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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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den Kopf frei hatte, als er nach Hause kam. Er nahm an, er fände Eve in ihrem Büro. Wenn er nicht zu Hause war, schlief sie für gewöhnlich nie in ihrem Bett.
    Er hasste es zu wissen, dass Albträume sie quälten, wenn er geschäftlich unterwegs war. Im Verlauf der letzten Monate hatte er deshalb seine Reisen auf ein Minimum reduziert. Ihretwegen, dachte er, während er den Mantel auszog. Genauso wie für sich selbst.
    Nun, da es einen Menschen gab, zu dem er nach Hause kommen konnte, einen Menschen, der ihm wirklich wichtig war. Auch vorher war sein Leben ausgefüllt gewesen. Er war zufrieden gewesen, zielstrebig, sein Geschäft – die vielen verschiedenen Aspekte seiner Arbeit – hatte ihn befriedigt, und er hatte zahllose Verhältnisse gehabt.
    Doch die Liebe veränderte den Menschen, überlegte er, als er vor den Scanner in der Eingangshalle trat. Wenn man liebte, verlor alles andere an Bedeutung.
    »Wo ist Eve?«
    Lieutenant Dallas ist in ihrem Arbeitszimmer.
    »Natürlich«, murmelte Roarke. Wie üblich sitzt sie noch über ihrer Arbeit, dachte er und sprang die Treppe hinauf. Wenn nicht die Erschöpfung die Oberhand gewonnen hatte, sodass sie zu einem kurzen Nickerchen zusammengerollt in ihrem Liegesessel lag. Er kannte sie so gut. Er wusste, dieser Fall beschäftigte nicht nur ihre Gedanken, sondern gleichzeitig ihr Herz, beanspruchte ihre Zeit und ihre gesamte Konzentration, bis er endlich abgeschlossen wäre. Bis wieder einmal ein Toter dank ihres Engagements Gerechtigkeit erfuhr.
    In diesen Phasen schaffte er es kurzfristig, sie abzulenken und ihre Anspannung zu lindern. Außerdem konnte – und würde – er mit ihr kooperieren. Was ihr eine Hilfe und ihm selber ein Vergnügen war. Er hatte festgestellt, dass die verschiedenen Schritte der Ermittlungsarbeit, das langsame Zusammenfügen der Teile eines stets neuen Puzzles, ihm Spaß bereiteten.
    Möglicherweise hatte er, weil er den Großteil seines Lebens auf der anderen Seite gelebt und gearbeitet hatte, für diese Tätigkeit ein solch ausgeprägtes Talent. Bei diesem Gedanken lächelte er leicht wehmütig.
    Selbst wenn er es könnte, würde er seine Vergangenheit nicht ändern, denn jeder Schritt, den er in seinem Leben unternommen hatte, hatte ihn hierher geführt. Und dadurch sie zu ihm.
    Er bog in einen der zahllosen Gänge des im Verlauf der Jahre von ihm sowohl durch legale als auch illegale Transaktionen mit Kunstschätzen gefüllten riesengroßen Hauses. Eve konnte seine Freude an materiellen Besitztümern bis heute nicht verstehen. Konnte nicht nachvollziehen, dass er durch den Erwerb, Besitz und ebenso das Verschenken irgendwelcher hübschen Dinge Abstand zu dem einstigen Dubliner Straßenkind bekam, das außer seinem Mut und seiner Gewitztheit nichts hatte sein Eigen nennen können.
    Er trat vor die Tür des Raumes, in dem sein kostbarster Besitz in allen Kleidern und mit angelegtem Waffenhalfter im Liegesessel ruhte.
    Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, und auf ihrer Wange prangte ein leuchtend blauer Fleck. Der Anblick erfüllte ihn mit Sorge, und wieder einmal musste er sich daran erinnern, dass beides zeigte, wer und was sie war.
    Der in ihrem Schoß liegende Kater klappte, als Roarke den Raum betrat, die Augen auf und fixierte ihn reglos.
    »Hast du sie schön bewacht? Jetzt löse ich dich ab.«
    Unvermittelt fing Eve an zu stöhnen, warf sich schluchzend auf die Seite, und das Lächeln, das seinen Mund umspielte, schwand.
    Mit zwei Schritten hatte er den Raum durchquert und zog seine wild um sich schlagende Gattin eng an seine Brust.
    »Nicht. Tu mir nicht wieder weh.«
    Sie sprach mit der dünnen, hilflosen Stimme eines Kindes, und der Klang brach ihm fast das Herz.
    »Es ist alles gut. Niemand wird dir wehtun. Du bist zu Hause, Eve. Du bist zu Hause. Ich bin hier.« Es schmerzte ihn, dass eine Frau, die stark genug war, um Tag für Tag dem Tod ins Gesicht zu sehen, derart von Träumen gepeinigt werden konnte. Es gelang ihm, sich neben sie zu setzen, sie in seinen Schoß zu ziehen und zärtlich wie ein Kind zu wiegen. »Du bist in Sicherheit. Bei mir bist du in Sicherheit.«
    Mühsam kämpfte sie sich in die Gegenwart zurück. Ihre Haut war schweißbedeckt, sie zitterte am ganzen Körper und atmete keuchend ein und aus. Gleichzeitig aber roch sie ihn, spürte ihn, hörte seine Stimme und sagte: »Alles in Ordnung. Ich bin wieder okay.«
    Die Schwäche, die Angst, die sie während des Traums empfunden hatte, erfüllten sie mit

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