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Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Titel: Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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jetzt«, wiederholt der Hartinger.
    »Wer sind Sie?«, ertönt die Stimme der Brauner. Sie hat sich im Bett aufgerichtet und starrt ihn an. »Was machen Sie hier in meinem Zimmer?«
    Die Isabella geht zu ihr ans Bett. Vom Nachtkästchen reicht sie ihr eine Brille. Bestückt mit ihr, mustert sie den Polizisten durchdringend. Frisch schaut sie aus, wie der junge Morgen, obwohl es mitten in der Nacht ist. Misstrauen liegt in ihrem Blick, den sie dem Hartinger zuwirft. Ruhig und klar kommt ihre Stimme, gewohnt, sich durchzusetzen.
    »Ist das dein Gspusi, Isabella? Feuerrote Haar, wie der Pumuckl. Früher hat man gesagt, die Fuchshaarigen sind ganz hinterlistige Gesellen.«
    Die Isabella sagt nichts. Sie nimmt die Hand der alten Brauner. »Ich geh kurz runter. Schlafen’S doch noch ein bisschen.«
    »Ich bin aber nicht müde. Stell mir den jungen Mann doch vor.«
    Die Tür fliegt auf, und der Brauner erscheint. Er wirft der Isabella einen finsteren Blick zu. Sie kennen sich. Er hat die Lage sofort erfasst. Kein Wort hat er für sie übrig. Seine Augen wandern im Raum umher. Auf dem Nachtkästchen liegen Tablettenschachteln. Daneben, auf dem Stuhl, die zusammengelegte Kleidung. Der Raum ist eingerichtet, als wäre es das Schlafzimmer einer alten Dame.
    »Da schau her, der Beppo. Kommst du auch endlich daher. Wo warst denn so lang? Immer die Arbeit. Irgendwann fällst du tot um.«
    Er geht zum Bett und nimmt seine Mutter in die Arme. Schwer schluckt er an seinen Tränen. Die will er nicht aufsteigen lassen. Er drückt die alte Frau.
    Die Braunerin streicht ihm über den Rücken, als wär er ein kleiner Bub.
    »Is ja gut, Beppo«, murmelt sie. »Nicht so fest. Kann ich ja nicht mehr schnaufen. Was hast du denn?«
    Er richtet sich wieder auf und nickt ihr zu. »Nix, passt schon.«
    »Das ist ja eine Versammlung hier.« Die Braunerin kichert.
    »Schau, Beppo, die Isabella hat ihren Freund mitgebracht.«
    Der Beppo ist nicht sehr angetan davon.
    »So«, sagt er, »ihr Gspusi, da schau her. Der geht jetzt runter, der Freund, mitsamt der Isabella, damit du schlafen kannst.«
    »Ah geh, ich bin doch nicht müd.«
    »Wiederschaun, Frau Brauner«, sagt der Hartinger und schlappt zur Tür. Er muss jetzt da raus, sonst haute er um sich oder finge zu plärren an.
    »Dass Sie mir die Isabella ja anständig behandeln«, ermahnt die Brauner ihn. »Ohne die wär es nicht zum Aushalten im Heim. Die ist meine Sonne. Ihr Mannsbilder, ich weiß schon, was ihr von ihr wollts. Ausgerechnet ein Fuchshaariger ...«
    »Bis später«, sagt die Isabella. Mit ihr verlässt der Hartinger den Raum. Vor ihm geht Frau Brauners Sonne die Treppe hinunter ins Wohnzimmer.
    D er Sandner steht neben seiner Kollegin und mustert der Reihe nach die Entführercombo. Die haben sich um den alten Soldaten im Sessel gruppiert. Es sieht nach Familienporträt aus, oder nach »The Last Stand«. Fehlte noch die zerfledderte Fahne.
    »Ich kann’s nicht begreifen«, sagt der Sandner zum zweiten oder dritten Mal.
    »Entführung. Dafür brummt man acht Jahr in Stadelheim.«
    Sie erzählen ihm, was er schon weiß. Immer wieder fällt der eine dem anderen ins Wort, ergänzt oder widerspricht. Dass der Fuhrer im Knast verrecken würde, obwohl er es nicht getan hätte. Sein Kind würde ihn nicht mehr in Freiheit sehen. Und dass sie nie vorgehabt hatten, der alten Brauner ein Haar zu krümmen. Nur ein paar Tage sollte sie hier leben, es sollte nur ein Anstoß sein, in der Sache Fuhrer zu ermitteln. Den Stein ins Rollen bringen wollten sie.
    »Schauen Sie, mein Sohn und ich, wir haben nicht viel Gemeinsames«, sagt der Oberstleutnant, »aber als er mir von diesem armen Menschen erzählt hatte und seinem Plan, fand ich es in Ordnung. Seine Entscheidung hat mich stolz gemacht. Zum ersten Mal hab ich ihn verstanden. Die Gerechtigkeit ...«
    »Rührend. Kommen’S mir nicht mit Ihrer geschissenen Gerechtigkeit daher«, unterbricht ihn der Sandner barsch, »ein jeder meint, er könnte sich die eigene zambasteln. Wer glauben Sie, dass Sie sind? Sie und Ihr Sohn können eine Doppelzelle befüllen. Da kommt man sich bestimmt noch näher. Was sagen Sie dann? Und Sie waren doch beim Militär, Kruzifix. Wie kann man so dilettantisch, so naiv planen?«
    »Sie haben am Telefon gesagt, die Frau muss sterben, wenn die Polizei Ihnen zu nahe kommt«, mischt sich der Jonny ein, »ned witzig.«
    Mittlerweile hat er die Sturmhaube samt den Plastikbändern auf dem Wohnzimmertisch abgelegt. Das Zeug

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