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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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hier nicht rein, zumindest nicht ohne Leine. Mach, dass du Land gewinnst, am Ausgang findest du bestimmt jemand, der dir ’ne Banane schenkt. Oder dir den Kopf tätschelt. Oder dir nen Tritt in den Arsch gibt.« Er deutete den Korridor entlang.
    Nun waren Dekes Wangen beinahe violett. Er wollte sich auf Wright stürzen. »Du ... du ...!«
    Drei Paar Hände packten ihn und zerrten ihn zurück.
    »Deke! Komm schon, du verdammter Idiot. Lass es gut sein. Der ist so besoffen wie wir.«
    Wright grinste höhnisch.
    Die vier verzogen sich, und einer von ihnen meinte: »Puh! Hast du den Atem von dem Typ gerochen? Der hat gestunken wie eine ganze Hochlandbrennerei!«
    »Ja, wirklich.« Der Sprecher war Johan, ein hochaufgeschossener blonder Mann mit den längsten Armen. Er hielt Deke fest im Griff, während er ihn zum Ausgang bugsierte.
    »He! Wir wollten uns doch hier umschauen!«, beschwerte sich Deke, als sie ins etwas heller erleuchtete Foyer gelangt waren. »Ich habe noch nicht genug tote Römer gesehen.«
    Johan, den Arm immer noch um Dekes Nacken geschlungen, schüttelte ihn ein wenig. »Da sind keine toten Römer drin, du Arsch.«
    »Was wollten wir denn dann angucken?«, nuschelte Deke.
    Johan rüttelte ihn noch einmal. »Alte Steine. Römische Objekte.«
    »Kein bisschen was Totes da drin – hätte aber sein können«,sagte der vierte im Bunde. Dominic stammte aus Samoa, war über einsachtzig groß und massig gebaut. Die Universität Bath hatte ihn ausgewählt, nicht er die Universität. Er war nämlich ein großartiger Scrumspieler. Bath achtete immer darauf, dass das Top-Team, das die Uni im Rugby ins Feld schickte, gute Neuzugänge zu verzeichnen hatte.
    Die Teilnehmer der Führung, die vor ihnen hergelaufen waren, hielten sich noch im Foyer auf. Einige stellten der Fremdenführerin noch Fragen, ehe sie das Gebäude verließen. Die jungen Männer, alle vier Studenten, steckten in der Menschenmenge fest und warteten.
    »Hast du dich wieder beruhigt?«, fragte Johan Deke. Wie die anderen war er an die Uni gekommen, um Rugby zu spielen – und nebenbei ein bisschen zu studieren. Er kam aus Johannesburg, und Rugby war seine Leidenschaft. Sein höchstes Ziel war es, eines herrlichen Tages einmal für die südafrikanische Nationalmannschaft, die Springboks, zu spielen. Abgesehen von seiner Sportbegeisterung war er ein ruhiger Zeitgenosse, der in dieser kleinen Gruppe den gesunden Menschenverstand bewahrte.
    Zuerst reagierte Deke gar nicht.
    »Hast du dich beruhigt?«, fragte Johan noch einmal.
    Deke nickte leicht, und Johan ließ ihn los. »Braver Junge«, sagte er und tätschelte Dekes Schulter.
    »He!«
    Ehe Johan ihn aufhalten konnte, war Deke schon fort und sprintete geradewegs in das Römische Bad zurück.
    Johan fluchte leise. »Was zum Teufel ist denn in den gefahren?«
    Stefan, der Pole in der Gruppe, rülpste vielsagend. »Sieben große Pils.«
    »Großer Gott!« Johan flitzte hinter seinem Sportskameradenher. Das Personal an der Kasse protestierte lautstark, als auch noch die anderen folgen wollten.
    Eine der Wärterinnen, die glaubte, sie wollten ohne Eintrittskarte ins Gebäude, raste kreischend und mit hochrotem Kopf hinter ihnen her. »Entschuldigung! Sie können nicht einfach wieder reingehen! Die Karte gilt nur für einen Rundgang!«
    Dominic, der mit seinen breiten Schultern beinahe den ganzen Türrahmen ausfüllte, wandte sich zu ihr um und beruhigte sie: »Das geht in Ordnung, Miss. Einer von unseren Kumpels hat heute Mittag einen über den Durst getrunken. Wir haben ihn in einer von den dunklen Ecken verloren. Sie haben doch nichts dagegen, dass wir ihn rausholen?«
    Die Frau schaute zunächst ein wenig unsicher, aber er war jung, seine Augen funkelten, und er lächelte sie strahlend an. Außerdem wäre sie an seinen Schultern ohnehin nicht vorbeigekommen. Sie zupfte errötend ein wenig verlegen an ihren Haaren herum und sagte leise: »In Ordnung. Aber beeilen Sie sich.«
    Von Johan angeführt, eilten die drei zurück, um nach ihrem Freund zu suchen. Über die von den Schritten aus beinahe zweitausend Jahren polierten Steinplatten verfolgten sie ihren Weg zurück und fanden Deke, der neben C. A. Wright kniete.
    Deke schaute auf die vor ihm ausgestreckte Gestalt, als wüsste er nicht genau, was er oder Wright überhaupt da zu suchen hatte.
    Stefan vermutete das Schlimmste und murmelte einen weiteren Fluch, diesmal auf Polnisch.
    Johan sprach aus, was alle anderen nur gedacht hatten. »O Gott,

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