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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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entgegenzunehmen, wenn er denkt, dass sie ihm unterlegen sind.«
    »Sicher spielen weibliche Autoritätsfiguren eine Rolle. Immerhin lebt er bei seiner Mama und arbeitet für Wo. Er ist seit acht Jahren am Drake und leitet inzwischen das Organforschungslabor. Es ist kein Chirurg«, überlegte sie. »Sondern eine Laborratte.«
    »Die höchstwahrscheinlich nicht besonders gut mit andern zurechtkommt. Lieber umgibt er sich mit technischen Geräten und Mustern der Organe, mit denen er rumfummeln kann.«
    »Lass uns mal die Daten aller Morde durchgehen und gucken, wo er an den jeweiligen Tagen war.«
    »Dazu muss ich mich in seinen Kalender einklinken. Gib mir eine Minute Zeit.«
    Er machte sich an die Arbeit, hielt dann inne und runzelte die Stirn. »Aber hallo, er legt eindeutig größeren Wert auf Sicherheit als die gute Doktor Wo. Hat sich gleich mehrere Firewalls übereinander zugelegt.« Er drehte seinen Stuhl, zog ein Keyboard aus der Konsole und hämmerte auf die Tasten ein. »Interessant. Dafür, dass es nichts weiter als ein Terminkalender ist, hat er sich mit dem Sichern ziemlich viel Mühe gemacht. Was haben wir denn hier?« Er studierte eine Reihe aus Eves Sicht willkürlich auf dem Bildschirm auftauchender Symbole. »Wirklich clever«, murmelte er anerkennend. »Hat die Sache derart eingerichtet, dass sich die Datei bei unbefugtem Zugriff automatisch löscht. Der Junge scheint tatsächlich mit allen Wassern gewaschen zu sein.«
    »Du kommst also nicht an den Kalender heran.«
    »Es ist nicht gerade einfach.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite. »Tja, wenn du dich von irgendeinem Freak ausmanövrieren lässt, brauche ich wohl einen neuen Partner.«
    Er lehnte sich zurück, kniff die Augen zusammen und sah, wie sie fand, mit seinem nackten Oberkörper und dem erbost dreinblickenden, umwerfend attraktiven Gesicht schlichtweg fantastisch aus. »Wie sagst du ab und zu so gepflegt? Ach ja, leck mich doch am Arsch. Und jetzt hör auf, mich zu bedrängen, und hol mir lieber eine Tasse Kaffee. Das hier wird ein wenig dauern.«
    Eve prustete vergnügt, schlenderte zum AutoChef hinüber und bestellte, während Roarke die Schultern kreisen ließ, die nicht existenten Hemdsärmel aufrollte und den Kampf mit den Tasten wieder aufnahm, das gewünschte Getränk.
    Sie selber trank zwei Tassen, während er den von ihm bestellten Muntermacher über seiner Arbeit vollkommen vergaß. Die Flüche, die er mit leiser, giftiger Stimme ausstieß, wurden zunehmend einfallsreicher, und, wie sie fasziniert bemerkte, sein irischer Akzent kam immer stärker durch.
    »Da soll mir doch der Arsch in der Hölle gefrieren, wo hat er das Ding her?« Mit frustriert blitzenden Augen hämmerte er eine neue Tastenkombination in das Keyboard ein. »O nein, du glibberiger Bastard, da ist eine Falle. Das sehe ich genau. Er ist verdammt gut, aber gleich werde ich ihn haben. Fick mich!«, schnauzte er den Bildschirm an und schob sich wütend auf seinem Stuhl zurück.
    Eve öffnete den Mund, besann sich eines Besseren, klappte ihn wieder zu und holte sich die dritte Tasse Kaffee. Es war wirklich selten, ihn derart… aufgewühlt zu sehen, überlegte sie.
    Schließlich setzte sie sich auf einen Stuhl am anderen Ende des Büros, wählte auf dem Link die Nummer von Louise und wurde von einem verschlafenen »Dr. Dimatto« und einem verschwommenen Video begrüßt.
    »Hier ist Dallas, ich habe einen Job für Sie.«
    »Verdammt, wissen Sie, wie viel Uhr es ist?«
    »Nein. Sie müssen für mich die E-Mails auf dem Computer in der Klinik überprüfen. Sämtliche Kontakte, die es zwischen Ihrer Klinik und einem der folgenden Gesundheitszentren gab. Hören Sie mir zu?«
    »Ich hasse Sie, Dallas!«
    »Uh-huh. Das Drake, das Nordick in Chicago – haben Sie verstanden?«
    Der Bildschirm wurde klar und zeigte eine zerknautschte, schwerlidrige Louise. »Ich habe heute eine Doppelschicht gemacht, bin obendrein noch mit dem Krankenwagen rausgefahren und muss am frühen Morgen wieder ran. Sie müssen also entschuldigen, wenn ich Ihnen sage, dass Sie zur Hölle fahren sollen.«
    »Legen Sie nicht auf. Ich brauche diese Informationen.«
    »Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass Sie von dem Fall abgezogen worden sind. Es ist eine Sache, wenn ich mich bereit erkläre, eine Polizistin zu beraten, aber etwas völlig anderes, vertrauliche Informationen an eine Zivilperson weiterzugeben.«
    Das Wort Zivilperson schmerzte Eve stärker als sie angenommen hätte. »Ungeachtet

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