Der Tod ist mein
schlafe nicht.«
»Warum nicht?«
Sie rollte das Kissen unter ihrem Kopf zu einem Ball zusammen. »Ich wollte bestimmen.«
Seufzend nahm er neben ihr Platz. »Jetzt komme ich mir wirklich wie ein Spielverderber vor.«
Sie wandte sich ihm zu und hätte fast gelächelt. »Ich schätze, es ist in Ordnung, denn schließlich scheint die Sache ja bei uns beiden gut abgegangen zu sein.«
»Du bist einfach hoffnungslos romantisch.« Er tätschelte ihr spielerisch den Hintern und stand entschlossen auf. »Willst du im Bett oder während der Arbeit essen?«
In der Absicht, ihr Essen aufzuwärmen, trat er vor den AutoChef, drehte sich zu ihr um und fragte, als er merkte, dass sie ihn mit zusammengekniffenen Augen ansah, mit hochgezogener Braue: »Willst du etwa noch mal?«
»Ich denke nicht jedes Mal, wenn ich dich ansehe, an Sex.« Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und überlegte flüchtig, ob sie wohl noch irgendwelche Kleidungsstücke hatte, die nicht zerrissen waren. »Selbst wenn du nackt bist und mir gerade erst das Hirn herausgevögelt hast. Wo ist meine Unterhose?«
»Keine Ahnung. Woran hast du dann gedacht?«
»An Sex«, erklärte sie mit leichter Stimme, fand ihre Jeans und versuchte, die Beine zu entknoten. »Allerdings rein philosophisch.«
»Ach, tatsächlich?« Er kam zurück, begnügte sich jedoch beim Anziehen nur mit seiner Hose, denn sein Hemd hatte inzwischen seine Gattin an. »Und wie sieht deine philosophische Meinung zu diesem Thema aus?«
»Ich denke, dass er wirklich funktioniert.« Sie stieg in ihre Jeans. »Und jetzt lass uns endlich etwas essen.«
Während sie die Daten auf dem Bildschirm studierte, schaufelte sie achtlos ein blutiges Steak und butterweiche Kartoffeln in sich hinein. »Das Erste, was wir haben, sind Connections. Cagney und Friend waren in Harvard in derselben Klasse. Vanderhaven und Friend waren vor sechzehn Jahren am selben Krankenhaus in London und vor vier Jahren am selben Gesundheitszentrum in Paris.« Sie kaute, schluckte und säbelte erneut an ihrem Fleisch. »Wo und Friend waren mal zusammen in irgendeinem Ausschuss, haben ’55 zusammen in der chirurgischen Abteilung der Nordick-Klinik operiert, und sie hat bis heute im Rahmen ihrer Forschungen mit dem Zentrum zu tun. Waverly und Friend waren beide im Vorstand des amerikanischen Medizinerverbandes, und Friend hat das Drake, wo Waverly ebenfalls seit fast zehn Jahren ist, regelmäßig besucht.«
»Außerdem«, fuhr Roarke, während er ihnen beiden Wein nachschenkte, mit ruhiger Stimme fort, »kannst du noch ein bisschen weiter gehen und die einzelnen Punkte verbinden. Irgendwie haben sie alle miteinander zu tun. Ich schätze, wenn du deine Suche ausdehnst, findest du die gleiche Art inzestuöser Beziehungen auch zu den Zentren in Europa.«
»Das soll McNab für mich überprüfen, aber ja, ich bin sicher, dabei tauchen noch andere Namen auf.« Der Wein war kühl und trocken und passte hervorragend zu ihrer Stimmung. »Tia Wo operiert also regelmäßig an der Nordick-Klinik in Chicago. McRae hat überprüft, ob sie zum Zeitpunkt des Mordes, in dem er ermittelt hat, auch dort gewesen ist. Er hat nichts gefunden, aber das heißt nicht, dass auch nichts war.«
»Ich bin schon ein bisschen weiter«, erklärte Roarke und rief eine Reihe neuer Daten auf. »Es gab weder eine Buchung für ein öffentliches Transportmittel noch für einen Privattransport auf ihren Namen, aber die stündlich zwischen beiden Städten hin und her gehenden Pendelflüge sind natürlich schwer zu überprüfen. Dafür braucht man nur Kreditchips. Angeblich hat sie an dem Nachmittag bis vier Visite im Drake gemacht. Allerdings habe ich das noch nicht anhand der Einträge in ihrem Terminkalender geprüft.«
»Die könnte ich sowieso nicht verwenden. Ich meine, Feeney kann diese Informationen nicht verwenden, solange er nicht die offizielle Erlaubnis zur Durchsuchung ihres Computers hat.«
»Ich brauche keine derartige Erlaubnis. Das Gerät ist kaum gesichert«, fügte er, während er bereits auf ein paar Knöpfe drückte, herablassend hinzu. »Ein fünfjähriger Hacker mit einem Spielzeugscanner käme dort problemlos rein.
Kalender auf den Bildschirm«, wies er seinen eigenen Computer an.
»Okay, sie hat offenbar tatsächlich bis vier Visite gemacht und dann bis halb fünf Patientengespräche in ihrem Büro geführt. Um fünf hat sie das Haus verlassen und wollte sich um sechs mit Waverly und Cagney zum Abendessen treffen. Feeney kann
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