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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Herumstochern in einer Leber, aber wir alle müssen unseren Lebensunterhalt verdienen. Wissen Sie, was das hier ist?« Er zog die von Eve gefundene Anstecknadel aus der Tasche und hielt sie der Ärztin vors Gesicht.
    »Natürlich. Das ist ein Äskulapstab. Ich habe selbst so eine Brosche.«
    »Wo?«
    »Wo? Ich nehme an, zu Hause.«
    »Mir ist aufgefallen, dass ein paar der Ärzte hier im Haus eine solche Brosche tragen. Ich schätze, Sie legen die Ihre während der Arbeit nicht an.«
    »Normalerweise nicht.« Trotzdem hob sie die Hand und strich mit ihren Fingern, als wäre es eine Gewohnheit, über den ungeschmückten Aufschlag ihres Kittels. »Wenn Sie mich jetzt nicht mehr brauchen… Ich habe noch jede Menge Arbeit.«
    »Für heute sind wir fertig. Aber ich habe für morgen noch ein paar Verhörtermine ausgemacht, und dann würde ich gerne Ihre Anstecknadel sehen. Bringen Sie sie also bitte mit.«
    »Meine Anstecknadel?«
    »Genau. Jemand hat vor kurzem so ein Ding verloren.« Er hob die Brosche, die er in der Hand hielt, noch ein wenig höher. »Und ich möchte ausschließen, dass Sie es waren.«
    Sie presste die Lippen aufeinander und marschierte steifbeinig davon.
    »Ganz schön reizbar, finden Sie nicht auch, Peabody? Wenn wir auf der Wache sind, durchleuchten wir sie ein bisschen genauer.«
    »Sie ist mal Präsidentin des amerikanischen Medizinerverbandes gewesen«, erinnerte sich Peabody. »Jetzt ist es Waverly. Der Verband hat Druck auf East Washington ausgeübt, damit dieser Druck auf den Bürgermeister ausübt und der wiederum auf uns.«
    »Die Räder der Macht greifen eben stets problemlos ineinander«, murmelte Feeney. »Tja, nachher auf dem Revier werden wir sehen, was die Informationen, die wir hier gekriegt haben, ergeben. Was ist mit diesem Vanderhaven?«
    »Eigentlich hätte er als Nächster verhört werden sollen, aber er hat abgesagt. Angeblich, weil er plötzlich operieren musste.« Um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe war, der sie hören könnte, sah sie sich vorsichtig um. »Ich habe in seinem Büro angerufen, behauptet, ich wäre eine Patientin, und zur Antwort bekommen, der Doktor wäre die nächsten zehn Tage nicht im Haus.«
    »Interessant. Klingt, als wollte er nicht mit uns reden. Besorgen Sie seine Privatadresse, Peabody. Wir statten ihm auf der Rückfahrt einen kurzen Besuch zu Hause ab.«
    Roarke sammelte ebenfalls eifrig Informationen. Es war das reinste Kinderspiel für ihn gewesen, sich in Baxters Computer einzuschleichen und alles abzurufen, was dort über den Mord an Bowers abgespeichert war.
    Auch wenn bisher bedauerlicherweise so gut wie nichts zu finden war.
    Anders als in Bowers’ Tagebüchern. Sie strotzten nur so vor bösartigen, gehässigen Bemerkungen über seine Frau.
    Mit ihren hysterischen und oft gemeinen Einträgen hatte sie bereits vor langer Zeit begonnen. Eves Aufstieg zum Detective und jede Belobigung, die sie bekommen hatte, hatte Bowers, begleitet von bösen Kommentaren und wilden Anschuldigungen, sorgfältig notiert. Roarke zog beide Brauen in die Höhe, als er auf die Erklärung stieß, Eve hätte den guten Feeney, um ihn als Ausbilder zu bekommen, skrupellos verführt. Ebenso wie den Commander, damit sie wichtige Fälle von ihm zugeschanzt bekam.
    Diese und ähnliche Behauptungen jedoch waren noch harmlos im Vergleich zu den Tiraden, mit denen Bowers angefangen hatte, nachdem sie und Eve über der Leiche eines toten Obdachlosen aneinander geraten waren.
    Ihre Abneigung gegen Eve war im Verlauf der Jahre zu einer Besessenheit geworden und hatte beide Frauen an jenem schicksalhaften Tag endgültig vergiftet.
    Jetzt war eine dieser beiden Frauen tot.
    Er spähte auf den Bildschirm, auf dem er sehen konnte, wie Eve, wenn auch unruhig, so doch zumindest schlief.
    Und die andere war gebrochen.
    Ohne seinen Blick von ihr zu lösen, winkte er, als Summersets Gesicht auf dem Monitor der hausinternen Anlage erschien, achtlos mit der Hand. »Nicht jetzt.«
    »Tut mir Leid, wenn ich Sie störe, aber Dr. Mira ist gekommen. Sie würde gern mit Ihnen sprechen.«
    »Ich komme runter.« Er stand auf, schaute noch einmal auf Eve, murmelte: »Geräte aus«, und sofort erstarb das leise Summen, von dem seine Arbeit begleitet war.
    Als er den Raum verließ, ging die Tür in seinem Rücken automatisch zu. Sie wäre nur durch Hand- und Stimmabdruck autorisierter Menschen abermals zu öffnen, und er hatte dafür gesorgt, dass außer drei Personen nie ein Mensch das Zimmer

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