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Der Tod im Eis

Der Tod im Eis

Titel: Der Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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zu kommen, um mich zu unterstützen«, meinte Aurelius. »Dieses Terrain ist für die Alte Rasse zu wichtig, um es verloren zu geben.«
    Landru nickte, winkte aber gleichzeitig besänftigend ab.
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte er. Er wies mit dem Kinn auf den erloschenen Monitor. »Im Moment beschäftigt mich eine mindestens ebenso dringliche Sache.«
    »Du teilst also meine Auffassung, daß dies die gesuchte Spur ist?« erkundigte sich Aurelius, Landrus Blickrichtung folgend.
    »Natürlich. Ich frage mich zwar, wie der Bursche nach Alaska gelangen konnte, aber sei's drum. Tatsache ist, daß ich ihn dort finden werde.«
    »Die Meldung ist bereits achtundvierzig Stunden alt«, erklärte Au-relius. »Sie erreichte zunächst die A.I.P.-Forschungszentrale in Seattle und machte dort die Runde, ehe sie dem FBI zugespielt wurde. Und dann vergingen ja noch einige Stunden, bis du aus Las Vegas hergekommen bist. Leider haben auf diesem Wege und in dieser Zeit eine ganze Reihe von Leuten davon erfahren.«
    »Was bedeutet das für uns?« wollte Landru wissen.
    »Das heißt, ich muß offiziell eine Untersuchung des Vorfalls anordnen und einen FBI-Agenten hinschicken, wenn ich nicht mehr Mißtrauen als nötig wecken will.«
    »Hast du schon jemanden ins Auge gefaßt?«
    Aurelius lächelte schief, doch auch diese Regung konnte über seine Erschöpfung nicht hinwegtäuschen. Er öffnete eine Schublade des Schreibtischs und holte etwas heraus, das er Landru zuwarf. Reflex-artig fing der es auf und warf einen Blick auf den in Plastik eingeschweißten Ausweis.
    »Special Agent Hector Landers«, las Landru grinsend. Das kleine Foto auf dem Dokument sah ihm zum Verwechseln ähnlich. Als wäre tatsächlich jemandem das unmögliche Kunststück gelungen, ihn, einen Vampir, abzulichten.
    »Ein Computerspezialist in der Fahndungsabteilung hat das Bild gezaubert«, erklärte Aurelius. »Er war mir noch einen Gefallen schuldig.« Dabei fuhr er sich wie zufällig mit der Zunge über die Zähne.
    Landru befestigte den Ausweis am Revers seines Jacketts. Aurelius zog noch einen Schnellhefter hervor und reichte ihn herüber.
    »Hier steht alles drin, was du über die Reise nach Alaska und die örtlichen Gegebenheiten wissen mußt«, sagte er. »Viel Glück, aber jetzt mußt du mich entschuldigen. Der Präsident plant eine Neubesetzung seines Kabinetts, und da möchte ich ein Wörtchen mitreden.«
    Er zwinkerte Landru zu und ging zur Tür.
    »Ich komme gleich mit.« Landru folgte Aurelius hinaus auf den Gang.
    Seite an Seite liefen sie in Richtung der Treppe, zwei Männer, die sich kaum von den FBIlern unterschieden, die ihren Weg kreuzten. Und der kleine Unterschied fiel nur deswegen niemandem auf, weil man gemeinhin nicht darauf achtete, ob jemand einen Schatten warf Aurelius stieg die Stufen empor, und als er den ersten Absatz erreichte, fiel ihm auf, daß Landru am Fuß der Treppe zurückgeblie-ben war. Das Sippenoberhaupt sah zu seinem Begleiter hinab, der dort in seltsamer Haltung stand - witternd wie das Raubtier, das sich hinter der menschlichen Maske verbarg.
    »Was ist?« fragte Aurelius verwirrt.
    Landru antwortete nicht gleich. Er sah sich lauernd aus geschmälten Augen nach allen Seiten um. Seine Nasenflügel bebten kaum merklich.
    »Ich fühle etwas«, sagte er dann, dumpf und leise. »Eine Präsenz, die ich lange nicht mehr .«
    Er schüttelte den Kopf, als müßte er sich selbst von etwas überzeugen, und folgte Aurelius. Aber er konnte nichts dagegen tun, daß sich sein Blick wieder und wieder verselbständigte und auf Wanderschaft ging, in jeden Winkel, den sie auf ihrem Weg nach draußen passierten.
    Denn das Gefühl wich nicht von ihm, hing ihm an, als beanspruchte es die Stelle seines nicht existenten Schatten.
    Eine Präsenz, die Landru lange nicht mehr verspürt hatte.
    Seit dem Anfang der Zeit nicht mehr .
    *
    Der Anblick war im höchsten Grade bizarr. Doch es war weit und breit niemand, der sich darüber hätte wundern können.
    Einsamkeit war alles, was allgegenwärtig war in der schneebedeckten Landschaft am Fuße der Brooks Range im Norden Alaskas.
    Ganz allein ging der Mann durch die weiße Wüste und die beißenden Eiswirbel seines Weges.
    Allein - und nackt.
    Sein Haar war weiß vor Eis, und Rauhreif bedeckte seine totenbleiche Haut. Doch die Kälte konnte ihm nichts anhaben. In ihm brannte ein Feuer, das ihn mit Energie speiste und ihn unempfindlich machte für alles, was um ihn herum war.
    Seine Lippen kerbte ein

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