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Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Titel: Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Feix
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ihm lagen ausgezeichnete Personenbeschreibungen vor, seine Wohnanschriften waren bekannt, seine Verbrechen in der Straftäterkartei registriert. Es hätte eigentlich nur ein klein wenig kriminalistischer Vergleichsarbeit und der gründlichen Ausschöpfung der vorhandenen Möglichkeiten bedurft, um diesen Verbrecher zu fassen. Das freilich war unterblieben.
    Das Versagen der Polizei in Fällen wie denen des Frauenmörders Pleil und der Giftmischerin Swinka lösten in der Öffentlichkeit, aber auch in der Polizei selbst Unbehagen aus. Die sich im westzonalen Polizeisystem offenbarenden Mängel begannen sogar die Besatzungsmächte zu irritieren. Wenige Wochen nach der Verhaftung der Swinka, im September 1948, trafen sich daher in Frankfurt am Main (amerikanische Zone) erstmals die Polizeichefs der drei Westzonen zu einer Beratung. Hauptgegenstand der Erörterungen war, wie man künftig „gewisse polizeiliche Angelegenheiten" einheitlich regeln könnte.
    Inzwischen hatten sich im gespaltenen Deutschland beträchtliche Veränderungen vollzogen. Bereits im Mai 1947 war es zu einem wirtschaftlichen Zusammenschluß der amerikanischen und britischen Zone zur sogenannten Bizone gekommen. Der bestehende Wirtschaftsrat wurde in einen Zweizonenwirtschaftsrat umgebildet und, im Januar 1948. ein für beide Zonen zuständiger „Oberster Gerichtshof" geschaffen. Am 1. August 1948, wurde auch die französische Zone einbezogen, so entstand die Trizone.
    Spätestens seit der Londoner Konferenz der Westmächte und der Beneluxstaaten, die vom Februar bis Juni 1948 stattfand, war für jedermann offenkundig geworden, daß die Westalliierten unter Bruch des Potsdamer Abkommens Kurs auf die Bildung eines westdeutschen Separatstaates nahmen. Dieser Staat sollte zum „Frontstaat" gegen „den Osten" werden. Im März 1948 mußte der Alliierte Kontrollrat seine Arbeit einstellen, weil die drei westlichen Siegermächte nicht mehr gewillt waren, in ihm mitzuwirken. Diese offene Frontstellung gegen die Sowjetunion und der damit eingeleitete kalte Krieg bestimmten die weitere Entwicklung der Polizei in den Westzonen und später in der BRD. Die Ergebnisse der ursprünglichen Entmilitarisierung und Entnazifizierung wurden faktisch rückgängig gemacht. Immer mehr Beamte und Agenten der alten faschistischen Polizei fanden in den Sicherheitsorganen der Westzonen Amt und Würden.
    Die Polizei wurde zahlenmäßig und strukturell erweitert. Die amerikanische Besatzungsmacht schuf Anfang 1947 eine deutsche „Industriepolizei", die angeblich amerikanische Armeewarenlager gegen Diebstähle schützen sollte, in Wirklichkeit aber Streikbrecherfunktion auszuüben und als Knüppelgarde gegen Arbeiter und Unzufriedene zu dienen hatte.
    Insgesamt umfaßte die deutsche Polizei in der amerikanischen Zone im März 1948 bereits 23 000 Stadtpolizisten und 11 000 Landgendarme sowie 4000 Grenzpolizisten.
    In der britischen und französischen Zone waren die Zahlen noch höher. So hatte beispielsweise allein das Land Nordrhein-Westfalen 20000 Polizisten. Mit der Begründung, daß Überfälle und Plünderungen von Güterzügen überhandnehmen, wurden zwischen 1946 und 1948 in den Oberbahndirektionsbereichen der Westzonen bewaffnete Einheiten einer speziellen Eisenbahnpolizei aufgestellt. Die Reichsbahndirektion Hannover verfügte beispielsweise allein über 1000 bewaffnete Bahnpolizisten.
    Auch die technische Ausrüstung und Bewaffnung der Polizei wurde verbessert. In der britischen Zone verfügte die Polizei bereits seit Mai 1946 über Funkstreifenwagen, und in den Landgebieten waren motorisierte oder "berittene Polizeieinheiten eingesetzt.
    Im Februar 1946 waren in der britischen Zone, und 14 Monate später auch in der amerikanischen, Einheiten der weiblichen Polizei gebildet worden.
    Die Kriminalpolizei selbst hatte ebenfalls eine Erweiterung und Spezialisierung erfahren. So waren unter dem Druck des rapide ansteigenden Schwarzhandels bereits 1946 in den Großstädten der britischen und amerikanischen Zone stark besetzte Sonderdezernate für die Bekämpfung des schwarzen Marktes entstanden. In der französischen Zone wurde im Frühjahr 1947 sogar eine spezielle Wirtschaftspolizei formiert.
    Anfang des Jahres 1947 wurde den Länderregierungen in den drei Westzonen die Polizeihoheit übertragen. Die meisten Länder erließen unverzüglich spezielle Polizeigesetze, auf deren Grundlage unter anderem auch kriminalpolizeiliche Landeszentralen, die Landeskriminalämter,

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