Der Tod ist mein
hören… «
Feeney zog Kopien von den Tatortaufnahmen aus seiner Akte und legte sie vor sich auf den blank polierten Tisch. »War das gute Arbeit?«
»Hmm.« Waverly zog die Fotos zu sich herüber und sah sie interessiert an. »Sehr sauber, wirklich exzellent.« Er blickte kurz zu Feeney. »Aus menschlicher Sicht natürlich entsetzlich, aber Sie haben mich nach meiner Meinung als Arzt gefragt. Und ich denke, dass der Chirurg, der hier am Werk war, brillant zu nennen ist. Unter diesen sicher grauenhaften Umständen solche Operationen erfolgreich durchzuführen ist eine außerordentliche Leistung.«
»Hätten Sie so was geschafft?«
»Ob ich die Fähigkeiten dazu habe?« Waverly schob die Bilder zu Feeney zurück. »Ich würde sagen, ja.«
»Und was ist hiermit?« Feeney warf das Bild des letzten Opfers auf den Stapel und merkte, dass Waverly die Stirn in Falten legte, als er das Foto sah.
»Schlecht gemacht. Wirklich schlecht gemacht. Eine Sekunde.« Er öffnete eine Schublade, zog eine Vergrößerungsbrille daraus hervor und setzte sie sich auf. »Ja, ja, die Schnitte sind perfekt. Die Leber wurde sauber rausgenommen, aber es wurde nichts getan, um die Wunde zu versiegeln, um ein sauberes, steriles Umfeld zu bewahren. Äußerst schlecht gemacht.«
»Seltsam«, meinte Feeney trocken. »Das fand ich jedes Mal.«
»Der Typ ist kalt wie eine Hundeschnauze«, murmelte Feeney und warf, als er in den Korridor hinaustrat, einen Blick auf seine Uhr. »Und jetzt suchen wir Wo und gucken uns den Ort an, an dem sie die Innereien aufbewahren, die sie den Leuten rausgeschnitten haben. Himmel, ich habe Krankenhäuser immer schon gehasst.«
»Das sagt Dallas auch ständig.«
»Denken Sie momentan am besten nicht an sie«, wies er sie rüde an. Schließlich gab er sich selbst die allergrößte Mühe, statt pausenlos an Eve zu denken, seiner Arbeit nachzugehen. »Wenn wir ihr helfen wollen, müssen wir uns auf die Arbeit konzentrieren, statt uns in Grübeleien zu ergehen.«
Mit grimmiger Miene fegte er den Flur hinunter und sagte zu Peabody, die mühsam versuchte, Schritt mit ihm zu halten: »Machen Sie von allen Daten und Interviewdisketten eine zusätzliche Kopie.«
Sie schaute ihn an, erkannte seine Absicht und verzog zum ersten Mal an diesem grauenvollen Vormittag den Mund zu einem Lächeln. »Sehr wohl, Sir.«
»Himmel, hören Sie endlich auf, mich ständig Sir zu nennen.«
Jetzt fing sie an zu grinsen. »Auch das sagte sie immer zu mir. Inzwischen allerdings hat sie sich daran gewöhnt.«
Seine Miene hellte sich eine Sekunde auf: »Und jetzt haben Sie die Absicht, auch mich zurechtzubiegen?«
Hinter seinem Rücken wackelte Peabody vergnügt mit ihren Brauen. Es würde bestimmt nicht lange dauern, bis sie ihn erzogen hätte. Als sie Wos Büro erreichten, wurde ihre Miene jedoch sofort wieder ernst.
Eine Stunde später starrte Peabody gleichermaßen entsetzt wie fasziniert auf ein in durchsichtigem blauem Gel konserviertes menschliches Herz.
»Unsere Organforschungsabteilung«, erklärte ihnen Dr. Wo, »gehört zweifelsohne zu den besten auf der Welt. Auch wenn die Fakultät damals bei weitem nicht so groß gewesen ist wie heute, war sie doch der Ort, an dem Dr. Drake die Krebsvorsorge-Impfung entdeckt und weiterentwickelt hat. In diesem Bereich des Zentrums studieren wir Krankheiten und Entwicklungen des Körpers, einschließlich des Älterwerdens, die schädlich für die menschlichen Organe sind. Außerdem widmen wir uns der fortgesetzten Studie und Verfeinerung der Techniken des Organaustauschs.«
Das Labor hatte die Größe eines Hubschrauberlandeplatzes. Es war hier und dort durch weiße Stellwände in verschiedene Bereiche unterteilt. Dutzende von Menschen in langen weißen, blassgrünen oder dunkelblauen Kitteln arbeiteten an Tischen, Computern, computergesteuerten Instrumenten oder Geräten, deren Zweck im besten Falle zu erahnen war.
Es war ruhig wie in einer Kirche. Anders als in vielen anderen großen Arbeitsräumen gab es keine leise Hintergrundmusik, und da ein Geruch von Desinfektionsmitteln den Raum erfüllte, atmete Feeney nur noch flach durch die Nase ein und aus.
Sie standen in einem Bereich, in dem verschiedene Organe in gelgefüllten, mit Etiketten versehenen Flaschen begutachtet werden konnten.
Neben der Tür stand ein schweigender Sicherheitsdroide, damit, wie Feeney schnaubend dachte, nicht womöglich sich jemand eine Blase schnappte und sich heimlich damit davonstahl.
Himmel, was
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