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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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tätschelte ihren hellblonden Bob und räusperte sich geräuschvoll. »Ich fürchte, ganz so einfach liegendie Dinge nicht. Dora hat verfügt, dass Bobo niemals in eine solche Institution kommen sollte. Ich habe ihr bei Sean O’Brians Beerdigung versprochen, dass ich mich, falls ihr etwas zustoßen sollte, um das kleine Geschöpf kümmern würde, bis alles geregelt ist. Sie hat mich beim Wort genommen, also muss ich mein Versprechen halten, Hannah.«
    Honey hoffte immer noch, dass ihr Verdacht unbegründet war. Sie war sich jedoch unschlüssig. Obwohl sie zustimmend nickte, tauchte vor ihren Augen ein großes, warnendes Fragezeichen auf.
    Die nächsten Worte ihrer Mutter ließen bei Honey alle Alarmglocken schrillen.
    »Ich hätte nicht so entgegenkommend sein sollen. Ich hatte ich zu dem Zeitpunkt schon ein, zwei Gläschen Sherry getrunken hatte und wusste nicht recht, was ich da versprach. Ich glaube, ich sollte dem Alkohol abschwören«, sagte Gloria mit leichtem Kopfschütteln. »Eigentlich gebe ich ja Mary Jane die Schuld.«
    Honey hielt die Augen starr auf ihre Mutter gerichtet. Es war etwas im Busch. Sie wollte eigentlich gar nicht wissen, was. Aber sie hatte das Gefühl, es würde sich nicht mehr vermeiden lassen, dass sie es erfuhr.
    Mit dem nächsten Atemzug brachte ihre Mutter schon die Ausrede vor, die Honey gefürchtet hatte, und die Folgen wurden umgehend mit verkündet.
    »Das Problem ist, dass ich keinen Garten habe«, hob Gloria an. »Und du weißt, dass ich im dritten Stock wohne, und dann habe ich auch so viel zu tun ...«
    »Die vielen Beerdigungen, zu denen du gehen musst ...« Honey hatte das Gefühl, als drücke ihr jemand den Hals zu.
    »Ja, und das Second Hand Rose und der Literaturzirkel und der Theaterklub und die Lunch-Verabredungen. Außerdembin ich nicht die Frau, die im Park spazieren geht. Ich brauche keine Bewegung, wie Leute, die sich immer nur drinnen aufhalten ... wie du zum Beispiel. Also habe ich mir gedacht ...«
    Honey spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. »Ich habe auch keinen Garten.«
    Gloria stellte Tasse und Untertasse auf den Tisch und setzte sich kerzengerade hin. »Aber du hast einen Patio. Und du wohnst im Erdgeschoss. Plus, du brauchst dringend frische Luft und mehr Bewegung. Ich habe meinen Entschluss gefasst. Bobo wird dir guttun.«
    Honey war sprachlos. Warum ich? Warum ziehe ich immer den Kürzeren, wenn meine Mutter im Spiel ist?
    Sie musste zumindest ein wenig Widerstand leisten.
    Sie straffte ihre Schultern und ballte die Fäuste. Sie war zu allem bereit. Ihrer Mutter zu widersprechen, das war schon wie eine Runde im Boxring. Ihre Mutter war starrköpfig. Ihre Mutter war eine mit allen Wassern gewaschene Straßenkämpferin, wenn sie auch entrüstet gewesen wäre, hätte sie nur geahnt, dass jemand sie so einschätzte.
    »Mutter, es wird dir nicht entgangen sein, dass ich auch sehr viel zu tun habe. Ich führe ein Hotel, verflixt noch mal! Ich habe wirklich keine Zeit, einen Hund zu füttern und mit ihm Gassi zu gehen, ganz davon abgesehen, dass die gute Bobo nicht stubenrein ist. Es tut mir leid. Ich habe einfach keine Zeit.«
    »Du hast doch Personal!«
    Honey konnte sich gerade noch ein böses Knurren verkneifen.
    »Das ist für die Gäste da, nicht für den kleinen Köter!«, quetschte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ihre Zähne taten schon weh, weil sie sich so beherrschen musste. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie so mitden Hauern knirschen, dass sie sich einen bleibenden Schaden zufügte.
    Ihre Mutter sprang auf, voller selbstgerechter Empörung und drauf und dran, einen Tobsuchtsanfall hinzulegen. Gloria Cross war spezialisiert auf Tobsuchtsanfälle.
    Sie warf den Kopf in den Nacken, ihr niedliches kleines Kinn bebte, und dann legte sie los. »Hannah! Wie kannst du nur so selbstsüchtig sein? Ich habe den Verlust einer lieben Freundin zu beklagen. Ich habe schon wieder eine Beerdigung in meinen Terminkalender eintragen müssen, und jetzt hinderst du mich daran, das Versprechen zu halten, das ich der lieben Verstorbenen gegeben habe, mich um ihren geliebten kleinen Hund zu kümmern!«
    Honey traute ihren Ohren kaum. Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich habe nicht versprochen, mich um Bobo zu kümmern. Das warst du!«
    »Hannah! Wie kannst du nur so gefühllos sein?«
    Honey verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Das ist wirklich lächerlich«, grummelte sie.
    Manchmal, nur manchmal kam sie dem Punkt sehr nah, wo sie

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