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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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wurde.
    »Also dann, Jungs«, rief Lindsey. »Möchte vielleicht einer von euch mit mir vor die Tür gehen?«
    Die Reaktion war überwältigend. Alle vier jungen Männer rappelten sich leicht schwankend auf.
    Überrascht, dass ihre vier Begleiter Lindsey nach draußenfolgten, sprangen auch die jungen Damen auf, Besitzansprüche im Blick.
    »He! Wartet auf uns!«
    Honey konnte sie gut verstehen. Ein Typ pro Mädchen, das reichte doch wohl?
    Die Jungs stolperten nach draußen. Die jungen Damen hinterher. Lindsey kam schwungvoll durch die Drehtür zurück.
    »Alle weg! Kinderspiel.«
    Honey schüttelte den Kopf. »Bist du sicher, dass wir uns nicht in deinem Alter getäuscht haben?«
    Grübchen erschienen rechts und links von Lindseys Mund, als sie lächelte. »Ich habe es aus gutunterrichteter Quelle, dass ich neunzehn bin.«
    »Verdammt. Ich hätte schwören können, du bist siebenundvierzig.«
    Wenn je ein alter Kopf auf jungen Schultern saß, dann bei Lindsey.
    »Die Typen waren doch zum Totlachen«, verkündete Mary Jane, die inzwischen auch aufgestanden war und so schnell wie möglich die Treppe hinauf und in ihr Zimmer verschwinden wollte, ohne sich die Gardinenpredigt anhören zu müssen, die ihr drohte.
    »Die sind besoffen«, wiederholte Honey. Manchmal schien Mary Jane einfach nicht mitzubekommen oder zu behalten, was gesagt wurde. Vielleicht beides. Sie verschmerzte auch Tadel immer recht schnell und tat dann, als hätte es nie ein Problem gegeben.
    »Die haben mir erzählt, was sie heute schon alles angestellt haben«, sagte Mary Jane mit einem kleinen glucksenden Lachen. »Da war so ein Typ im Römischen Bad, der sie blöd angemacht hat. Er war voll wie eine Strandhaubitze, und dann haben sie ihn reingestopft in ...«
    »Okay, okay«, murmelte Lindsey. »Ich bring dich jetzt ins Bett, Mary Jane. Wenn du brav bist, lese ich dir vielleicht noch eine Gutenachtgeschichte vor.«
    »Moment! Was hast du da gerade gesagt?« Honey war ganz Ohr. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie etwas Wichtiges erfahren würde, das mit dem Tod von C. A. Wright zu tun hatte.
    Mary Jane warf den Kopf in den Nacken und lachte. Die Adern und Sehnen an ihrem Hals zeichneten sich deutlich unter ihrer Haut ab. »Ach, meine Liebe, ich mag junge Leute einfach schrecklich gern.« Dann schaute sie Honey ausdruckslos an. »Was hast du mich gerade gefragt, meine Liebe?«, sagte sie in dem weichen kalifornischen Akzent, den sie immer einsetzte, wenn sie etwas ausgefressen hatte.
    Honey legte May Jane beide Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich herum, sodass sie Auge in Auge dastanden. »Du hast etwas von einem Mann erzählt, den die jungen Leute im Römischen Bad getroffen haben. Du hast gesagt, sie haben ihn in was reingestopft. War das zufällig ein Riesenteddybär, Mary Jane? Denk nach. Bitte, denk gut darüber nach.«
    Die blassblauen Augen weiteten sich und starrten sie an, als wäre das Ganze ein Quiz und Mary Jane fiele die Antwort nicht ein.
    »Ich muss es wissen«, sagte Honey und sprach ganz bewusst mit sanfter Stimme. Mary Jane, das empfindsame Seelchen, reagierte nicht sehr gut auf Kreischen.
    Mary Jane nickte bedächtig. Sie schien nur aus kugelrunden Augen und Verwunderung zu bestehen.
    »Sie haben gesagt, dass sie ihm nur einen Streich spielen wollten.«
    »Gut.« Honey zählte im Geist bist zehn. »Also, kannst du dich an die Namen deiner Freunde erinnern?«
    Mary Jane machte den Mund auf, als wollte sie sprechen.
    Honey hielt die Luft an und betete.
    Mary Jane machte den Mund wieder zu.
    »Ich weiß nicht.«
    »Keinen einzigen Namen?«
    »John – glaube ich. Und Emma. Ja, ich glaube, eine hieß Emma. Ja«, sagte sie und nickte mit Nachdruck. »Ja, eine Emma war ganz bestimmt dabei.«
    Honey fragte Mary Jane, ob es vielleicht Studenten waren.
    »Irgendwas haben sie hier studiert, das ist mal sicher.«
    »Na toll.« Honey merkte, dass sie immer aufgeregter wurde. Wenn sie Doherty wenigstens in die richtige Richtung weisen konnte ...
    »Danach sind sie alle einen trinken gegangen«, fuhr Mary Jane fort. »Und als sie wieder zurückkamen, war der Teddybär weg.«
    »Können wir ihnen das abnehmen?«
    Mary Jane biss sich auf die Lippen. »Was meinst du damit?«
    Honey ließ sich auf einen Stuhl fallen, stellte die Gläser ab, die sie eingesammelt hatte, und strich sich das Haar hinter die Ohren.
    »Der Mann in dem Teddybär ist tot aufgefunden worden.«
    »O je!«
    »Man hat ihn in einem Grab entdeckt, in dem jemand

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