Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
fressen Bullen mit Haut und Haaren auf.«
    »Tja, wenn das so ist…« Sie machte einen Schritt zurück, sah, dass seine Augen triumphierend blitzten, schnappte sich blitzschnell Ledos preisgekrönten Queue, rammte dem kupferhäutigen Hünen das spitze Ende kraftvoll in den Schritt und holte, als er sich stöhnend vornüberbeugte, schwungvoll mit ihrer Rechten aus.
    Mit einem befriedigenden Knirschen traf ihre Faust die Seite seines Schädels, er geriet ins Stolpern, schüttelte den Kopf und stürzte mit mordlüsternen Augen auf sie zu.
    Sie trat ihm kraftvoll in die Eier, verfolgte, wie der Kupferton seines Gesichts zu einem ungesunden Grau verblasste, trat, als er in sich zusammensackte, einen Schritt zur Seite und sah sich unter den anderen Spielern und Spielerinnen um. »Sonst noch jemand, der versuchen möchte, mich zu fressen?«
    »Sie haben meinen Queue kaputtgemacht!« Ledo, der kurz davor zu stehen schien, in Tränen auszubrechen, machte einen Satz nach vorn, packte seinen Liebling und stach Eve, als er ihn an seine Brust riss, mit der Spitze in die Wange. Sie sah Sterne, stieß jedoch, ohne zu blinzeln, ein »Ledo, du Arschloch…« aus.
    »Einen Moment.« Der Mann, der in diesem Augenblick hereinkam, sah aus wie einer der karrierebesessenen Angestellten, die man mehrere Blocks weiter nördlich über die Straßen hasten sah. Er war schlank, elegant gekleidet und – was Eve als am verblüffendsten empfand – vollkommen sauber.
    Die dünne Schleimschicht, die hier unten alles andere überzog, schien ihn nicht zu berühren.
    Eve packte Ledos Arm, drehte sich um und zerrte ihren Dienstausweis aus ihrer Tasche. »Bisher«, erklärte sie mit ruhiger Stimme, »habe ich noch kein Problem mit Ihnen. Wollen Sie, dass sich das ändert?«
    »Ganz sicher nicht…« Der Blick aus seinen silbrig blauen Augen wanderte von ihrem Ausweis über ihr Gesicht hinüber zu ihrer Assistentin, die mit gezücktem Stunner in ihrer Nähe Position bezogen hatte. »Lieutenant«, beendete er seinen Satz. »Ich fürchte, dieses Etablissement wird allzu selten von New Yorker Ordnungshütern aufgesucht. Meine Kunden waren deshalb einfach etwas überrascht.«
    Er blickte auf die immer noch stöhnend auf dem Boden liegende Gestalt. »Und zwar in mehr als einer Hinsicht«, fügte er hinzu. »Mein Name ist Carmine, und ich bin der Eigentümer dieses Lokals. Was kann ich für Sie tun?«
    »Nichts, Carmine. Ich will mich nur mit einem Ihrer… Kunden unterhalten.«
    »Ich bin sicher, dass Sie dafür gern ein ruhiges Plätzchen hätten. Weshalb führe ich Sie nicht einfach in eines von unseren Zimmern?«
    »Das wäre wirklich praktisch, Carmine. Peabody?« Eve entwand Ledo den Queue und drückte ihn ihr in die Hand. »Meine Assistentin wird direkt hinter dir gehen, Ledo, und wenn du nicht Schritt hältst, könnte es passieren, dass sie stolpert und dir dabei aus Versehen deinen kostbaren Stock in den Allerwertesten rammt.«
    »Ich hab nichts gemacht«, jammerte Ledo, lief aber trotzdem, als Eve Carmine durch einen Vorhang zu einer Reihe Türen folgte, eilig hinterher.
    Carmine öffnete eine der Türen und winkte sie hinein. »Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun, Lieutenant?«
    »Sorgen Sie bloß dafür, dass Ihre Kunden sich bedeckt halten, Carmine. Schließlich will keiner von uns beiden, dass die New Yorker Polizei eine Razzia in diesem Laden organisiert.«
    Er quittierte diese Warnung mit einem stummen Nicken und zog sich, als Eve den winselnden Ledo vor sich in das Zimmer schubste, diskret zurück. »Sie passen hier draußen auf, Peabody. Falls auch nur irgendjemand blinzelt, haben Sie die Erlaubnis, Ihre Waffe zu benutzen.«
    »Sehr wohl, Madam.« Peabody nahm den Billardstock in die Linke, den Stunner in die Rechte und stellte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    Zufrieden schloss Eve hinter sich die Tür. Das Zimmer war nichts als ein mit einer schmalen Pritsche, einem verschmierten Fernseher und klebrigem Linoleum spärlich ausgestattetes Kabuff, doch zumindest wurden sie von niemandem gestört.
    »Tja, Ledo.« Eve betastete ihre verletzte Wange – nicht deshalb, weil sie brannte, sondern weil die Geste Ledo in Erwartung ihrer Rache vor Furcht erbeben ließ. »Ist eine ganze Weile her.«
    »Ich bin sauber«, antwortete er schnell, und sie lachte leise auf.
    »Beleidige nicht meine Intelligenz. Selbst nach sechs Tagen in einer Dekontaminationskammer wärst du noch nicht sauber. Weißt du, was das hier bedeutet?« Sie klopfte mit

Weitere Kostenlose Bücher