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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihr so viel Macht zu verleihen, wie ihm möglich war.
    »Tut mir Leid, dass ich Sie habe warten lassen, Detective…«
    »Captain«, sagte Feeney und musterte den tadellos frisierten, in dem italienischen Maßanzug durch und durch elegant wirkenden Mann. »Captain Feeney. Ich vertrete Lieutenant Dallas zurzeit als Ermittlungsleiter, und deshalb führe ich an ihrer Stelle das Gespräch.«
    »Oh.« Waverlys Blick verriet leichte Verwirrung. »Ich hoffe doch, es ist nichts Ernstes.«
    »Dallas kommt schon zurecht. Peabody, schalten Sie bitte den Rekorder an.«
    »Rekorder an, Sir.«
    »Dann ist dies also ein offizielles Verhör.« Waverly zuckte gleichmütig mit den Schultern, verzog den Mund zu einem Lächeln und nahm hinter seinem massiven Eichenschreibtisch Platz.
    »Genau.« Feeney klärte Waverly über seine Rechte auf und fragte mit hoch gezogener Braue: »Haben Sie alles verstanden?«
    »Selbstverständlich. Ich bin mir meiner Rechte und Pflichten durchaus bewusst. Aber ich glaube nicht, dass ich einen Anwalt brauche. Ich bin mehr als bereit, mit der Polizei zu kooperieren.«
    »Dann sagen Sie mir, wo Sie an den folgenden Tagen zu den folgenden Zeiten gewesen sind.« Feeney las die Tatzeiten der drei New Yorker Morde aus seinem Notizbuch ab.
    »Um ganz sicher zu sein, muss ich meinen Terminkalender überprüfen.« Waverly klappte ein schlankes, schwarzes Kästchen auf, aktivierte es durch Handauflegen und rief die fraglichen Zeitpunkte von seinem Kalender ab.
    An den ersten beiden Tagen hatten Sie keinen Dienst. Zum drittgenannten Zeitpunkt waren Sie im Dienst und haben hier am Drake Center den Patienten Clifford überwacht.
    »Wechsel zum privaten Terminkalender«, wies Waverly den kleinen Kasten an.
    Für die erstgenannte Zeitspanne gibt es keinen Eintrag. Während des zweiten Termins hatten Sie eine Verabredung mit Larin Stevens. Für den dritten Termin ist nichts vermerkt.
    »Larin, ja.« Wieder verzog er den Mund zu einem Lächeln und zwinkerte Feeney fröhlich zu. »Wir waren im Theater und haben anschließend bei mir ein spätes Abendessen eingenommen. Außerdem haben wir zusammen gefrühstückt, falls Sie verstehen, was ich meine, Captain.«
    »Larin Stevens«, kam Feeneys brüske Antwort, während er den Namen in sein Notizbuch schrieb. »Haben Sie auch ihre Adresse?«
    Plötzlich verflog jede Wärme aus Waverlys Gesicht. »Meine Assistentin wird sie Ihnen geben. Allerdings würde ich es zu schätzen wissen, wenn die Polizei meine persönlichen Freunde so wenig wie möglich belästigen würde. Das Ganze ist nicht gerade angenehm.«
    »Vor allem für die Toten, Doktor. Wir werden mit Ihrer Freundin und Ihrem Patienten sprechen. Selbst wenn die beiden Ihnen für zwei Termine Alibis geben, bleibt immer noch ein Abend, über den Sie uns keine Auskunft geben können.«
    »Ein Mann hat doch wohl das Recht, ab und zu mal eine Nacht allein zu Hause zu verbringen, Captain.«
    »Aber sicher.« Feeney lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Sie nehmen den Leuten also die Herzen und die Lungen raus, Doktor.«
    »So kann man es auch ausdrücken.« Sein Lächeln kehrte zurück und grub charmante Grübchen in seine asketisch schmalen Wangen. »Das Drake verfügt über eins der besten Organtransplantations- und -forschungszentren der Welt.«
    »Und welche Verbindung haben Sie zur Klinik in der Canal Street?«
    Waverly zog eine Braue in die Höhe. »Ich glaube nicht, dass ich diese Klinik kenne.«
    »Es ist eine freie Klinik im Stadtzentrum.«
    »Ich habe nichts mit irgendwelchen freien Kliniken zu tun. Ich habe meine Pflicht in meinen Anfangsjahren dort erfüllt. Die meisten Ärzte, die an solchen Orten tätig sind, sind sehr jung, sehr energiegeladen und sehr idealistisch.«
    »Dann haben Sie also inzwischen aufgehört, sich für die Armen zu engagieren. Hat es sich nicht gelohnt?«
    Ungerührt faltete Waverly die Hände auf der Platte seines Schreibtischs. Unter dem Ärmel seiner Anzugjacke lugte eine schmale, goldene Schweizer Armbanduhr hervor. »Finanziell bestimmt nicht. Selbst in professioneller Hinsicht kann man dort kaum Fortschritte erzielen. Ich habe mich deshalb dafür entschieden, mein Wissen und meine Fähigkeiten dort einzusetzen, wo es für mich am besten ist, und die allgemeinnützige Arbeit den Ärzten zu überlassen, die dafür geeignet sind.«
    »Sie gelten als einer der Besten auf Ihrem Gebiet.«
    »Ich bin der Beste, Captain.«
    »Also, sagen Sie mir – ich möchte Ihre professionelle Meinung

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