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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Andernfalls hätte sie es nämlich garantiert vergessen.
    Oben auf der Karte stand Rindfleisch-Kartoffelknödelsuppe, was eine ihrer Lieblingsspeisen war. Sobald die Maschine die Bestellung angenommen hatte, tauchte auch schon der Kater in der Küchenecke auf.
    »Ich weiß genau, dass du bereits gegessen hast«, murmelte sie, doch sobald die Tür des Autochefs sich öffnete und der Duft des Eintopfs den ganzen Raum erfüllte, begann Galahad verzweifelt zu miauen, weshalb sie, halb, um ihre Ruhe zu bekommen, und halb, weil sie ihn liebte, ein paar Löffel voll in seine Schale gab.
    Während er sich auf die Suppe stürzte, als wäre sie eine lebendige Maus, die ihm, wenn er sich nicht beeilte, entwischte, trug Eve ihre Schale und eine Tasse Kaffee zu ihrem Schreibtisch. Geistesabwesend schob sie sich, während sie ihren Computer in Betrieb nahm und anfing, Informationen durchzugehen, den Löffel in den Mund. Sie wusste, was ihr Instinkt ihr sagte, müsste jedoch, um ihre Vermutung durch eine Wahrscheinlichkeitsberechnung bestätigen zu können, warten, bis sie alle Akten und Aufnahmen bekam.
    Spindler hatte ihrer Krankenakte der Klinik in der Canal Street zufolge durch eine Infektion in ihrer Kindheit ein Nierenleiden gehabt. Ihre Nieren hatten zwar noch funktioniert, waren jedoch angeschlagen gewesen und hatten deshalb regelmäßiger Behandlungen bedurft.
    Ein kaputtes Herz und fehlerhafte Nieren. Sie würde ein Monatsgehalt darauf verwetten, dass die Organe der Opfer in Chicago und Paris ebenfalls defekt gewesen waren.
    Speziell, ging es ihr durch den Kopf. Der Täter hatte seine Opfer speziell ihrer mangelhaften Organe wegen ausgewählt.
    »Tja, Dr. Tod, Sie kommen ziemlich rum.«
    New York, Chicago, Paris. Wo war er sonst noch überall gewesen, und wohin begäbe er sich wohl als Nächstes?
    Vielleicht wohnte er ja gar nicht in New York. Er konnte überall zu Hause sein oder reiste ständig durch die Welt und suchte seine Opfer an den verschiedensten Orten aus. Aber jemand kannte ihn, jemand würde die Werke als die seinen erkennen, das war eindeutig klar.
    Er war reif, fügte sie ihre eigenen Gedanken dem von Mira erstellten Täterprofil hinzu. Er war arrogant und stolz und hatte die Hände eines Gottes. Er arbeitete methodisch und suchte bei der Auswahl seiner Opfer in allen Städten die gleichen armseligen Gegenden auf.
    Nein, er sähe sie ganz sicher nicht als Opfer, überlegte sie.
    Für ihn waren sie nichts anderes als Muster. Für Experimente. Doch von welcher Art und zu welchem Zweck?
    Die Antworten auf diese Fragen fände sie eventuell in der Forschungsabteilung von Drake.
    Welche Verbindung gab es zwischen dem Gesundheitspalast Drake und der armseligen Klinik in der Canal Street? Er hatte die dortigen Akten eingesehen, kannte die Patienten, kannte ihre Gewohnheiten, wusste, an welchen Krankheiten sie litten.
    Denn schließlich hatte er es ja auf ihre von Krankheit geschädigten Organe abgesehen.
    Mit gerunzelter Stirn suchte sie nach Artikeln und allgemeinen Informationen über Organtransplantationen und Organrekonstruktion.
    Eine Stunde später verschwammen ihr die Worte vor den Augen, ihr Schädel drohte zu zerplatzen, und vor lauter Frustration, weil sie sich Hunderte von Worten oder ganzen Sätzen definieren oder erklären lassen musste, hätte sie am liebsten laut geschrien.
    Sie würde Jahre brauchen, um diesen medizinischen Blödsinn ohne fremde Hilfe zu verstehen. Sie brauchte einen Berater, jemanden, der sich mit diesen Dingen auskannte und der in der Lage wäre, die Artikel zu studieren und sie ihr in den Worten eines Laien oder besser eines Polizisten zu erklären.
    Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass es schon fast Mitternacht und somit eindeutig zu spät für einen Anruf bei Mira oder Morris, den einzigen Medizinern, denen sie vertraute, war.
    Ungeduldig fing sie an, sich weiter durch das Labyrinth der Fachtermini zu kämpfen, als sie plötzlich auf einen Zeitungsartikel aus dem Jahre 2034 stieß, und alle Müdigkeit verflog.
     
    Nordick-Gesundheitsklinik Meldet medizinischen Durchbruch
    Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Studien im Bereich der Herstellung künstlicher Organe gibt Dr. Westley Friend, Leiter der Forschungsabteilung der Nordick-Klinik, die erfolgreiche Entwicklung und Implantation eines Herzens, einer Lunge und zweier Nieren in einen namentlich nicht genannten Patienten bekannt. Die Forschungsabteilungen des Nordick und des New Yorker Drake Centers widmen sich seit beinahe

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