das Schwein mit Fett übergießen sollen – dachte ich mir.
    & dann erst ließ mein Verstand zu, was meine Augen schon längst registriert haben mussten.
    – & der hohe Schrei, den ich hörte, war nicht mehr der von Clara, sondern mein eigener.
    Arme schlossen sich um mich. Sie gehörten zu Gordon Godley. Was mir in dem Moment nicht bewusst war – ich war nur froh, mich an jemanden anlehnen zu können – auch wenn er patschnass war.
    Ich versuchte die Augen zu schließen. Half nicht viel. Immer noch sah ich alles vor mir, auch mit geschlossenen Augen.
    Einige Meter hinter dem Grill ragten unter einer Dampfwolke – wie tropfende Kerzenhalter – 4 leckere Schweinsfüße aus dem hohen, nassen Gras.
    Es war die Grillsau.
    & dann – obwohl ich immer noch schrie – kam mir der Gedanke, dass Tom Parker jetzt die Schlagzeile hatte, die Sandytown wirklich über alle Grenzen hinaus bekannt machen würde.
    Hollis’s Schinken – ein Mordsgeschmack!
    Denn das, was in dem sich langsam drehenden Korb gegrillt wurde, war die tote Daphne Denham.

Zweiter Band
    Mich werden Sie weder diesen adoleszenten Emanationen das Wort reden hören, die nichts weiter sind als Konglomerate diskordanter Prinzipien ohne jedwede innere Einheit, noch jenen schalen Aneinanderreihungen alltäglicher Vorkommnisse, aus denen sich keinerlei erhellende Deduktionen ableiten lassen.

1
    U nd du bist dir sicher, dass das
unser
Franny Roote ist?«, sagte Pascoe und starrte auf den rot unterstrichenen Namen auf der Gästeliste.
    Sergeant Edgar Wield nickte und sah den Chief Inspector unergründlich an – was ihm mit einem Gesicht wie die dunkle Seite des Mondes nicht schwerfiel. Trotzdem

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