Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
für ein grauenhafter Ort.
    »Woher bekommen Sie die Exemplare?«, fragte Feeney Wo, wofür er einen giftigen Blick von ihr kassierte.
    »Auf alle Fälle entnehmen wir sie nicht lebenden, spendeunwilligen Patienten. Dr. Young?«
    Bradley Young war ein dünner, hoch gewachsener Mann. Jetzt wandte er sich von der weißen, mit Mikroskopen, Monitoren und Computerausdrucken übersäten Arbeitsplatte ab, runzelte die Stirn, nahm sich die Vergrößerungsbrille von der Nase und sah sie aus blassgrauen Augen fragend an.
    »Ja?«
    »Das hier sind Captain Feeney und seine… Assistentin«, schätzte Wo, »von der Polizei. Dr. Young ist Leiter der Abteilung. Würden Sie bitte erklären, wie wir an die Stücke kommen, an denen wir hier forschen?«
    »Selbstverständlich.« Er strich sich mit einer Hand über das Haar. Es war genauso dünn wie seine Knochen und wie sein Gesicht, und hatte die Farbe von gebleichtem Weizen. »Viele der Exemplare sind über dreißig Jahre alt«, begann er. »Wie zum Beispiel dieses Herz.« Er ging über den blendend weißen Boden hinüber zu dem Behältnis, vor dem Peabody gerade stand. »Es wurde vor achtundzwanzig Jahren einem Patienten entnommen. Wie Sie sehen können, ist es schwer geschädigt. Der Patient hatte drei schwere Herzinfarkte hinter sich. Dieses Herz wurde durch eins der ersten NewLife-Kunstherzen ersetzt. Nach der Operation ist der Mann nach Bozeman, Montana, zurückgekehrt, wo er mit seinen inzwischen neunundachtzig Jahren gesund und munter lebt und sich bestimmt noch manchen Schabernack erlaubt.«
    Young bedachte Feeney mit einem gewinnenden Lächeln. Er fand seine scherzhafte Erklärung durch und durch gelungen. »Die Stücke, die wir hier verwenden, wurden uns ausnahmslos entweder von den Patienten selbst, im Todesfall von ihren Angehörigen oder von lizenzierten Organhändlern überlassen.«
    »Es gibt also für jedes Exemplar einen Beleg.«
    Young starrte Feeney verdutzt an. »Was für einen Beleg?«
    »Einen Beleg über die Herkunft.«
    »Natürlich. Unsere Abteilung ist sehr gut organisiert. Die Herkunft jedes Organs wird ordnungsgemäß dokumentiert. Es gibt Angaben zum Spender oder Händler, zum Datum der Entnahme, zum Zustand des Organs zum Zeitpunkt der Entnahme, zum Chirurgen und dem gesamten Operationsteam. Außerdem wird jedes Exemplar, das entweder hier oder außerhalb unseres Labors studiert wird, ordentlich vermerkt.«
    »Sie nehmen diese Dinger auch mit raus aus dem Labor?«
    »Hin und wieder, ja.« Verwundert schaute Young zu Dr. Wo, doch sie bedeutete ihm wortlos fortzufahren, weshalb er erklärte: »Manchmal erbitten andere Fakultäten ein besonderes Exemplar mit einem ganz bestimmten Fehler. Zwischen uns und verschiedenen anderen Zentren in der Welt kommt es des Öfteren zum Tausch oder zum Verkauf.«
    Treffer, dachte Feeney und zog sein Notizbuch aus der Tasche. »Und wie ist es mit diesen Zentren?«, fragte er und las die Namen von Eves Liste ab.
    Wieder wandte sich Young an Dr. Wo, und wieder nickte diese wortlos. »Ja, das sind alles so genannte Schwesterfakultäten.«
    »Waren Sie jemals in Chicago?«
    »Des Öfteren. Aber was hat das alles zu bedeuten?«
    »Captain«, unterbrach jetzt Wo. »Sie strapazieren unsere Geduld.«
    »Das gehört zu meinem Job«, erwiderte er locker. »Wie wäre es, wenn Sie mir die Daten der Organe geben würden, die in den vergangenen sechs Wochen hier hereingekommen sind?«
    »Ich… ich… Diese Daten sind vertraulich.«
    »Peabody«, begann Feeney, ohne dass er dabei den plötzlich nervösen Forschungsleiter aus den Augen ließ. »Lassen Sie sich einen Durchsuchungsbefehl schicken.«
    »Einen Moment. Das ist gewiss nicht nötig«, erklärte Wo mit einer Eile, die Peabody die Augen zusammenkneifen ließ. »Dr. Young, geben Sie dem Captain die gewünschten Informationen.«
    »Aber diese Daten sind vertraulich«, wiederholte Young und verzog störrisch das Gesicht. »Ich bin nicht befugt, sie herauszugeben.«
    »Ich gebe Ihnen die Befugnis«, schnauzte sie ihn an. »Ich werde mit Dr. Cagney sprechen. Die Verantwortung dafür übernehme ich. Also holen Sie die Daten.«
    »Wir wissen Ihre Kooperationsbereitschaft zu schätzen«, meinte Feeney und sie sah ihn aus kalten, dunklen Augen an.
    »Ich will, dass Sie so schnell wie möglich aus diesem Labor und dem Zentrum verschwinden. Sie stören uns bei Arbeiten, die äußerst wichtig sind.«
    »In Ihren Augen ist das Fangen irgendwelcher Mörder sicher nicht so wichtig wie das

Weitere Kostenlose Bücher